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Schulausfall bei Regen und Wind am Montag: War das wirklich nötig?

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Von: Christine Stanggassinger

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War der Schulausfall wegen Sturmtief "Sabine" gerechtfertigt?
Leere Schulbänke und einige Bäume über der Fahrbahn. Sturmtief "Sabine" hatte nur geringe Auswirkungen in der Region. © pa/picture alliance/FDL/lamminger

Landkreis - In den sozialen Netzwerken taucht nach Sturmtief "Sabine" immer wieder die Frage auf, ob der flächendeckende Schulausfall in Bayern am Montag (10. Februar) gerechtfertigt war. BGLand24.de hat nachgefragt.

Der strahlend blaue Himmel am Montag in der Früh ließ schon bei vielen Eltern im Berchtesgadener Land die Frage aufkommen, warum sind unsere Kinder heute zuhause? Gegen 10 Uhr war der Himmel dann bedeckt und der Regen brachte ein bisschen Wind mit, ansonsten war es ruhig. Auch die Feuerwehren waren insgesamt nur fünf Mal gefordert.

War ein flächendeckender Schulausfall in Bayern wegen Sturmtief "Sabine" wirklich nötig? Eine Frage, die BGLand24.de an die Landratsämter in Traunstein und dem Berchtesgadener Land weitergegeben hat.

"Bei überregionalen Wetterphänomenen entscheidet nicht die Lokale Koordinierungsgruppe (Leitung: Staatliches Schulamt), sondern die Regierung von Oberbayern, das heißt die Regionale Koordinierungsgruppe", verweist das Landratsamt Berchtesgadener Land an die Regierung. Schränkt allerdings auch ein: "Die Frage, ob ein Schulausfall gerechtfertigt ist, kann oft erst im Nachhinein schlüssig beantwortet werden. Für Montag wäre das wohl zu verneinen. Es gilt aber immer die Devise, die Sicherheit unserer Schulkinder hat oberste Priorität!"

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Sturmtief "Sabine" war für Montag Mittag in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein angekündigt. In den Landkreisen Mühldorf, Altötting und Rosenheim dementsprechend früher. Letztlich waren weder Feuerwehren noch andere Einsatzkräfte schwer gefordert. Zumindest in den Landkreisen Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land blieben die Sturmeinsätze überschaubar.

Alles in allem ein, wenn man es so sagen kann, 'normales' Sturmereignis, dessen Ausläufer die Feuerwehren in Traunstein in der Nacht auf Dienstag (11. Februar) noch einmal forderten und vor allem im Berchtesgadener Land den Schulweg am Dienstag noch etwas verwehte.

Wegen Sturmtief "Sabine": Regierung von Oberbayern verteidigt bayernweiten Schulausfall

Dennoch bleibt die Regierung von Oberbayern dabei: "Die Entscheidung war gerechtfertigt. Der Deutsche Wetterdienst hat für den Regierungsbezirk Oberbayern für den Montag, 10. Februar, eine Unwetterwarnung herausgegeben. Es wurde oberbayernweit vor orkanartigen Böen bzw. Orkanböen gewarnt und empfohlen, den Aufenthalt im Freien zu meiden.

Die regionale Koordinierungsgruppe sah daher insbesondere für den Weg in die Schule und von der Schule zurück eine besondere Gefährdungslage. Die Entscheidung war auch dadurch gerechtfertigt, als die Schülerbeförderung nicht mehr gewährleistet war, weil die Bahn in weiten Teilen Oberbayerns ihren Betrieb eingestellt hat."

Außerdem soll eine solche Entscheidung gegen 17 Uhr am Vortag spätestens gegen 20.30 Uhr getroffen werden. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, wie sich "Sabine" in Bayern entwickeln würde. "Basis für die Entscheidungen sind die Wetter- und Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes", so die Aussage der Regierung von Oberbayern." 

Sicherheit der Verkehrswege oder Stromversorung als zentrale Kriterien

Geprüft wird zum Beispiel die Sicherheit der Verkehrswege, die Möglichkeit der Schülerbeförderung, die Sicherheit des Schulhauses oder das Funktionieren der Strom- und Sanitärversorgung in der Schule. "Trifft die jeweilige Lokale bzw. die Regionale Koordinierungsgruppe die Entscheidung für einen Unterrichtsausfall, haben diese Gruppen die Information der Öffentlichkeit und der Schulaufsichtsbehörden sicherzustellen."

Hierbei betont die Regierung von Oberbayern: "Die Eltern können sich auf die Durchsagen im Radio verlassen." Auch wenn die einzelnen Schulen noch nicht auf ihrer Homepage darüber informieren, dass die Schule ausfällt. "Um die Entscheidung über einen Unterrichtsausfall möglichst rasch an die Öffentlichkeit weitergeben zu können, werden diverse Radiosender über eine zentrale Datenbank des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus über die Entscheidung informiert. 

Die Entscheidung über Unterrichtsausfall gilt verbindlich für alle staatlichen und kommunalen Schulen. Den Privaten Schulen wird empfohlen, sich der Entscheidung der regional zuständigen Koordinierungsgruppen anzuschließen. Für Schülerinnen und Schüler, die die Mitteilung über den Unterrichtsausfall nicht mehr rechtzeitig erreicht oder deren Betreuung nicht sichergestellt werden kann, ist eine angemessene Beaufsichtigung in der Schule zu gewährleisten."

cz

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