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Können Autofahrer den Führerschein auch bald am Smartphone vorzeigen? 

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Von: Anne Hund

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Bislang muss man als Fahrer immer den Führerschein im Kartenformat beziehungsweise in Papierform mit dabei haben. © Imago/Eibner

In Norwegen kann man schon seit längerem seinen Führerschein am Smartphone vorzeigen. Einem Bericht zufolge könnte es auch in Deutschland womöglich bald soweit sein.

Folgt nach dem digitalen Impfpass bald auch der Führerschein in digitaler Form? Einem Bericht des Portals businessinsider.de zufolge könnten entsprechende Pläne womöglich schon bald Wirklichkeit werden: Demnach wolle Digital-Ministerin Dorothee Bär (CSU) die Digitaloffensive der Bundesregierung weiter vorantreiben, heißt es in dem Bericht. Über einen möglichen Zeitpunkt für eine solche Initiative kann bislang allerdings nur gemutmaßt werden. „Ab August sollen Bürger in Deutschland ihren Führerschein einfach am Smartphone vorzeigen können, heißt es aus Regierungskreisen“, schrieb businessinsider.de (Stand: 17. Juli). Offiziell bekannt ist dazu jedoch noch nichts.

Einigung auf digitalen Führerschein auf EU-Ebene im Vorfeld

Offenbar scheint man sich in Sachen Digitalisierung eher noch in der Planungsphase zu befinden. Gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium und dem Kraftfahrt-Bundesamt plane das Kanzleramt, den Führerschein in digitaler Form bereitzustellen, heißt es auf businessinsider.de konkret. Die Federführung in diesem Bereich habe das Verkehrsministerium.

Die EU-Kommission hatte sich im Vorfeld bereits zum digitalen Führerschein bekannt. In Norwegen kann man schon seit längerem seinen Führerschein per Smartphone vorzeigen, mithilfe einer App. Ende Oktober 2020 habe sich im Rahmen der europäischen Verkehrsministerkonferenz Minister Andreas Scheuer (CSU) damals entsprechend so geäußert: Norwegen habe ihn schon. Auch Deutschland werde mitmachen.

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Digitaler Führerschein bald als Ergänzung?

Parallel dazu entwickelte das Bundeskanzleramt laut businessinsider.de mit der Wirtschaft verschiedene Digitalisierungsprojekte im Rahmen der sogenannten „elektronischen Identitätsfeststellung“ (eID). Dahinter stehe der Gedanke, dass sich Bürger mit Hilfe der eID digital eindeutig ausweisen könnten. Zu den Projekten zählen dem Bericht zufolge auch der digitale Hotel-Check-in, Online-Bankgeschäfte – „und eben nun der digitale Führerschein“.

Um den Führerschein zu bekommen, benötigen Bürger dem genannten Bericht auf businessinsider.de zufolge „eine App namens ID-Wallet“, die noch nicht für alle Smartphones verfügbar sei. Wie genau die Integration des Führerscheins in die App erfolge, sei aber noch offen, so das Portal. Auch hier scheint es also noch einigen Klärungsbedarf zu geben.

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Führerschein alternativ am Smartphone vorzeigen? In Norwegen funktioniert es schon

Eine digitale Anwendung als Ergänzung zum herkömmlichen Führerschein? Was hierzulande noch Zukunftsmusik ist, funktioniert in Norwegen offenbar problemlos. Die Anwendung funktioniert dort mithilfe einer App namens „Førerkort“ (das norwegische Wort für „Führerschein“), wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) im Oktober schilderte: Nachdem man seinen persönlichen Code eingibt, öffnet sich die Seite der staatlichen Verkehrsbehörde, wo die Details der Fahrerlaubnis festgehalten seien. Außerdem gibt es einen QR-Code, den die Polizei scannen könne.

Der ADAC hatte die Möglichkeit eines zusätzlichen digitalen Führerscheins begrüßt, wie dpa Ende Oktober anlässlich der informellen Beratungen der EU-Verkehrsminister berichtet hatte. „Im Zuge der Digitalisierung ist die Verfügbarkeit einer digitalen Fahrerlaubnis eine Frage der Verbraucherfreundlichkeit und des Komforts“, sagte eine Sprecherin des Verkehrsclubs laut dpa damals. Wichtig sei jedoch die Einhaltung hoher Datenschutzstandards. „Außerdem muss im Sinne der Verkehrssicherheit gewährleistet sein, dass ein temporärer Führerscheinentzug oder ein Fahrverbot auch hier und zeitgleich abgebildet werden.“

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