Das steckt hinter dem Erfolg des SUV-Phänomens Dacia Duster

Seit 15 Jahren ist die Marke Dacia auf dem deutschen Markt, seit zehn Jahren gibt es das SUV Duster. Anfangs belächelt, jetzt bestaunt. Das steckt hinter dem Erfolg.
- Die Billigmarke ist zwar nach wie vor der Anbieter der günstigsten Autos – aber die verkaufen sich immer besser.
- Insbesondere der Duster wartet mit Erfolgszahlen auf: Bis November 2019 wurden 26 214 Stück neu zugelassen.
- Inzwischen ist etwa jeder Dritte hierzulande neu zugelassene Dacia ein Duster.
Die beliebteste Version des Dacia Duster
Wer ihn fährt, signalisiert vor allem, dass er nicht mehr Auto braucht. Zu einem Preis, bei dem es im Luxussegment ein Leichtbau-Sportpaket als Extra gibt (Porsche Cayenne), erhält man hier ein komplettes Auto. Die Einstiegsversion Access kostet gerade einmal 11.790 Euro – allerdings entscheiden sich für die weniger als ein Prozent der Käufer. Rund 20 Prozent bestellen die Topversion Adventure (ab 18.900 Euro), am gefragtesten ist die goldene Mitte: Über 55 Prozent wählen einen Duster Prestige, der ab 15.750 Euro kostet.
Dacia Duster: Treue Kunden
In der relativ kurzen Zeit am deutschen Markt hat sich Dacia bereits einen loyalen Kundenstamm gesichert. Rund 60 Prozent der Neukäufer haben zuvor bereits einen Dacia besessen. Der Rest gab bei Kundenbefragungen an, zuvor ein Auto aus einem kleineren Segment oder einen Gebrauchten gefahren zu haben.
Der typische Duster-Fahrer
Im Schnitt ist der Duster-Kunde männlich und 56 Jahre alt – viele Rentner entscheiden sich für dieses Modell. Hauptgrund für die Kaufentscheidung sei laut Dacia bei der Mehrheit der Kunden in erster Linie das unschlagbare Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem seit 2018 die zweite Generation präsentiert wurde, hat sich der Duster auch optisch weg vom Billigsegment entwickelt.
Video: Dacia Duster, der beliebte Geländegänger im Test und Fahrbericht
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Dacia Duster: Ein Auto für den Papst
Papst Franziskus (84), der Ende November 2019 von Dacia einen zum Papamobil umgebauten Duster 4WD erhielt, passt demnach altersmäßig bestens in den bevorzugten Kundenkreis der Marke. Das neue Papamobil – eines von rund 60 im vatikanischen Fuhrpark – unterscheidet sich von den serienmäßigen Varianten durch das große Schiebedach im hinteren Dachbereich. Wenn dieses vollständig nach hinten geöffnet ist, kann eine abnehmbare Glaskanzel aufgesetzt werden.
Dacia: Markenbotschafter Mehmet Scholl
Einen Glücksgriff hat Dacia offenbar auch mit Mehmet Scholl als Markenbotschafter getan. Der 49-Jährige sei wegen seiner Rolle als kritischer, authentischer und ehrlicher Fußballexperte ein absoluter Sympathieträger, begründet die Marke die Verpflichtung als offizielles Testimonial von Dacia. Der Ex-Profifußballer und -TV-Experte verdient mit frechen Spots und dem Spruch "Das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen" sein Geld, aber er besitzt auch selbst einen Dacia: Sein Lodgy, den er laut dem Hersteller insbesondere aufgrund des großen Platzangebots schätze, sei vielseitig im Einsatz.
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Volker Pfau