Mazda: Rückruf wegen Sackspinnen
Washington - Eine mehr als ungewöhnliche Rückruf-Aktion läuft derzeit bei Mazda. Der japanische Autobauer muss sich mit tierischen Plagegeistern herumschlagen: Spinnen.
Eine bestimmte Spinnenart in den USA webt ihre Netze gerne in der Entlüftungsleitung des Tanks von Mazda 6. Die Verstopfung verursacht Unterdruck im Tank, Risse können entstehen und letztenendes kann Sprit auslaufen. Es seien aber noch keine Feuer entstanden, betonte Mazda.
Der Hersteller ruft trotzdem vorsichtshalber 52 000 Autos allein in den USA zurück, kontrolliert sie auf Spinnenbefall und baut eine Feder ein, die die kleinen Tierchen künftig davon abhalten soll, im Tank auf Beutefang zu gehen. Zudem wird die elektronische Entlüftungssteuerung neu programmiert, um den gefährlichen Unterdruck zu vermeiden. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde veröffentlichte den ungewöhnlichen Rückruf am Donnerstag auf ihrer Website.
Autodebakel - die größten Rückrufaktionen
Bei den Spinnen handelt es sich um eine Unterart der sogenannten Dornfinger (englisch: Yellow Sac Spider), die in fast den gesamten Vereinigten Staaten vorkommt. Verwandte leben auch in Europa. Warum die Spinnen ausgerechnet den Mittelklasse-Wagen Mazda 6 bevorzugen - dafür hat der Hersteller keine Erklärung.
Es hat Monate gedauert, bis Mazda den Spinnen überhaupt auf die Spur gekommen ist und den Rückruf starte: Ein erster Fahrer meldete bereits im Mai 2009 auslaufendes Benzin. Die Mechaniker fanden zwar den Riss im Tank, konnten sich den Grund aber nicht erklären. Im Oktober 2009 beschwerte sich dann ein zweiter Autobesitzer - dieses Mal fand die Werkstatt die Spinnweben.
dpa