Das ist sie jetzt nicht ganz so ausgeprägt. Aber sie weiß mit unvorhergesehenen Situationen klar zu kommen, immerhin arbeitet sie ja auch schon seit mehr als 20 Jahren als Grundschullehrerin. Daher hat sie sich von ihrer Schwester Maria backtechnisch coachen lassen. Abende lang haben sie gerührt, geknetet und Probe gebacken. Und es hat sich gelohnt. Beim Foto-Shooting saß jeder Handgriff und falls doch noch etwas Unvorhergesehenes aufgetreten wäre, Maria stand im Hintergrund jederzeit bereit, korrigierend einzugreifen. Das war aber nicht nötig. Für die einzigen Überraschungsmomente sorgte Marias Tochter Felicitas. Die Eineinhalbjährige ließ es sich nicht nehmen, immer wieder die Backkünste ihrer Tante Angie praktisch zu überprüfen. Ihr Urteil beim Teignaschen und Plätzchenessen war eindeutig: Ein lang gezogenes Mmh, das von strahlenden Augen verstärkt wurde.
Was bedeutet Weihnachten für dich, Angie?
Ein Familienfest. Wir haben ja das Glück, in einem Mehrgenerationenhaus zusammenzuleben, da kommen wir am Heiligen Abend natürlich alle zusammen. Und alle bedeutet bei uns: vom gerade einmal wenige Wochen alten Baby bis zum 78-jährigen Opa. Wir musizieren miteinander, essen schön und dann folgt die Bescherung. Ich liebe Geschenke. Es geht dabei nicht um den Wert, sondern darum, dass sich jemand Gedanken macht.
Und welche Rolle spielen an diesem Abend die Weihnachtsplätzchen?
Eine große. Denn unsere Mama hat die Plätzchen in der Vorweihnachtszeit immer sicher verwahrt. Sie waren in Dosen, die auf dem Schrank im Elternschlafzimmer standen, das vorsichtshalber noch abgesperrt war. So hatten wir vier Kinder keine Chance, vorab in den Plätzchengenuss zu kommen. Umso besser haben sie dann am Heiligen Abend geschmeckt.
Wenn du an deine Kindheit zurückdenkst: Wonach schmeckt und riecht die Vorweihnachtszeit?
Nach Tannenzweigen am Adventskranz, nach Omas Bienenwachskerzen und nach Orangen. Ich liebe diese Düfte und dekoriere meine Wohnung jedes Jahr dementsprechend.
Deine Küche ist rosa, deine Marzipanplätzchen sind auch rosa. Welche Rolle spielt die Farbe für dich?
Ich mag sie, weil sie strahlt, Frische und Lebensfreude ausdrückt.
Rosa und Weihnachten – passt das zusammen?
Mein Baum ist voller rosaroter Christbaumkugeln, die im Schein der echten Kerzen wundervoll schimmern. Wie war noch mal die Frage? (lacht)
Wie feierst du in diesem Jahr?
Wieder wie immer erst mit der Familie und dann mache ich es mir, während mein Christbaum strahlt, auf dem Sofa gemütlich und schaue mir „Der kleine Lord“ an. Dieses Jahr ist es für ein großes Fest noch zu früh. Aber vielleicht ist es nächstes Jahr möglich, denn das allerschönste Weihnachten ist, wenn man noch alleinstehende Freunde und Verwandte einladen kann. Das hatten wir schon mal gemacht und das war ein richtiges, weihnachtliches Fest voller Frohsinn, Heiterkeit, Musik und Tanz. Und genau das ist für mich der Sinn des Weihnachtsfestes.
Worauf freust du dich im neuen Jahr?
Dass ich zum dritten Mal Tante werde, dass ich wieder einen Urlaub planen und hoffentlich auch wegfahren kann, ganz besonders aber freue ich mich auf die Bühne: Endlich wieder gemeinsam singen, mit „Steckerlfisch und Schlagsahne“ auftreten und die Menschen so zum Lachen bringen.
Vanillekipferl nach Oma Rappls Rezept
ZUTATEN:
Die Zutaten für den Teig gut miteinander verkneten. Anschließend in Folie gewickelt mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen. In der Zwischenzeit Zucker in eine Schüssel geben und mit Vanillezucker vermengen. Den Kipferlteig zu Rollen mit einem ungefähren Durchmesser von 3 cm formen. Danach in ca. 1-2 cm dicke Scheiben schneiden. Aus diesen Scheiben die Kipferl formen und nicht zu eng aneinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Geheimtipp: Blech kurz in den Kühlschrank geben, damit der Teig im Ofen nicht gleich auseinanderläuft!
Im Umluftherd bei 175 °C ca. 10-15 Minuten backen. Wenn die Kipferl beginnen zu bräunen, sind sie gut. Die Kipferl nun etwa 3 Minuten kühlen lassen. Dann in die vorbereitete Zuckermischung legen und von allen Seiten darin wenden. Sind sie noch zu warm, zerbrechen sie sehr leicht, sind sie zu kalt, haftet der Zucker nicht mehr gut. Am besten immer wieder probieren, ob sie schon fest genug sind.
Marzipantaler
Plätzchen:
Die Zutaten für den Teig gut miteinander verkneten. Anschließend in Folie gewickelt 30 Minuten in den Kühlschrank legen. Den Teig dünn ausrollen und die Plätzchen mit einer Plätzchenform nach Wahl ausstechen und auf ein Backblech geben.
Tipp: Backblech mit Plätzchen vor dem Backen in den Kühlschrank, dann behalten die Plätzchen besser die Form.
Im Umluftherd bei 175 °C ca. 10-15 Minuten backen. Sobald sie beginnen zu bräunen, sind sie fertig.
Marzipandecke:
Masse mit Puderzucker verkneten, dünn ausrollen und in der Größe der Plätzchen ausstechen. Plätzchen mit Johannisbeergelee dünn bestreichen und mit den Marzipanplättchen abdecken.
Glasur:
Puderzucker mit Zitronensaft glattrühren und die Marzipandecke bestreichen. Mit etwas roter Lebensmittelfarbe wird die Glasur rosa. Nun die Plätzchen mit Pistazien, kandierten Kirschen oder Haselnusskernen garnieren.
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