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Der Seat Leon Sportstourer ist der spanische Golf-Bruder. Die neue Generation kommt als Mild-Hybrid auf den Markt. Was dieser so leistet, erfahren Sie in diesem Fahrbericht.
Die Zukunft scheint schon da zu sein. Keine Knöpfe im Innenraum, ein breiter, futuristisch wirkender Leuchtstreifen am Heck und ein leuchtender Schriftzug „Hola!“ zur Begrüßung – Seat hat dem neuen Leon Sportstourer modernen Zeitgeist eingehaucht. Der Kombi der spanischen VW-Tochter kommt in vier Ausstattungslinien ab 21.562 Euro und auch als e-Hybrid daher. Wir haben die vierte Leon-Generation mit einem 1,5-Liter-Benziner, 150 PS, Frontantrieb und Siebengang-Automatik getestet.
Seat Leon Sportstourer: Innenraum schick und modern ohne Schnickschnack
Beim Einstieg fällt die recht tiefe Sitzposition auf. Die Sitzfläche ist waagerecht nicht einstellbar und neigt sich in tiefer Position leicht nach hinten. Man fühlt sich aber durchaus wohl und hat auch ausreichend Kopffreiheit. Der Blick geht auf ein sehr klar strukturiertes Cockpit mit wenig Schnickschnack. Viele Materialien bestehen zwar aus recht einfachem Hartplastik, der Gesamteindruck ist aber schick und modern. Alle Instrumente sind digital gehalten, auch der Tacho, und werden per Touch am Monitor bedient – oder am Lenkrad.
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In der Mittelkonsole zwischen den Vordersitzen gibt es zwischen der optionalen Induktions-Aufladefläche für Smartphones (190 Euro) und den Cupholdern einen lediglich daumenhohen Schalthebel. Der kleine silberne Knubbel ist nicht nur ein weiterer Hingucker, er ist auch praktisch zu bedienen: Ein leichter Daumendruck, und schon kann’s losgehen.
Der Fond bietet auch im Kniebereich ausreichend Platz, der Gepäckraum schluckt gute 620 bis 1.600 Liter. Am Heck erstreckt sich ein durchgängiges Leuchtband zwischen den Rücklichtern, das beim Motorstart zudem ein markantes Lichtspiel zeigt. Das Heck ist außerdem mit dynamischen Blinkern ausgestattet, die anderen Verkehrsteilnehmern die Fahrtrichtung noch deutlicher anzeigen und somit die Sicherheit erhöhen sollen.
Seat Leon Sportstourer: So fährt er sich
Fahrerisch gibt sich der Sportstourer knackig. Die Lenkung ist direkt, der 4,65 Meter lange 1,4-Tonner wendig in den Kurven. Das Fahrwerk rollt über Unebenheiten etwas ruppig ab, ansonsten liegt der Leon ruhig auf der Straße. Der 150-PS-Benziner hängt gut am Gas und strahlt in nahezu jeder Situation Spritzigkeit aus. Mitunter ist der Antrieb fast zu agil für das Fahrwerk, denn die Vorderräder neigen zum Durchdrehen, wird beim Anfahren oder bei langsamer Fahrt kräftig Gas gegeben. Dann macht sich der Vierzylinder auch akustisch deutlich bemerkbar, ohne extrem angestrengt zu klingen.
Unterstützt wird der Verbrenner (Emissionsklasse Euro 6 DG) von einem Mild-Hybrid* mit 48-Volt-Technik und elektrischem Starter-Generator. Wenn es die Fahrsituation zulässt, etwa beim Rollen, auch bei höherer Geschwindigkeit, schalten sich die Zylinder automatisch kurzzeitig ab. Das erfolgt komplett unbemerkt. So wird Sprit gespart. Wir kamen im reinen Stadtzyklus auf einen Durchschnittsverbrauch von gut acht Litern, auf der Autobahn kann bei sparsamer Fahrt auch eine fünf vor dem Komma stehen. Im Schnitt waren es 6,9 Liter. Die Siebengang-DSG schaltet dabei jederzeit flüssig und ohne jede Verzögerung.
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So viel kostet der Seat Leon Sportstourer
Preislich beginnt der Seat Leon Sportstourer in der von uns getesteten höchsten Ausstattungsstufe bei knapp 30.000 Euro. Wer Sonderausstattungen wie Anhängevorrichtung (784 Euro), Navigationssystem inklusive 10 Zoll Display und Sprachsteuerung (721 Euro), einen Park-Lenk-Assistenten (380 Euro) oder eine Rückfahrkamera (268 Euro) hinzunimmt, kommt auch über 35.000 Euro hinaus.
Serienmäßig hat der Seat Leon Sportstourer 1.5 TSI das Media-System Plus an Bord, das für die Nutzung der Seat Connect Online-Dienste vorbereitet ist. Ein Audiosystem mit sechs Lautsprechern und USB-Schnittstellen gehören ebenfalls zum Lieferumfang. Und wer mag, kann sich den Innenraum auch farblich individuell gestalten. Ein schmaler Leuchtstreifen zieht sich über das gesamte Cockpit und entlang der Türen.
Ein „Hola!“ zur Begrüßung
Verschiedene Farben sind auswählbar. Die Lichttechnik des Leon wurde im technischen Zentrum in Martorell entworfen. Eine kleine Spielerei, die aber durchaus für Atmosphäre sorgt. Und als kleiner Clou sagt der Leon nun auch „Hallo“: Beim Ent- oder Verriegeln des Autos leuchtet es in spanisch „Hola!“ in einem Kreis auf den Boden neben den Fronttüren. Das Lichtspiel stammt aus den beiden Spiegeln.
Fazit zum Seat Leon Sportstourer
Für den Preis bekommt man mit dem Seat Leon Sportstourer „viel Auto“. Mit viel Platz für die Familie und einem ordentlichen Preis-Leistungs-Verhältnis. (joi)
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