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Weiter Maskenpflicht an Bayerns Schulen: „Setzt Kindern psychisch extrem zu“ und „wie gesund ist das?“

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Von: Julia Grünhofer

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In Innenräumen müssen Schülerinnen und Schüler weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Unser Leser Jürgen Maierbacher aus Obergünzburg äußert seine Meinung dazu.
In Innenräumen müssen Schülerinnen und Schüler weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Unser Leser Jürgen Maierbacher aus Obergünzburg äußert seine Meinung dazu. © Collage (privat, picture alliance/dpa | Uwe Anspach)

Die Diskussion um die noch bestehende Maskenpflicht an Bayerns Schulen schlägt weiter hohe Wellen. Auch wenn die Schüler unter freiem Himmel künftig ihre Maske ablegen können, finden viele Leser, dass die Maskenpflicht in den Klassenzimmer „unverhältnismäßig und unsinnig“ ist. Zahlreiche Eltern haben uns ihre Meinung dazu geschildert:

Bayern - In Sachsen dürfen seit Montag (14. Juni) alle Landkreise und kreisfreie Städte mit einer Inzidenz unter 35 die Maskenpflicht an Schulen aufheben, ebenso in Mecklenburg-Vorpommern. Seit Dienstag (15. Juni) entfällt auch in Österreich während des Unterrichts am Sitzplatz die Maskenpflicht. Im Schulgebäude gilt sie aber weiterhin. Und auch in Bayern gibt es nun endlich erste Erleichterungen in Sachen Maskenpflicht.

Bayerns Schüler dürfen bei Pausen im Freien Masken ablegen

Am Dienstag (15. Juni) wurde bekannt, dass Bayerns Schüler unter freiem Himmel künftig wieder ihre Corona-Schutzmasken ablegen können. In den Pausen bestehe keine Maskenpflicht mehr, gleiches gelte etwa bei Wandertagen oder Exkursionen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Er betonte aber, dass die bestehende Infektionsschutzverordnung dafür nicht geändert werde, vielmehr werde sie nur präzisiert. „Das ist keine grundlegende Abkehr von der Maske“, sagte Herrmann. In den Innenräumen wie Klassenzimmern müssen die Schülerinnen und Schüler aber weiterhin einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

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Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) ergänzte, dass das Kabinett letztlich keinen Beschluss zur Maskenpflicht gefällt habe, weil sich CSU und Freie Wähler in dem Punkt noch nicht gänzlich einig seien. „Haben die Argumente ausgetauscht, wir sind aber noch nicht zu einer einhelligen Meinung gekommen.“

Weiter Maskenpflicht an Bayerns Schulen? Das sind Eure Meinungen:

Die OVB24-Redaktion wollte wissen, wie Ihr die derzeitige Maskenpflicht seht - ist sie noch verhältnismäßig und der vorsichtige Weg der richtige? Oder soll sie sofort abgeschafft werden? Zahlreiche Leser haben uns ihre Meinungen geschildert:

Claudia aus Obermichelbach

Es gab nun schon genug Berichte, dass Kinder nicht die Pandemietreiber sind. Und dennoch sind es sie, die am meisten darunter leiden müssen, weil sie sich nicht wehren können. Um die körperliche Unversehrtheit der Kinder zu schützen, muss zu allererst die unnötige Testpflicht und die Maskenpflicht sofort abgeschafft werden. Wenn sich ein Kind krank fühlt, bleibt es sowieso zu Hause. Das wurde die letzten Jahrzehnte schon immer so praktiziert; dazu hat es noch nie einen Test, geschweige denn Masken gebraucht.

Jürgen Maierbacher aus Obergünzburg

Unser Leser Jürgen Maierbacher aus Obergünzburg äußert seine Meinung zur noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen.
Unser Leser Jürgen Maierbacher aus Obergünzburg äußert seine Meinung zur noch bestehenden Maskenpflicht an Bayerns Schulen. © privat

Die Maskenpflicht an Schulen muss unbedingt weg. Unser Sohn ist schwerer Pollenallergiker und kann durch die Maskenpflicht nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, da er kaum Luft bekommt und dadurch schwerste Kopfschmerzen erleidet. Man kann überall ohne Test und ohne Maske stundenlang in Lokalen sitzen. In der Schule, welche für die Ausbildung unserer Kinder elementar ist, geht das aber nicht. Das kann man doch niemanden erklären. Hinzu kommt, dass es Kindern psychisch extrem zusetzt, ohne wirklich von großem Nutzen zu sein. Das sehe ich an unseren beiden Kindern.

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Senka Osmanbegovic aus Bayern

Es ist eine Zumutung für die Kinder. Die Maske muss fallen und die Tests ebenso.

Heidi Thaller aus Hohenthann

Alleine, dass nun tage-/wochenlang darüber diskutiert wird, ob die Maskenpflicht (von der Testpflicht wird gar nicht gesprochen) an den Schulen entfallen soll, zeigt, wo unsere Kinder in dieser Gesellschaft und vor allem in der Politik stehen: an aller letzter Stelle!

Denn dieser Diskussionsbedarf fand nicht statt, als beschlossen wurde, dass ab 07.06.21 wieder Feiern stattfinden dürfen. Ab einem Inzidenzwert unter 50 sogar mit 50 Leuten im Innenbereich, ohne Test und ohne Maske. An Taufen, Hochzeiten etc. kommen - anders als in Schulen - in der Regel Personen aus mehreren Landkreisen, womöglich verschiedenen Bundesländern oder sogar Ländern zusammen. 

