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Trend beim Lack: Weiß mit Schuss

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Opel Corsa
Weiß mit Schuss: Ein leichter Grünstich macht das Lena-Sondermodell vom Opel Corsa zum Hingucker. © Opel

„Eisberg“ passt zu Mode- Freaks, „Green Apple“ ist ideal für Extrovertierte, mit „Grigio“ gehen Vernunftmenschen beim Werterhalt auf Nummer sicher.

Für jeden Typ Fahrer gibt es Autofarben – von Spezialisten drei Jahre zuvor als Trend entdeckt und als Autofarbe entwickelt. Die Inspiration kommt von Möbelmessen, aus der Mode und aus der Natur. Die Trends der nächsten Jahre: Rot ist wieder im Kommen, und polarisierende Farben drücken aus, dass die Person hinterm Lenkrad witzig sein will und auf Retro steht.

„Ich gehe mit offenen Augen durch die Welt.“ Astrid Göring ist Farbdesignerin bei Opel. Farbtrends spürt sie immer und überall hinterher. Gezielt sucht sie immer nach Anregungen auf der Möbelmesse in Köln: „Wie dekorieren die Firmen ihre Stände, mit welchen Farben werden die Wände gestrichen? Da kann man

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ablesen, in welche Richtung sich ein Farbton entwickelt.“ Astrid Göring ist besonders stolz auf das leicht grünliche Weiß namens „Guacamole“, der in Deutschland exklusiven Farbe für ein Lena-Sondermodell vom Opel Corsa: „Ich habe überlegt, wie sich der Weißtrend weiterentwickeln wird, und bin auf einen Klecks Grün gekommen. Was dabei herausgekommen ist, passt einfach gut zum Corsa: Witzig, retro und frisch.“

Einmal im Jahr legt Göring bis zu 20 Farbtrends fest. Es folgen Entwicklungen im Labor, bis zu zwei Jahre lange Verwitterungs-Tests mit lackierten Blechplatten in Florida, Prüfung durch Marketing sowie Namensgebung. Erst drei Jahre nach der ersten grünlichen Eingebung rollen jetzt die Corsas in Guacamole über die Straßen.

Ein regelrechtes Comeback erlebt im Moment Rot: Bis 1994 lag der bunte Ton an der Spitze der Autofarben, dann fiel er ganz weit zurück. Inzwischen holt Rot wieder auf, und zwar in raffinierten Varianten wie dem Beerenton „Deep Magenta“, in dem der Ford Fiesta durch die Werbung rollt. Autofarben sind Stimmungsbarometer: Wenn es der Wirtschaft nicht so gut geht, werden sie bunter – und umgekehrt. Weiß liegt inzwischen mit 11,5 Prozent hinter Spitzenreiter Silber (32,6) und Schwarz (30,4) auf Platz drei und hat Blau (10,5 Prozent) vom Podium gestoßen.

Laut einem Internetportal für Farbwirkung steht das populäre Schwarz jedoch für unzufriedene Fahrer, ganz im Gegensatz zu Grün, Blau, Silber und wiederum: Weiß. Wer beim Werterhalt des Autos auf Nummer sicher gehen will, der greift aber wie die meisten gewerblichen Kunden zu Silber und Schwarz.

Untersuchungen haben ergeben, dass der richtige Farbton beim Autoverkauf bis zu 3000 Euro Vorteil bringt. Doch Farben werden nicht nur nach Vernunftgründen ausgewählt, wie Astrid Göring weiß: „Derzeit scheinen Nischenfarben trendig zu sein, schräge und polarisierende Farben, mit denen man Persönlichkeitausdrückenkann.“ Guacamole ist so ein Fall: Das Richtige für jeden, der auf dem Mittleren Ring gerne witzig, retro und frisch wirkt.

Was die Autofarbe über Sie verrät

RALF SCHÜTZE

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