Passiv-Kiffen kann den Führerschein kosten

Auch wer Cannabis passiv raucht, kann seinen Führerschein verlieren. Das hat ein Richter am Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschieden (Az. 9 L 541/14).
Wie die Deutsche Anwaltshotline berichtet, wurde einem Mann bei einer Verkehrskontrolle nach positivem THC-Test (Tetrahydrocannabinol) die Fahrerlaubnis sofort entzogen. Er hatte angegeben, zwar selbst ab und zu die Droge zu konsumieren, nicht jedoch in der letzten Zeit. Er sei allerdings am Vorabend mit Freunden zusammen gewesen, die alle ausgiebig geraucht hätten. Er vermutete, der Drogentest sei wegen des Passivrauchens positiv ausgefallen. Dies könne ihm nicht angelastet werden, fand der Mann und verlangte den Führerschein zurück.
THC im Blut
Das Gericht glaubte dem Mann nicht, dass er am Vorabend selbst nichts geraucht habe, denn die Höhe des THC-Gehaltes im Blut deutete auf einen tatsächlichen Konsum hin. Das sei aber unerheblich, da dem Fahrer auch beim passiven Rauchen ein bewusster Konsum unterstellt werden könne. Er hätte sich daher darüber im Klaren sein müssen, dass er nicht mehr verkehrstauglich war.
Cannabis
Die Pflanze Cannabis enthält verschiedene psychoaktive Inhaltsstoffe. Der Hauptwirkstoff ist das Tetrahydrocannabinol (THC). Nur die weibliche Form der Gattung "Cannabis sativa" enthält genügend THC, um einen Rausch zu erzeugen.
Cannabis wird meist in Form von Marihuana oder Haschisch konsumiert. Besonders häufig ist Kiffen - das Rauchen von Joints. Dabei wird das zerbröselte Haschisch oder Marihuana mit Tabak vermischt und zu einer Zigarette gedreht. Cannabisprodukte werden auch als zu Keksen verbacken und können dann gegessen werden.
Cannabis ist in Deutschland illegal. Der Besitz, Handel und Anbau von Cannabis ist verboten.
Vor allem bei Jugendlichen wirkt sich regelmäßiges Kiffen negativ auf die Gehirnentwicklung aus. Einen Selbsttest für Kiffer gibt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf www.drugcom.de.
ampnet/nic/ml