Am Brenner wird wieder gebohrt
Bau des Brennerbasistunnel geht weiter - 25 Kilometer ausgeschrieben
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Die Tunnelbaugesellschaft hat den Auftrag für die Errichtung eines zentralen Stücks im Brennerbasistunnel ausgeschrieben. Die Auftragssumme beträgt 855 Millionen Euro. Wie es jetzt weitergeht.
München/Brenner – Nach Verzögerungen wegen eines Rechtsstreits geht es mit dem Bau des Brennerbasistunnels nun wieder voran. Die Tunnelbaugesellschaft „BBT SE“ hat den Auftrag für die Errichtung eines zentralen Stücks nun ausgeschrieben. Es handelt sich um das sogenannte Baulos Pfons-Brenner mit einer Auftragssumme von 855 Millionen Euro, teilte „BBT“-Sprecher Andreas Ambrosi mit.
Zwischen der Gemeinde Pfons im Norden und Gries am Brenner im Süden sollen auf österreichischer Seite 25,2 Kilometer der beiden Haupttunnelröhren aufgefahren werden, wie es im Bergmannsdeutsch heißt. 15,2 Kilometer werden maschinell mit einer Tunnelbohrmaschine gebaut, zehn Kilometer konventionell mit Sprengungen.
Zuletzt Streit über Dicke der Tunnelwände
Zuletzt stockten die Arbeiten am Brennerbasistunnel, der zwischen Innsbruck und Franzensfeste insgesamt 55 Kilometer lang werden soll. Die BBT SE hatte im Oktober 2020 der Baufirma Porr gekündigt, es gab Streit über die Bauqualität und die Dicke der sogenannten Tübbinge, also Betonelementen der Tunnelwände. Seitdem ruhten zwischen Pfons und Brenner die Arbeiten. Mittlerweile erfolgte eine Annäherung. „Es gibt kein Gerichtsverfahren, es wird versucht, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen“, sagt Sprecher Ambrosi.
Das umstrittene Baulos wurde zweigeteilt – im Baulos „Hochstegen“ nahe dem Brenner beginnen die Arbeiten wieder Anfang März, im nun ausgeschriebenen Baulos Pfons-Brenner soll noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden, die über fünf Jahre dauern werden.
Voraussichtliche Fertigstellung des Tunnels im Jahr 2032
Die Fertigstellung des Brennerbasistunnels hat sich nicht zuletzt aufgrund der Streitigkeiten verschoben. Ursprünglich war an eine Eröffnung 2028 gedacht, mittlerweile wird mit 2032 gerechnet. Ist der Tunnel fertig, können ihn Güterzüge mit 120 km/h, Fernzüge mit 250 km/h durchqueren. Die Fahrzeit München-Verona (heute über fünf Stunden) soll sich auf unter vier Stunden verkürzen.