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Achtung Lebensgefahr: Das müsst ihr bei Gewittern am Berg beachten

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Von: Christina Eisenberger

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Im Sommer kann es zu spontanen und lokalen Wärmegewittern kommen.
Im Sommer kann es zu spontanen und lokalen Wärmegewittern kommen. © ce

Gewitter sind derzeit an der Tagesordnung, das Wetter ist alles andere als stabil. Was tun, wenn einen das Unwetter mitten in den Bergen überrascht?

Die wichtigsten Verhaltensregeln bei Unwetter im Gebirge im Überblick:

Gewitter im Gebirge vermeiden

Alpen - Blitz, Donner und Starkregen - Gewitter im Gebirge treten oft lokal und unvorhersehbar auf. Bei plötzlichem Wetterumschwung droht insbesondere im hochalpinen und exponierten Bereich Lebensgefahr. Um gar nicht erst in ein Gewitter zu schlittern - und falls doch, die Gefahr möglichst gering zu halten - gibt es einige Verhaltensregeln zu beachten.

Der frühe Vogel und die Vorbereitung 

Eine gründliche Tourenplanung sollte stets Grundvoraussetzung für einen Aufenthalt in den Bergen sein. Dazu gehört auch der aufmerksame Blick in den Wetterbericht. Insbesondere Kaltfrontgewitter können so vermieden werden. An Tagen mit einem bevorstehenden Wetterumschwung sollte man sich gut überlegen, ob der Ausflug in die Berge lohnt - oder man nicht doch lieber auf schöneres Wetter wartet.

Doch Achtung: Gewitter können lokal und plötzlich auftreten und dementsprechend nicht immer zu 100 Prozent genau vorhergesagt werden. Auch ein spezieller Bergwetterbericht kann mal falsch liegen.

An heißen Tagen lohnt es sich, früh aufzubrechen. Während die Temperaturen nach oben klettern, neigt sich eine Tour dagegen schon wieder zu Ende. Wärmegewitter, die am Nachmittag auftreten, lassen sich damit leicht vermeiden. Bei längeren Touren oder unsicheren Wetterbedingungen bieten sich Routen mit möglichen Zwischenstationen an. Almen oder etwa Hütten bieten im Notfall Schutz vor einem plötzlichen Gewitter. Es muss nicht immer ein Gipfel sein - im Zweifelsfall sollte man umdrehen - oder zumindest einen Notfallabstieg bei der Tourenplanung mit bedenken.

Wie erkenne ich ein drohendes Gewitter?

Erst ein kleines Schafwölkchen am Himmel und kurze Zeit später schüttet es aus Kübeln. Gewitter können sich bereits innerhalb von 45 Minuten bilden. Ein Indikator sind Quellwolken, die sich auftürmen und das auch mal mehrere Kilometer hoch. Als nächstes folgt der Donner. Oft ist der Spaß innerhalb von einer halben Stunde vorbei und das Gewitter zieht weiter. Aber Vorsicht: Das nächste Gewitter könnte schon anstehen und das vorherige ablösen.

Weit weg von Gipfelkreuz und Stahlseil

Das Gewitter rückt näher und ihr seid mitten im Gebirge? Dann heißt es, unsichere Stellen zu meiden. Schnell weg von ausgesetzten Graten, Erhebungen, alleinstehenden Felsen und Gipfelkreuzen! Auch Waldränder, frei stehende Bäume oder Nischen bei frei stehenden Felsblöcken sind keine sicheren Stellen. Wasserstellen sollten ebenfalls gemieden werden. 

Etwas besser ist ein Aufenthalt mitten im Wald. Besonders tiefer gelegene Mulden auf freien Wiesen sind in der Not geeignet. In Felshöhlen kann man auch ausharren, bis das Gewitter vorbei ist. Hier gilt es, jeweils 1,5 Meter Abstand von den Felswänden zu halten. Erste Wahl sind immer Schutzhütten.

Auch Stahlseile müssen gemieden werden. Wer doch im Klettersteig festsitzt, bleibt stets gesichert - aber Hände weg vom Stahlseil!

Ab in die Hocke

Das Gewitter kommt zu schnell und es gibt keine Schutzmöglichkeit in der Nähe? Dann sollte man eine Schutzposition einnehmen: Ab in die Hocke mit geschlossenen, angezogenen Beinen, bestenfalls auch noch auf einer isolierten Unterlage, etwa ein Rucksack oder ein Kletterseil. Es gilt: je weniger Kontakt zum Boden, desto besser!

Hochalpin und nicht allein unterwegs?

Bei einem drohenden Gewitter sollte nicht nur das Stahlseil gemieden werden, sondern auch die eigene Ausrüstung. Metallene Gegenstände wie Eispickel und Steigeisen dürfen gerne mit großem Abstand von einem selbst abgelegt werden. Auch die Tourenpartner sollten sich mit Abstand voneinander positionieren.

ce

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