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Unfall mit vier Verletzten auf A8 - Polizei empört: Gaffer in BMW filmt und blockiert Rettungsgasse

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Von: Markus Zwigl

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Am Sonntagmittag (16. Januar) ereignete sich auf der A8 in Richtung Salzburg kurz nach der Anschlussstelle Hofoldinger Forst aufgrund einer plötzlichen Staubildung - Ursache ist noch unklar - ein Unfall mit vier beteiligten Fahrzeugen. Ein dunkler BMW sorgte im Anschluss für Verärgerung. Der BMW-Fahrer blockierte die Rettungsgasse und filmte die Einsatzörtlichkeit.

Brunnthal - Wie die Verkehrspolizei Holzkirchen berichtet, befuhr ein 40-jähriger Belgier mit seinem Toyota gegen 12.30 Uhr die linke von drei Fahrspuren. Der Toyota-Fahrer erkannte offenbar zu spät, dass ein 64-Jähriger aus München mit seinem Porsche stark abbremsen musste und fuhr diesem nahezu ungebremst ins Heck.

Durch den Aufprall wurde der Porsche gegen die Mittelschutzleitplanke und dann noch weiter auf einen Audi eines 63-Jährigen aus Stuttgart geschoben, der zuvor ebenfalls auf der linken Spur anhalten musste. Der Aufprall des Toyotas war so heftig, dass dieser weiter über alle drei Fahrbahnen geschleuderte wurde und dann noch den Auflieger eines auf dem rechten Fahrstreifen stehenden Lkw touchierte.

Kurzzeitige Vollsperrung der A8

Der insgesamt entstandene Sachschaden wird von der Polizei auf etwa 45.000 Euro geschätzt. Die Insassen (jeweils Fahrer und Beifahrerin) des Toyotas und des Porsches wurden leicht verletzt und mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Diese beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschleppt werden.

Zur Absicherung und Säuberung der Unfallstelle war die FFW Brunnthal und die Berufsfeuerwehr München vor Ort. Die Autobahn musste zwischenzeitlich für kurze Zeit komplett gesperrt werden, wodurch sich der Verkehr bis zum Kreuz München Süd zurück staute.

BMW-Fahrer blockiert Rettungsgasse und filmt

Beim Befahren der Rettungsgasse mussten die Rettungskräfte mal wieder Unerfreuliches feststellen. Denn der Fahrer eines dunklen BMW blockierte die Rettungsgasse und filmte die Einsatzörtlichkeit. Dies stellte ein Notarzt auf dem Weg zur Unfallstelle fest. Leider hatte er nicht die Möglichkeit das Kennzeichen dieses Fahrzeugs festzuhalten. Für sachdienliche Hinweise zu diesem dunklen BMW wenden sie sich bitte an die Autobahnpolizei Holzkirchen (08024/9073-0).

In diesem Zusammenhang appelliert die Verkehrspolizei erneut an die Vernunft von Verkehrsteilnehmern. Die Bildung einer Rettungsgasse sei extrem wichtig, um Leben zu retten. „Bilden Sie keine Rettungsgasse, kann das ein Bußgeld zwischen 200 und 320 Euro nach sich ziehen. In jedem Fall kommen zwei Punkte in Flensburg sowie ein einmonatiges Fahrverbot hinzu“, so die Polizei.

Platz, um Leben zu retten: Die Rettungsgasse!  

In der Straßenverkehrsordnung heißt es dazu in Absatz 2 des §11: „Sobald Fahrzeuge auf Autobahnen sowie auf Außerortsstraßen mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden.“

Zudem betont die Verkehrspolizei Holzkirchen, wie gefährlich das Verhalten von „Gaffern“ bei einem Unfall sein kann. Dazu führt die Polizei aus: „Wer sich am Unfallort auf das Beobachten oder Filmen des Geschehens beschränkt, anstatt verletzten Personen zu helfen oder die Unfallstelle abzusichern bzw. eine Rettungsgasse zu bilden, gilt als sogenannter Gaffer. Wie heute geschehen versperren diese den Rettungskräften den Weg und das kann schlimmsten Falls Leben kosten, aber zumindest verletzt es die Persönlichkeitsrechte der Unfallopfer. Je nach Verstoß werden Bußgelder von 20 bis 1000 Euro fällig. Wer Fotos und Filme von einem Unfall macht, der macht sich sogar strafbar! Hier kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe sanktioniert werden.“

mz/Verkehrspolizei Holzkirchen

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