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Bayreuther Opernhaus Unesco-Weltkulturerbe

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ARCHIV - Blick von der Bühne auf die Logen des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth (aufgenommen am 11.02.2010). © dpa

St. Petersburg - Deutschland hat ein neues Weltkulturerbe. Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gehört jetzt laut Unesco zu den größten Schätzen der Menschheit.

Großer Jubel in Franken: Die Unesco hat das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth einstimmig zum Weltkulturerbe ernannt. Der barocke Prachtbau sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert, begründete das Welterbe-Komitee aus 21 Mitgliedern am Samstag bei seiner Sitzung in St. Petersburg die Entscheidung.

Damit gibt es in Deutschland nun insgesamt 37 Welterbe-Stätten, in Bayern sind es sieben. Der Freistaat will die Oper in den kommenden vier Jahren für knapp 19 Millionen Euro restaurieren.

Auch die Kurfürstliche Residenz in Schwetzingen hoffte auf einen Eintrag in die begehrte Liste einzigartiger Schätze der Menschheit. Über den Antrag der Baden-Württemberger sollte das Komitee später abstimmen. Anders als für Bayreuth lag für den zweiten deutschen Antrag aber keine Empfehlung von Experten vor.

"Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth ist ein Juwel und zählt zu den besterhaltenen Beispielen barocker Baukunst", teilten Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) und Finanzminister Markus Söder (CSU) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Das Gebäude wurde 1746 bis 1750 erbaut und ist immer noch in seiner ursprünglichen Form erhalten. Auftraggeber für den Bau war das Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach.

Die oberfränkische Stadt hofft nun auf mehr Touristen. "Mit dieser Entscheidung ist ein wesentlicher Meilenstein für eine gute Zukunft Bayreuths gelegt", wurde Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe (freie Wählervereinigung "Bayreuther Gemeinschaft") von der Stadt zitiert. Sie hatte die Entscheidung in St. Petersburg verfolgt. "Bayreuth wird neben Richard Wagner und seinen Festspielen fortan in aller Welt auch mit dem Markgräflichen Opernhaus verbunden werden."

Auf der 36. Sitzung des Unesco-Welterbekomitees gab es insgesamt mehr als 30 Anträge von Kultur- und Naturstätten. Außerdem wurden unter anderem auch Orte in Malaysia, Kanada, im Iran und im Golfstaat Bahrain aufgenommen. In Europa kürte die Unesco etwa die portugiesische Grenzstadt Elvas. Weltweit am bekanntesten unter den Nominierungen sind die Geburtskirche Jesu Christi und der Pilgerweg in Bethlehem. Es war der erste Antrag der Palästinenser überhaupt -er war am Freitag angenommen worden, was politisch umstritten ist.

Die Abstimmungen hatten am Freitagmorgen begonnen und dauern bis zu diesem Sonntag. In den vergangenen Tagen hatten Experten aus mehr als 180 Ländern bereits auch über andere Fragen des Welterbes getagt. Im Jahr des 40-jährigen Bestehens der Unesco ist Russland das erste Mal Gastgeber einer solchen Konferenz, die am 6. Juli endet.

Die Entscheidungen im Welterbe-Komitee werden mehrheitlich auf Grundlage von Expertengutachten getroffen. Ausschlaggebend dafür sind der universelle Wert der Stätte sowie ein Plan, der den Erhalt für künftige Generationen sicherstellt.

Auf der Welterbeliste stehen heute mehr als 900 Kultur- und Naturstätten in 153 Ländern, darunter nun 37 in Deutschland. Das Übereinkommen der Unesco zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt wurde 1972 gegründet.

dpa

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