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Regel-Wirrwarr, Impfpflicht-Streit, Hotspot-Notbremse: Die vierte Welle rollt

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Von: Martin Weidner, Martina Hunger

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Corona Jahresrückblick 2021 Söder Scholz
Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU/links) und Bundeskanzler Scholz (SPD). © dpa (Montage)

München/Berlin/Landkreis – Das Coronavirus sorgte auch im Jahr 2021 in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt für erhebliche Einschränkungen im öffentlichen Leben. Ein Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse zwischen Juli und Dezember:

Rückblick Teil 1: Dritte Welle, Bundes-Notbremse, Osterruhe und absurde Wiesn-Pläne in Dubai

Juli:

5. Juli: Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) will sich weiter nicht gegen Corona impfen lassen: „Das ist mir zu alternativlos und zu absolut.“ Aiwanger verteidigt zudem Impfskeptiker: „Es ist wirklich falsch, auf die Ungeimpften Druck auszuüben und sie als verantwortungslos zu brandmarken (...).“

11. Juli: Italien wird durch einen Erfolg im Elfmeterschießen (4:3) gegen England Fußball-Europameister. Zuvor sorgen Bilder von sorglosen Fans für Aufsehen, die in Londons Innenstadt ohne Abstand und Masken feiern – und Bengalos zünden.

12. Juli: Bei einem Brand in einem Krankenhaus der irakischen Stadt Nassirija sterben etwa 60 Menschen. Das Feuer in der Corona-Station soll von einer explodierten Sauerstoffflasche ausgegangen sein. Am selben Tag verlangt Frankreichs Präsident Macron, dass sich die Beschäftigten im Gesundheitswesen bis zum 15. September gegen Corona impfen lassen.

15. Juli: Bei einer Abschlussfahrt auf die griechische Insel Korfu infizieren sich mindestens 10 Abiturienten aus Burghausen (Landkreis Altötting) mit dem Coronavirus.

19. Juli: Trotz hoher Infektionszahlen verkündet die britische Regierung einen „Freedom Day“. Fast alle Corona-Maßnahmen werden in England aufgehoben. Abstandsregeln, Maskenpflicht und personelle Beschränkungen für Veranstaltungen entfallen.

20. Juli: Positive Nachrichten aus dem InnKlinikum (Landkreise Mühldorf und Altötting): Dort sind an diesem Tag die Intensivstationen zum ersten Mal nach langer Zeit „corona-frei“ – die letzte Patienten (76) kann die Station verlassen. Chefarzt Dolch spricht jedoch nur von einer „Momentaufnahme“.

22. Juli: Bundeskanzlerin Merkel (CDU) wirbt auf ihrer Sommer-Pressekonferenz angesichts wieder steigender Zahlen eindringlich für die Corona-Impfung. 48,8 Prozent der Deutschen sind vollständig geimpft, 61 Prozent einfach - die Impfkurve flacht jetzt jedoch zunehmend ab.

25. Juli: Im Landkreis Berchtesgadener Land gilt ab Montag wieder eine Maskenpflicht für Schüler ab der fünften Klasse. Zu diesem Zeitpunkt weist der Landkreis die höchste 7-Tage-Inzidenz aller Kreise in Bayern auf.

29. Juli: US-Präsident Biden drängt alle Bundesbediensteten, sich gegen das Coronavirus impfen oder auf eine mögliche Infektion testen zu lassen. Für das Militär wird die Impfung ab Mitte September obligatorisch.

August:

1. August: Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nach Deutschland nachweisen, dass sie gegen Corona geimpft, getestet oder genesen sind. Bisher gab es diese Vorgabe nur für Flugpassagiere.

2. August: Bund und Länder beschließen Auffrischungsimpfungen („Booster“) mit mRNA-Impfstoffen ab September. Außerdem sollen nun auch Jugendliche ab zwölf Jahren geimpft werden.

4. August: Mehr als 200 Millionen Menschen haben sich weltweit mit dem Coronavirus infiziert, wie aus Daten der US-Universität Johns Hopkins hervorgeht. Spitzenreiter sind die USA, Indien und Brasilien.

