Ein klares „Nein“ gegen einen kompletten, einseitigen Boykott von russischem Erdöl und Erdgas gab es von ihm nicht zuletzt vor dem Hintergrund der massiven ökonomischen Schäden für die heimische Wirtschaft. „Ein Gas-Stopp“ wäre gerade auch für das Chemiedreieck in der südostbayerischen Region eine Katastrophe. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass sich der übereilte Ausstieg aus der Kernenergie nach der Katastrophe von Fukushima nun räche. Auch hier würden die Grünen nun auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, wie die Reise des deutschen Wirtschaftsministers nach Katar zeige.
Kernenergie und Kohleverstromung im Inland abzuschalten bedeute gleichzeitig im europäischen Ausland Strom einzukaufen, der teilweise in alten Atomkraftwerken produziert werde. Es räche sich jetzt, dass man zu naiv geglaubt habe, das Umsatteln auf erneuerbare Energien kurzfristig zu schaffen. Massiv kritisierte Peter Ramsauer in dem Livestream Umwelt- und Naturschutzverbände und ihr Blockadehaltung in der praktischen Umsetzung der Energiewende.
Zur Wiederwahl des französischen Ministerpräsidenten Emmanuel Macron betonte er, zwar freute er sich zwar über dessen Wahlsieg. Gleichzeitig betonte Ramsauer, dass es durchaus kritische Positionen in dessen politischer Agenda gäbe, wie er am Beispiel des Versuchs der Vergemeinschaftung europäischer Schulden anführte.
Konrad Baur und Peter Ramsauer griffen eine Reihe von Themen und Fragen auf, die von den Teilnehmern am heimischen PC oder Smartphone gestellt wurden. So fragte Peter Flatscher ob damit zu rechnen sei, dass auf den Autobahnen eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung komme, der Peter Ramsauer eine klare Absage erteilte. Zita Schöndorfer hinterfragte das weitere Prozedere zum 2. Bauabschnitt der Ortsumfahrung Altenmarkt. Hier verwies er auf das Problem der Länge der Verfahrensdauer. Er rechne aber im 3. oder spätestens 4. Quartal mit der Beantragung des Planfeststellungsverfahrens. Die kritischen Stimmen aus der Landwirtschaft zur neuen Trassenführung könne er nicht nachvollziehen. Würde doch gerade auch diese davon profitieren. Katharina Wagner hinterfragte, weshalb die Bahnstrecke Mühldorf-Freilassing nicht bis 2030 fertiggestellt werde. Peter Ramsauer betonte, dass überall geplant werde, zum Teil werde gebaut. Sich auf einen von ihm kritisierten Zeitungsbericht beziehend wies er aber darauf hin, dass die Strecke ohnehin nicht innerhalb von 8 Jahren fertig geworden wäre. Gehe es doch auch um viele Wünsche der betroffenen Gemeinden, die berücksichtig werden müssten. Für das Staatliche Bauamt Traunstein gab es im Zusammenhang mit Infrastruktur-Ausbau ein Extralob.
Weitere Themen unter den beiden Gesprächspartner am Stammtisch waren aufkommende Forderungen nach einer Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht, das geplante 100 Milliarden Euro „Sondervermögen“ für die Aufrüstung der Streitkräfte oder auch die Bayerischen Landtagswahlen in Bayern im kommenden Jahr: Ist Konrad Baur doch als CSU-Kandidat vornominiert.
Und das Stammtischformat wird weitergehen: Sei es in digitaler Form oder nun wieder vermehrt in Präsenzveranstaltungen in der Peter Ramsauer den Dialog mit den Menschen in der Region suchen wird.
Pressemitteilung Marlene Weber
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