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2G-Plus für die Gastronomie? Diese Corona-Regeln sind jetzt geplant

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Von: Martin Weidner, Martina Hunger

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Corona-Gipfel am Freitag: Bund und Länder wollen 2G-Plus in der Gastronomie.
Corona-Gipfel am Freitag: Bund und Länder wollen 2G-Plus in der Gastronomie. © dpa/Montage

Berlin/München – Am Freitag (7. Januar) wollen Bund und Länder ihre weitere Corona-Strategie abstimmen. Die Zeit drängt, die Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch. Im Vorfeld sind bereits einige Details bezüglich geplanter Maßnahmen durchgesickert.

Möglicherweise droht der Gastronomie eine deutliche Verschärfung: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen unter anderem darüber beraten, ob für diesen Bereich die 2G-Plus-Regel eingeführt wird (News-Ticker Freitag, 7. Januar).  „Die Gastronomie ist ein Problembereich, da sitzt man ohne Maske oft für Stunden“, hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Vorfeld gesagt.

Auf der Agenda der Beratungen, über die rosenheim24.de bereits berichtet hatte, stehen außerdem eine mögliche Lockerung bei den Quarantäne-Vorschriften, der Schutz der kritischen Infrastruktur und eine Diskussion über weitere Kontaktbeschränkungen sowie die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht.

rosenheim24.de liefert einen Überblick über die geplanten Regeln und Maßnahmen:

Die aktuelle Lage:

Der Expertenrat der Bundesregierung mit Virologen, Immunologen, Kinder- und Jugendmedizinern, Ethikern und Bildungsforschern hat am Donnerstag seine aktuelle Stellungnahme vorgelegt: Trotz abklingender Delta-Welle und gesunkener Patientenzahlen in den Kliniken ist die Belegung der Intensivstationen weiterhin auf einem hohen Niveau, teils seien Intensivkapazitäten auch „dauerhaft ausgelastet“. Die Omikron-Variante wird nach Ansicht der Experten „zeitnah“ auch in Deutschland dominant sein. Die Einschätzung der Experten dürfte bei den Beratungen eine zentrale Rolle spielen.

Gefährlichkeit von Omikron:

Die Experten verweisen auf erste Studien, die darauf hindeuteten, dass Omikron zu milderen Krankheitsverläufen führt - auch bei Kindern - und dass Krankenhausaufnahmen seltener werden. Sie bekräftigen aber, dass bei vielen gleichzeitig auftretenden Infektionen trotzdem viele Menschen ins Krankenhaus kommen könnten. Bei sehr hohen Inzidenzwerten sei mit einer „erheblichen Belastung und regional auch Überlastung“ der Kliniken zu rechnen. Gewarnt wird auch erneut vor Personalausfällen durch viele gleichzeitige Ansteckungen.

Gegenmaßnahmen:

Der Corona-Expertenrat empfiehlt nun vor allem eine Vorbereitung auf „eine vermehrte Beanspruchung der Notaufnahmen und der Normalstationen“. Es sollten umgehend Stufenkonzepte zur Aktivierung zusätzlicher Versorgungsbereiche für infektiöse Patienten erarbeitet werden, raten die 19 Experten. Zudem sollten „in allen Bundesländern Vorbereitungen zur Reduktion planbarer Eingriffe getroffen werden, die im Falle einer starken Belastung ad hoc aktiviert werden können“.

Kontaktbeschränkungen:

Bei ihren Beratungen am 21. Dezember hatten Scholz und die Länder die Kontaktbeschränkungen weiter verschärft. Kurz nach Weihnachten traten sie in den meisten Bundesländern Kraft: Seitdem dürfen sich auch Geimpfte und Genesene nicht mehr unbegrenzt treffen, sondern maximal zu zehnt, Kinder nicht mitgezählt. rosenheim24.de hatte bereits ausführlich darüber berichtet. Für Treffen, an denen auch nur ein Ungeimpfter oder nicht Genesener beteiligt ist, gilt schon länger: Es dürfen nur Leute des eigenen und maximal zwei Personen eines anderen Haushalts dabei sein, Kinder nicht mitgezählt. Lauterbach hatte sich vor den Beratungen für weitere Kontaktbeschränkungen ausgesprochen.

2G-Plus-Regel für Gastronomie:

Beraten wird voraussichtlich auch über höhere Zutrittsschwellen für die Gastronomie. Genesene oder Geimpfte, die noch nicht geboostert sind, brauchen möglicherweise künftig fürs Restaurant oder Café noch einen zusätzlichen aktuellen Test (2G-Plus-Regel). Geplant ist diese Maßnahme offenbar ab dem 15. Januar. Laut Beschlussvorlage zufolge könnte ein solcher Schritt inzidenzunabhängig und bundesweit umgesetzt werden. Ob es wirklich dazu kommt, ist allerdings offen.

Quarantäne:

Über eine Lockerung wird seit Tagen debattiert. Es geht darum, zu viele Personalausfälle zu vermeiden, insbesondere in wichtigen Versorgungsbereichen. Andere Staaten haben wegen Omikron bereits ihre Quarantäneregeln geändert. Diskutiert wurde zuletzt über verschiedene Vorschläge von Bund und Ländern. Gemeinsamkeit: Die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung für Infizierte sollen verkürzt und vereinfacht werden. Bisher kann Quarantäne und Isolierung je nach Virusvariante, Impf- und Genesenenstatus für bis zu 14 Tage gelten. Wenn es sich etwa um Omikron handelt, gibt es auch für Geimpfte und Genesene keine Ausnahmen. Nun könnten die Fristen je nach Vorschlag auf fünf bis sieben Tage mit Freitestung und zehn Tage ohne Test verkürzt werden. Für Geboosterte könnte Quarantäne wegfallen.

Lockerungen nicht zu erwarten:

Lockerungen bestehender Regeln sind nicht zu erwarten. Es dürfte auf absehbare Zeit dabei bleiben, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt zu Kinos, Theatern oder Geschäften - außer Geschäften des täglichen Bedarfs - haben. Außerdem soll auch wieder über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht debattiert werden.

mw/mh (mit Material von dpa)

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