Blitzerfoto mit Stinkefinger – für Mann aus Bayern wird es jetzt verdammt teuer

Eine Aktion, die teuer kommt: Weil ein Autofahrer geblitzt wurde und dabei den Stinkefinger zeigte, verurteilte ihn das Amtsgericht Passau zu einer Geldstrafe von 5000 Euro.
Passau - Die Beamten, die sich bei der Aktion direkt hinter dem Blitzerfahrzeug befanden, hatten im Anschluss einen Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Das hatte das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft Passau sowie die Passauer Verkehrspolizeiinspektion am Mittwoch mitgeteilt.
Bayern: Mann zeigt Blitzer Stinkefinger
Nach dem Strafantrag hatten die Ermittlungsverfahren gegen den 53-jährigen Mann aus Passau ganze neun Monate gedauert. Anschließend kam es im Mai dann sogar zu einer Gerichtsverhandlung. Bei dieser zog der Mann dann seinen Einspruch gegen den Strafbefehl zurück und akzeptierte ihn dann doch. Das teilte das Gericht mit. Der 53-Jährige wurde wegen Beleidigung in zwei Fällen zu einer Strafe von 50 Tagessätzen á 100 Euro verurteilt.
Zu Gunsten des Passauers hatte aus Sicht des Gerichts gesprochen, dass der Verurteilte in der Vergangenheit noch nicht kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten war. In einem Brief an die beiden Polizisten hatte er den Angaben zufolge den Vorfall bedauert und sich entschuldigt.
Bayern: Stinkefinger keine Bagatelldelikte
Es handle sich aber „um keine Bagatelldelikte“, hieß es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Und das Urteil hätte „noch drastischer“ ausfallen können. Der Strafrahmen für Beleidigung sieht Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr vor. „Je nach Art und Weise des Vorfalls oder bei bereits vorbestraften Personen kann sogar eine Freiheitsstrafe ohne Bewährung für eine Beleidigung in Betracht kommen“, teilten die Behörden mit.
Der Fall mit dem Stinkefinger sei aber kein Einzelfall. Erst am Pfingstmontag hätten Radfahrer, die an einem Blitzerfahrzeug in Passau vorbeifuhren, die Menschen in dem Wagen „aufs Übelste“ beschimpft.
fgr/dpa