In den Schulen wird derweil weiterhin wertvolle Unterrichtszeit mit fragwürdigen Selbsttestungen verschwendet. Aber nach so langer Zeit der Entbehrung des Unterrichts haben sich Eltern und Schüler schließlich zu freuen, dass es jetzt wieder „normal“ läuft. Was vermitteln wir hier den Kindern? Wie erklären wir ihnen, dass die einzige Lockerung in ihrem Alltag die ist, wieder jeden Tag in die Schule zu dürfen, sich aber weiterhin den Tests zu unterziehen und die Maske auch bei über 30 Grad tragen zu müssen?

Wie müssen sich die Kinder dabei fühlen, wenn sie abends im Restaurant sitzen, wo sie ihre Maske am Platz abnehmen können und am nächsten Morgen am Unterricht nur teilnehmen können, wenn ihr Test negativ war und die Maske auf bleibt? Es ist von politischer Seite ganz klar, wohin die Reise der Kinder gehen soll. Und allerspätestens jetzt sollte wirklich dem Letzten klar sein, dass es hier nicht um das gesundheitliche Wohl - sei es psychischer oder physischer Natur - gehen kann.

Karl Deutschl aus Bayern

Weg mit den Lappen. Lasst die Kinder wieder Kinder sein.

Nadine Ultsch aus Hummendorf bei Kronach

Ich habe drei schulpflichtige Kinder, welche in die 3., in die 6. und 8. Klasse gehen und finde, dass die Masken im Unterricht definitiv wegmüssen. Die Kinder werden schon mit der Testerei gequält. Wenn sie dann negativ sind, müssen sie dennoch eine Maske tragen und den Abstand einhalten. Was bringt dann die Testerei? Außer einen großen Müllberg, offenbar doch keine Sicherheit. Meiner Meinung nach muss unter einem Inzidenzwert von 100, auf jeden Fall die Testerei freiwillig sein und die Maskenpflicht komplett fallen.

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Tina Hirsch-Król aus Vagen

Tatsächlich finde ich es unzumutbar für die Kinder, dass sie jede Woche zwei Mal getestet werden müssen, um am Unterricht teilnehmen zu dürfen! Zusätzlich müssen sie dann auch noch Masken tragen, obwohl die Zahlen sinken! Der Inzidenzwert für den Landkreis Rosenheim ist auf 15,3 (Stand: 13. Juni) gesunken. Aber ausgerechnet unsere Kinder müssen weiter „vermummt“ zum Unterricht. Das wirkt sich sehr negativ auf ihr Wohlbefinden und auf ihre Konzentration aus.

Die Kinder bekommen sehr schlecht Luft, Schwindelanfälle und klagen über Kopfschmerzen sowie Erschöpfung und Müdigkeit. Die Leistung lässt nach und genauso die Motivation. Auch die Temperaturen steigen besonders jetzt im Sommer und das ist ein zusätzlicher Faktor, dass man schlechter Luft durch die Maske bekommt. Ganz abgesehen von den psychischen Folgen, die wir derzeit noch gar nicht in ihrer vollen Tragweite abschätzen können.

Was bringt es übrigens, wenn Masken im Klassenzimmer und im Schulgebäude getragen werden müssen, beim Schwimmunterricht jedoch nicht? Hat das einen Sinn? Klar, beim Schwimmen mit Maske würden diese nass werden. Allerdings wird die Maske auch nass, wenn sie fünf oder mehr Stunden lang durchgehend getragen wird.

In Gaststätten, in Parks, im privaten Bereich usw. darf man sich doch auch mit anderen treffen - ohne Maske! Aber ausgerechnet in der Schule darf man das nicht? Wie „gesund“ ist das wohl, diese (möglicherweise nicht einmal zertifizierten) Masken zu tragen? Es ist sehr unsicher, wo die Masken gekauft wurden bzw. wo sie her kommen und ob sie überhaupt zertifiziert sind. Sind sie auf Schadstoffe untersucht worden? Es kommen immer mehr Details zu minderwertigen Masken aus China ans Licht.

Wie viele Corona-Fälle hat es in den letzten zwei Wochen in der Schule z. B. in Feldkirchen -Westerham/Vagen gegeben? Gibt es hierzu eine Veröffentlichung? Wir haben Angst um unsere Kinder und bitten um die Abschaffung der Maskenpflicht in der Schule. Jedes Kind hat ein Recht auf freie Bildung, unabhängig davon, ob es eine Maske trägt oder nicht. Ganz besonders, wenn es keine nachvollziehbaren Gründe für das Tragen einer Maske gibt und hier die Nachteile eindeutig überwiegen!

Gabi Boschner aus Bad Aibling

Es wird Zeit, dass endlich die Maskenpflicht an unseren Schulen wegfällt! Es reicht endgültig!

Schreibt uns Eure Leserbriefe!

Eure Meinung ist gefragt: Wie seht Ihr das Thema Maskenpflicht an Schulen? Ist sie in den Innenräumen noch verhältnismäßig, oder soll sie komplett abgeschafft werden? Wie geht es Euren Kindern derzeit damit? Schreibt uns zum Thema per Mail an termine@ovb24.de (Kennwort: „Maskenpflicht Schule“ im Betreff). Bitte sendet uns neben Euren Zeilen auch unbedingt Euren Namen und Euren Wohnort - und am besten auch ein Foto von Euch. Die Redaktion veröffentlicht Eure Leserbriefe samt kompletten Namen und Wohnort anschließend in einem Artikel.

Anm. der Red.: Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

jg

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