rosenheim24-de Auto Autodebakel - die größten Rückrufaktionen Erstellt: 22.07.2014 Aktualisiert: 30.03.2017, 10:28 Uhr
Von: Martina Lippl
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Pannenserien und Rückruf-Aktionen kratzen schwer am Image von Automobilherstellern. Neben Toyota mussten auch GM, VW, BMW, Mercedes oder Porsche Fahrzeuge in die Werkstatt rufen.
1 / 27 Immer wieder starten Autohersteller große Rückrufaktionen. Wenn ein Wagen in die Werkstatt muss, ist das schlecht fürs Image. Rund vier Jahre nach dem spektakulären Massen-Rückruf von Millionen Toyotas hat ein US-Gericht den japanischen Autobauer entlastet. Der Hersteller sei nicht verantwortlich für einen Unfall aus dem Jahr 2009, bei dem eine Frau ums Leben gekommen war. © Toyota 2 / 27 In dieser Zeit war Toyota wegen angeblich klemmender Gaspedale und verrutschender Fußmatten, die die Bremse hätten blockieren können, in die Schlagzeilen geraten.Februar 2010: Toyota ruft auch in Deutschland mehr als 215.000 Autos wegen möglicher Probleme beim Gaspedal zurück. Auch der PriusIII erhält ein Software-Update des Antiblockiersystems. © Toyota 3 / 27 Laut Toyota sind folgende Baureihen betroffen: AYGO (aus dem Produktionszeitraum Februar 2005 bis August 2009) - iQ (November 2008 bis November 2009) - Yaris (November 2005 bis September 2009)... © Toyota 4 / 27 ...Auris (Oktober 2006 bis 5. Januar 2010) - Corolla (Oktober 2006 bis Dezember 2009) - Verso (Februar 2009 bis 5. Januar 2010) - Avensis (November 2008 bis Dezember 2009) - RAV4 (November 2005 bis November 2009). © Toyota 5 / 27 In den 80er-Jahre kam Audi in Nordamerika in Verruf - unberechtigt, wie sich später herausstellen sollte. Grund waren zahlreichen Verkehrsunfällen mit dem Audi 5000, einer für die USA angepassten Version des Audi 200. © dpa/Hersteller 6 / 27 Ungewollte Beschleunigung war der Grund für zahlreiche Serviceaktionen in den USA. Die US-Auto-Verkäufe der Marke Audi brachen bis zum Jahr 1987 um fast 60 Prozent ein. © dpa 7 / 27 Audi führte damals die heute weit verbreiteten Schalthebel- Sperre ein. Dabei muss vom Umschalten aus der Park-Position in eine Fahrstufe ein Knopf am Getriebewählhebel gedrückt werden, was Bedienfehler künftig ausschließen sollte. © Audi 8 / 27 Der japanische Autobauer Nissan ruft 2003 weltweit 2,56 Millionen Fahrzeuge wegen eines Motordefekts zurück. © dpa/Hersteller 9 / 27 Schadhaften Heckleuchte müssen 2004 bei Geländewägen von General Motors repariert werden. Es gibt auch Probleme mit dem Gaspedal. © dpa/Hersteller 10 / 27 Die Chrysler Group ruft 2004 2,7 Millionen Autos der Modelljahre 1993 bis 1999 wegen möglicher Probleme mit dem Automatikgetriebe zurück. © Chrysler 11 / 27 1,5 Millionen Kleinlaster und Geländewagen des US-Autobauers General Motors sollen 2005 in die Werkstatt. Grund: Probleme mit den Sicherheitsgurten. Vom Rückruf sind hauptsächlich Fahrzeuge in den USA betroffen, darunter der Cadillac Escalade, der Yukon und der Hummer H2. © dpa/Hersteller 12 / 27 Daimler-Chrysler ruft im März 2005 weltweit 1,3 Millionen Mercedes zur Überprüfung von Elektronik und Bremsen zurück. Bei bestimmten Modellen vom Baujahr 2001 an werden Spannungsregler der Lichtmaschine, die Software der Stromversorgung sowie Bremsanlagen geprüft. © Mercedes
