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So kämpft eine 17-Jährige gegen eine Bein-Amputation und ihre Erinnerungslücken

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Von: Martin Weidner

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Am Bahnsteig Neugilching Richtung München passierte das Unglück.
Am Bahnsteig Neugilching Richtung München passierte das Unglück. © Bundespolizei

München – In der Nacht auf Dienstag (19. April) war es am S-Bahnhof in Neugilching bei München zu einem schrecklichen Unfall gekommen. Eine 17-Jährige wurde dabei von einem Zug überrollt. Während der Fall der Polizei weiter Rätsel aufgibt, kämpft die junge Frau unter anderem gegen die Amputation ihres Beines.

Die Ärzte kämpfen darum, dass sie den schwer verletzten Fuß behalten kann“, teilte die Bundespolizeiinspektion München jetzt in einer Pressemitteilung mit. Die Beamten der Inspektion treiben parallel auch die Ermittlungen zu den schrecklichen Vorkommnissen, die sich am Dienstag kurz nach Mitternacht ereignet hatten, voran. Inzwischen haben sich bereits erste Zeugen gemeldet und den Ermittlern wichtige Details aus der Unfallnacht geschildert. rosenheim24.de hatte bereits über das Unglück berichtet.

So befand sich die 17-Jährige zuvor auf einer Feier, auf der sie offenbar auch Alkohol konsumiert hatte. Wie stark sie alkoholisiert war, steht derzeit nicht fest. Die Blutalkoholwerte würden derzeit noch nicht vorliegen, teilte die Polizei mit. Klar ist allerdings, dass die 17-Jährige von anderen Partygästen kurz nach Mitternacht zur S-Bahn-Station nach Weßling (Landkreis Starnberg) gebracht worden. Von dort fuhr sie um 0.17 Uhr mit der S-Bahn in Richtung Herrsching. Die Auswertung der Videoaufnahmen der S-Bahn haben ergeben, dass die junge Frau die S-Bahn gegen 0.21 Uhr in Neugilching verlassen hat. Eigentlich hatte sie vor, noch eine Station weiterzufahren. Warum sie vorzeitig ausstieg, ist unklar.

Vielleicht war sie einfach zu stark betrunken. Zwei 19-Jährige, die in Neugilching nur eine Türe weiter ausgestiegen waren, haben sich inzwischen als Zeuginnen bei der Polizei gemeldet und davon gesprochen, dass die später Schwerverletzte „alkoholbedingte Ausfallerscheinungen“ gezeigt, aber die angebotene Hilfe dankend abgelehnt habe. Daraufhin seien die beiden Mädchen nach Hause gegangen – und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als sich die 17-Jährige sitzend gegen eine Holzwand gelehnt hatte, die als Abgrenzung zum Bahnsteig dient.

Ablauf kann vielleicht nie mehr lückenlos geklärt werden

Was in der folgenden rund halben Stunde passierte, wird eventuell vielleicht nie mehr zu klären sein, zumal der Bahnsteig dort nicht kameraüberwacht ist. Fest steht: Gegen 1 Uhr näherte sich eine weitere S-Bahn dem Haltepunkt in Neugilching. Dabei erkannte der Lokführer eine im Gleis liegende Person und leitete sofort eine Notbremsung ein. Zudem tätigte er einen lauten Warnpfiff. Die S-Bahn kam jedoch nicht mehr rechtzeitig zum Stehen und überrollte die Person im Beinbereich. Dabei handelte es sich um die 17-Jährige, die dabei schwerste Verletzungen am linken Bein erlitt.

Nach dem Transport ins Krankenhaus wurde die Schülerin mittlerweile mehrfach operiert und die Ärzte kämpfen darum, dass das Bein des Mädchens nicht amputiert werden muss. Die ersten Operationen sind nach Polizeiangaben gut verlaufen. „Allerdings wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, ob der Fuß zu retten sein wird“, so die Polizei. Zudem werden noch weitere Operationen folgen. Die 17-Jährige steht derzeit noch unter unter erheblichem Medikamenten- wie Narkoseeinfluss steht, und kann sich an den Unfallhergang überhaupt nicht mehr erinnern. „Daher scheint fraglich, ob sich die genauen Umstände, wie sie ins Gleis kam, jemals klären lassen“, so die Polizei abschließend. Bleibt zu hoffen, dass der „Kampf“ um ihren Fuß für das Mädchen wenigstens einen guten Ausgang nimmt...

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