Gebrauchtes Wohnmobil kaufen: Mit dieser Checkliste sind Sie auf der sicheren Seite

Gebrauchte Wohnmobile sind günstiger als ganz neue Modelle. Beim Kauf sollte man aber auf einige Details besonders achten. Unsere Checkliste hilft dabei.
Seit einigen Jahren erfreuen sich Wohnmobile größerer Beliebtheit. Die Coronavirus-Pandemie hat der Nachfrage nach Campern nochmal einen zusätzlichen Boost gegeben. Schließlich stellt der Roadtrip im eigenen Fahrzeug ein geringeres Risiko dar, sich anzustecken, als das zum Beispiel in einem vollen Flugzeug der Fall ist. Da ein brandneues Wohnmobil teuer sein kann, denken viele Leute darüber nach, ein etwas günstigeres, gebrauchtes Modell zu kaufen. Doch dabei sollte man einiges beachten.
Gebrauchtes Wohnmobil kaufen: Was Sie vor dem Kauf bedenken sollten
Vor allem, wenn Sie zuvor noch nie mit einem solchen Fahrzeug gefahren sind, empfiehlt es sich, zunächst für einen kurzen Urlaub ein Wohnmobil zu mieten. Dann haben Sie bereits Erfahrung und können selbst besser beurteilen, worauf Sie schließlich beim Kauf achten müssen. Wenn Sie nun tatsächlich einen Kauf in Erwägung ziehen, sollten Sie sich laut ADAC zunächst folgende Fragen stellen:
- Mit wie vielen Personen sind Sie unterwegs?
- Reicht auch ein kompakterer Campingbus oder Camping-Van oder soll es ein vollausgestattetes Wohnmobil sein?
- Reicht Ihr Führerschein für das Fahrzeug? Mit einem B-Führerschein dürfen Sie sich bei Wohnmobilen mit maximal 3,5 Tonnen ans Steuer setzen. Mit dem alten Führerschein Klasse 3 sind bis zu 7,5 Tonnen zulässig.
- Planen Sie Wochenendausflüge oder längere Urlaubsfahrten?
- Wo stellen Sie das Wohnmobil ab? Haben Sie Zuhause einen geeigneten Platz oder müssen Sie es unterstellen?
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Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Wohnmobils
Allgemeines:
- Wie viele Sitzplätze und wie viele Sicherheitsgurte sind vorhanden?
- Wie viele Schlafplätze gibt es?
- Welche Sicherheitsausstattung hat das Wohnmobil?
- Wie viel Stauraum hat das Fahrzeug?
- Was ist die maximale Zuladung des Wohnmobils?
- Funktionieren Türen, Schubladen, Betten, Kühlschrank, Herdplatten etc. einwandfrei?
Elektronik und Sanitär:
- Sind die Steckdosen, Lampen, Klima, SAT-Anlagen etc. in Ordnung?
- Funktionieren Heizung, Wasserhähne, Abflüsse und gegebenenfalls die Solaranlage?
- Ist der Wassertank sauber?
- Haben die Toilette, das Waschbecken oder die Duschwanne Risse?
- Fragen Sie ausdrücklich nach Wasserschäden und überprüfen Sie das Wohnmobil auf Wasserflecken an Wänden oder Möbeln.
Außen:
- Funktionieren alle Türschlösser einwandfrei?
- Wie sieht das Dach des Wohnmobils aus? Hat es Hagelschäden?
- Falls das Wohnmobil eine Markise hat: Hat sie irgendwelche Schäden?
- Sehen Sie sich den Unterboden des Fahrzeugs an. Hat es Rost oder Schäden am Abwassertank?
- Wurde regelmäßig eine Dichtigkeitsprüfung durchgeführt? Falls nicht, lassen Sie diese vor dem Kauf sicherheitshalber selbst durchführen, da Feuchtigkeitsschäden schwere Folgen haben könnten.
Fahrzeugpapiere und Infos über das Wohnmobil:
- Sind die Fahrzeugpapiere mit allen Eintragungen für Anhängerkupplung, Felgen, Reifen vollständig?
- Wurden die Inspektionsintervalle eingehalten?
- Hat das Wohnmobil ein Garantieheft?
- Wie viel verbraucht das Fahrzeug?
- Wie viel kosten Steuer und Versicherung?
- War das Wohnmobil schon mal in einen Unfall verwickelt?
Bevor Sie das Wohnmobil wirklich kaufen, sollten Sie unbedingt noch eine Probefahrt damit machen – am besten an einem ruhigen Platz, zum Beispiel einem großen möglichst leeren Parkplatz. Wenn Sie dabei keine Mängel feststellen und das Fahrzeug auch sonst in einem guten Zustand ist, sollte dem Kauf nichts mehr im Wege stehen. (ök)
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