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„Herr*innenabfahrt“ am Sudelfeld - Macht das Skigebiet jetzt ernst beim Gendern?

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Von: Tim Niemeyer

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Skigebiet Sudelfeld (Symbolbild)
Skigebiet Sudelfeld (Symbolbild) © Uwe Lein - picture alliance

Wie der „Bürger*innenmeister“ der Gemeinde Bayrischzell Georg Kittenrainer in einer Pressemitteilung informiert, sollen die Pisten im Skigebiet Sudelfeld künftig gendergerechte Namen bekommen. Doch was hat es damit auf sich?

Sudelfeld - Bayrischzells Rathauschef Georg Kittenrainer (CSU) ist selbst Skifahrer. Als Einheimischer braucht er im Skigebiet Sudelfeld, das in seinen Gemeindebereich fällt, dabei keinen Pistenplan, denn dort kennt er sich aus. Dafür führte er am unsinnigen Donnerstag den einen oder anderen in seiner Gemeinde und darüber hinaus auf einen Irrweg.

Umbenennung der Herrenabfahrt

Denn vergangene Woche berichtete er in einer Pressemitteilung, die unserem Partnerportal, dem Münchner Merkur vorliegt, dass er am Faschingswochenende als sogenannter „Bürger*innenmeister“ auf spezieller Mission unterwegs sei. Pünktlich zum Rosenmontag werde die Herrenabfahrt im Skigebiet in „Herr*innenabfahrt“ umbenannt.

Der Anfang eines Großprojekts

Der bisherige Name würde nämlich implizieren, dass die Piste hauptsächlich für Männer ausgelegt wäre. Laut Kittenrainer ein Unding, oder wie es in der Mitteilung genauer heißt: „Für verantwortungsbewusste Zeitgenoss*innen ein unhaltbarer Zustand.“ Doch das soll erst der Anfang eines großen Projekts sein, das sich die Gemeinde vorgenommen hat, heißt es in der Mitteilung weiter. Bayrischzell habe „mit enormem Aufwand ein Konzept entwickelt, um die Sprache und Begrifflichkeiten den Anforderungen der Zeit anzupassen“. Für den „Bürger*innenmeister“ ein längst überfälliger Schritt.

Alles nur ein Scherz

Kein Wunder, dass die Pressemitteilung sofort eine Welle der Empörung mit sich brachte. Doch auf Merkur-Nachfrage konnte der Bürgermeister den Fall schnell und vor allem mit einem Schmunzeln aufklären. Es handelte sich freilich um einen Faschingsscherz zum unsinnigen Donnerstag. Man wollte ein Gesprächsthema für das „Nostalski-Event“ schaffen, das am Wochenende am Sudelfeld stattfand. Ein Vorhaben, das man durchaus als geglückt bezeichnen kann und vor allem ein gelungener Scherz.

nt

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