13 / 27 Im Dezember 2007 ordert Ford 1,17 Millionen Lastwagen, Geländewagen und Vans der Baujahre 1997 bis 2003 wegen eines defekten Motorsensors zurück. © dpa/Hersteller 14 / 27 Oktober 2009: Ein kleiner Schalter beschert dem US-Autobauer Ford die größte Rückrufaktion seiner Geschichte. Weil ein defekter Geschwindigkeitsregler Feuer auslösen kann, muss der Hersteller in den USA 4,5 Millionen ältere Modelle zurückrufen. Von dem seit langem bekannten Defekt des Tempomat-Schalters sind damit seit 1999 insgesamt rund 16 Millionen Fahrzeuge betroffen. Die Modelle stammen aus den Jahren 1992 bis 2003. © dpa/Hersteller 15 / 27 April 2010: Porsche ruft weltweit 11.324 Panamera des Modelljahrs 2010 in die Werkstätten zurück. Grund für den Rückruf sei die theoretische Möglichkeit, dass bei extremen Positionen der Vordersitze die Gurtschlösser nicht richtig einrasten - also beispielsweise wenn ein sehr großer Fahrer den Sitz extrem weit nach hinten schiebt. © Porsche 16 / 27 März 2013: Der Autobauer Porsche ruft weltweit 5500 Sportwagen des Typs Carrera zurück. Grund: Bei einer Laufleistung von 40.000 bis 100.000 Kilometern sei bei Testfahrzeugen am Auspuff ein Riss aufgetreten, der dazu führen könne, dass die Endrohre rosten und abfallen. © Porsche 17 / 27 Oktober 2013: BMW ruft weltweit 176.000 Autos der Reihen X1, X3, 1er, 3er und 5er mit Vierzylinder- Benzinmotoren zurück. Grund ist ein Fehler, der schlimmstenfalls den Ausfall des Bremskraftverstärkers verursachen könnte. Anfang 2013 rief die Nobelmarke rund 750.000 Autos zurück. © picture alliance / dpa 18 / 27 November 2013: VW bestellt weltweit 2,6 Mio Autos in die Werkstatt. Die einzelnen Probleme sind nur klein, doch es könnte der wohl größte Rückruf in der Konzerngeschichte werden. Allein 800.000 Exemplare des VW Tiguan Baujahr 2008 bis Mitte 2011 sollen wegen Reparaturen am Licht in die Werkstätten. © VW 19 / 27 Außerdem ruft die VW-Nutzfahrzeugtochter 239.000 Amarok-Modelle wegen möglicher Lecks an Kraftstoffleitungen zurück. In Deutschland trifft der Rückruf 12.359 Exemplare des Offroaders. Der Rückruf gelte für alle bis Juni dieses Jahres gebauten Pick-ups, so ein Sprecher. © VW 20 / 27 Dazu bietet VW einen Ölwechsel für alle Fahrzeuge mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetrieben (DSG) an, die mit synthetischem Öl laufen. Ein Sprecher sagte, es gehe dabei um insgesamt 1,6 Millionen Autos, auch bei den Töchtern Seat und Skoda. © dpa 21 / 27 Februar 2014: Anfang Februar sind zwei Expemlare des neuen Porsche 911 GT3 ausgebrannt. Die Fahrzeuge waren, laut dem Autobauer, nach einem Motorschaden in Brand geraten. Eine gelöste Pleuel-Verschraubung war, laut einer Mitteilung von Porsche, Schuld. Die Konsequenz: 785 Porsche GT3 müssen sofort in die Werkstatt. Die Motoren werden ausgetauscht. © Porsche 22 / 27 Februar 2014: Der Opel-Mutterkonzern General Motors ruft wegen defekter Zündschlosser 1,4 Mio Autos zurück. Betroffen sind älteren Autos der Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn. Für GM wird es Ende März eng. Wegen der Zündschloss-Pannen gab es in den USA mindestens 13 Tote. Zündschlösser waren zu