Nürburgring-Nordschleife: Die „Grüne Hölle“ soll sicherer werden – mithilfe von Künstlicher Intelligenz
Frischzellenkur für die legendäre Nürburgring-Nordschleife: Bis zum Jahr 2025 soll die Rennstrecke durch digitale Maßnahmen deutlich sicherer werden.
Es gibt sicher viele gefürchtete Rennstrecken auf der Welt – aber wohl vor keiner haben Fahrer mehr Respekt als vor der Nürburgring-Nordschleife. Die heute genau 20,832 Kilometer lange Strecke wurde im Jahr 1927 eröffnet – und trägt nicht umsonst den Beinamen „Die grüne Hölle“, den sie dem Rennfahrer Jackie Stewart (83) zu verdanken hat. Die Rennstrecke gilt als extrem schwierig – und mindestens ebenso gefährlich. Unzählige Male wurde hier Motorsport-Geschichte geschrieben – etwa als Stefan Bellof (27, † 1985) an einem eisigen Tag im Mai 1983 in einem Porsche 956 K mit einer Zeit von 6:11,13 Minuten einen Rundenrekord in den Asphalt brannte, der mehr als 30 Jahre bestehen sollte. Niki Lauda (70, † 2019) verlor in der „grünen Hölle“ bei seinem dramatischen Feuerunfall im Jahr 1976 beim Großen Preis von Deutschland beinahe sein Leben. Nun erfährt die legendäre Rennstrecke in der Eifel, die gerne auch mal von TV-Autoexperte Matthias Malmedie genutzt wird (zuletzt mit seinem Fiat Multipla), eine große Überarbeitung.
Nürburgring-Nordschleife: Die „Grüne Hölle“ soll sicherer werden – mithilfe von Künstlicher Intelligenz
Elf Millionen Euro investiert die Betreibergesellschaft in Maßnahmen, die in erster Linie der Sicherheit dienen. Wie die Betreiber der Rennstrecke mitteilen, handelt es sich um eines der umfangreichsten Bauvorhaben in der bald 100-jährigen Geschichte des Rings. Unter anderem soll die komplette Rennstrecke mit Kameras überwacht werden. Dazu werden Fundamente gesetzt und sturmfeste Masten für spezielle HD-Kameras aufgestellt. Außerdem werden entlang der gesamten Strecke Glasfaser- und Stromkabel verlegt. Zudem werden LED-Panels für digitale Warnsignale installiert.

Nürburgring-Nordschleife: Software soll bei Gefahr entsprechende Warnungen auslösen
Das Besondere: Wenn die neu installierte Technik wie geplant ab dem Jahr 2025 im Einsatz ist, dann soll künstliche Intelligenz (KI) – die für viele in der Autoindustrie eine immer größere Rolle spielt – einen Großteil der Sicherheitsüberwachung übernehmen. Die KI wird in Zusammenarbeit mit Fujitsu entwickelt – und wurde laut den Betreibern bereits umfassend trainiert. So könne die Software verschiedene Bestandteile der Rennstrecke wie „Fahrbahn“, „Wiese“, „Schotter“ oder „Leitplanken“ entsprechend einordnen. Ebenso könne die KI Fahrbahnverschmutzungen und Regen erkennen und zwischen Gegenständen und Lebewesen unterscheiden. Die in Echtzeit erhobenen Daten können dann genutzt werden, um gegebenenfalls entsprechende Warnungen auszulösen.
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Immer wieder werden auf der Nürburgring-Nordschleife Streckenabschnitte nach besonderen Rennfahrern benannt – beispielsweise das Caracciola-Karussell (zu Ehren von Rudolf Caracciola (58, † 1959)) oder das Stefan-Bellof-S. Eine der neuesten Ehrungen ist die Sabine-Schmitz-Kurve, die nach der beliebten Rennfahrerin Sabine Schmitz († 51), die im Frühjahr 2021 gestorben war. Fans hatten die Kurve per Online-Petition von den Betreibern gefordert – wenige Monate später wurde die Kurve von der Familie von Sabine Schmitz eingeweiht.