schwach ausgelegt, so dass sie während der Fahrt auf die „Aus“-Position zurücksprangen und als Folge Servolenkung, Bremskraftverstärker sowie Airbag nicht funktionierten. © AFP 23 / 27 April 2014: General-Motors ruft erneut 1,3 Millionen Wagen in den USA und 200.000 in anderen Ländern zurück. Bei den Autos - es handelt sich um verschiedene Chevrolet-, Saturn- und Pontiac-Modelle der Baujahre 2004 bis 2010 - könne die Servolenkung plötzlich ausfallen. Damit hat der Konzern mehr als sechs Millionen Autos zurückgerufen. © dpa 24 / 27 Die Rückrufwelle bei General Motors scheint kein Ende zu nehmen. Im Juli 2014 ruft der US-Autobauer erneut 823.000 weitere Wagen wegen diverser Defekte in die Werkstätten. Seit Jahresbeginn sind das nun 60 Rückrufe. „Diese Rückrufe zeigen, wie sehr wir unseren Sicherheitsansatz verbessert haben“, sagte der zuständige GM-Manager Jeff Boyer. © AFP 25 / 27 Mai 2015: Airbag-Desaster bei Takata - wegen defekter Airbags des japanischen Zulieferers Takata müssen fast 34 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert werden. Acht Todesfälle und mehr als 100 Verletzte werden mit den Problemen in Zusammenhang gebracht. © AFP 26 / 27 September 2015: Der Abgas-Skandal erschüttert den Volkswagenkonzern. VW hat Diesel-Autos mit einer Software so manipuliert, dass sie beim Test der US-Behörden deutlich weniger Stickoxide ausstießen als im Normalverkehr auf der Straße. In Deutschland müssen 2,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstatt. © AFP 27 / 27 Oktober 2015: Toyota ruft 6,5 Millionen Autos zurück. Ursache ist ein Defekt bei einem Modul für elektrische Fensterheber. Betroffen sind nach Angaben des weltgrößten Autobauers verschiedene Modelle: Corolla, Auris, Yaris, RAV4 und Urban Cruiser aus den Produktionszeiträumen August 2005 bis August 2006 sowie August 2008 bis Dezember 2010. © dpa Defekte Zündschlösser, Softwarefehler oder Bremskraftverstärker - die Mängel warum Autos in die Werkstatt müssen, sind sehr unterschiedlich. Doch Rückruf ist nicht gleich Rückruf. Jeder Produktmangel muss von Autobauern in Deutschland beseitigt werden. Liegt eine ernste Gefahr vor können Hersteller die Halteranschriften aus dem Zentralen Fahrzeugregister (ZFZR) des Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) verwenden.
Was ist eine ernste Gefährdung? Eine ernste Gefährdung liegt, laut KBA beispielsweise vor, wenn ein ordnungsgemäßes Fahrzeug nicht mehr zu lenken ist: Bricht die Lenkspindel, Spurstange oder ein Rad - fällt die Lenkanlage während der Fahrt ohne Warnung komplett aus, kann das KBA einen Rückruf anordnen.
Streikt jedoch nur die Lenkunterstützung - Servolenkung, liegt keine ernste Gefährdung vor, da das Fahrzeug im gesetzlichen Rahmen lenkbar bleibt.
180 Rückrufaktionen hat es, laut KBA, in Deutschland 2013 gegeben. Insgesamt informierte die Behörde den Angaben zufolge rund 770.000 Fahrzeughalter über einen Rückruf wegen Mängeln. Bei 105 Rückrufaktionen seien die Defekte so erheblich gewesen, dass das Kraftfahrzeugbundesamt die Rückrufaktion überwacht und eine Mängelbeseitigung eingefordert habe. Jedoch seien 9051 Autobesitzer auch einer erneuten Aufforderung zum Werkstattbesuch nicht gefolgt.
AFP/ dpa/ ml