10. August: Beim nächsten Bund-Länder-Gipfel werden weitere Corona-Maßnahmen beschlossen. Unter anderem werden die kostenlosen Bürgertests mit Wirkung zum 11. Oktober abgeschafft. Ministerpräsident Söder sagt, die Verlängerung der epidemischen Lage sei unumgänglich, kündigt aber auch an: „Einen Lockdown wird es nicht mehr geben - vor allem nicht für Geimpfte und Genesene!“

16. August: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Corona-Impfungen nun auch für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren. Im Landkreis Mühldorf liegt die Inzidenz zum vierten Mal in Folge über 50 – das Landratsamt kündigt deswegen verschärfte Maßnahmen an.

22. August: Auch im Landkreis Berchtesgadener Land steigen die Zahlen wieder. Die Corona-Regeln werden deswegen erneut angepasst bzw. verschärft.

23. August: Wegen des Anstiegs von Corona-Infektionen gilt in Deutschland weitgehend die 3G-Regel. Zutritt zu öffentlichen Räumen wie Restaurants hat nur noch, wer geimpft, genesen oder getestet ist. In Kreisen mit niedrigen 7-Tage-Inzidenzen können die Länder die Regel ganz oder teilweise aussetzen.

25. August: Der Bundestag beschließt die Verlängerung der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ um mindestens drei weitere Monate.

29. August: Die Corona-Zahlen steigen in ganz Bayern wieder. Die Staatsregierung spricht nun seit einigen Tagen von einer „Pandemie der Ungeimpften“. Zudem wird über eine weitere Verschärfung der Maßnahmen und neue Bemessungsparameter diskutiert.

31. August: Die bayerische Staatsregierung beschließt einen völlig neuen Kurs im Kampf gegen Corona. Die 7-Tage-Inzidenz hat nun (fast) ausgedient, stattdessen wird eine „Krankenhaus-Ampel“ mit den Stufen Gelb und Rot installiert. Zudem gibt es neue Regeln für verschiedene Bereiche (Schule, Kultur, Freizeit, Handel).

September:

7. September: Künftig sollen sich Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vor allem an der Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 orientieren, beschließt der Bundestag. Bisher gängiger Maßstab waren die Infektionszahlen.

8. September: Fast 62 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. In Österreich wird derweil das Leben für Ungeimpfte bald deutlich unbequemer: Die Regierung in Wien beschließt einen Stufenplan, der bei starker Belastung der Kliniken den Zugang zu Veranstaltungen und in Gaststätten nur noch mit PCR-Tests oder Impfung ermöglicht. 

10. September: In Dänemark fallen die letzten Corona-Beschränkungen weg. Covid-19 wird nicht mehr als „gesellschaftskritische Krankheit“ eingestuft. Bislang sind dort mehr als 83 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahren vollständig geimpft.

15. September: Trotz der andauernden Corona-Krise rechnet Ministerpräsident Söder nicht mit Problemen für die kommende Faschingszeit: „Wir gehen davon aus, dass es stattfinden wird.“ Auflagen wie 3G - also: geimpft, getest oder genesen - seien auch dann sicher zu beachten, auch der allgemeine Impfstatus. Er sei aber „sehr optimistisch“, so Söder weiter. Wenige Wochen später wird diese Hoffnung weitestgehend dahin sein. In Rosenheim gibt es beispielsweise nur ein deutlich reduziertes Programm.

17. September: Das Salzburger Land wird in Österreich als Gebiet mit sehr hohem Corona-Risiko eingestuft. Die nationale Corona-Kommission setzt Salzburg als einziges Bundesland auf die höchste Stufe der fünfstufigen nationalen Corona-Skala. Im Rest Österreichs besteht hohes oder mittleres Risiko.

20. September: Ab sofort müssen ungeimpfte Beschäftigte in Kindertagesstätten in Bayern nachweisen, dass sie negativ auf Corona getestet sind. Derweil gehen bayerische Schulleiter bezüglich der Einführung von Pooltests auf die Barrikaden und schreiben einen wütenden Brief an Kultusminister Piazolo (Freie Wähler).

21. September: Ministerpräsident Söder bekräftigt seinen Plan, ab Oktober den Betrieb von Clubs, Bars und Diskos im Freistaat wieder zu gestatten. Auch Clubs in den Landkreisen Mühldorf und Altötting bereiten sich auf das Re-Opening vor.

26. September: Die SPD gewinnt mit Kanzlerkandidat Scholz die Bundestagswahl knapp. Derweil sorgt in Rosenheim ein aggressiver Maskenverweigerer für Aufsehen.

30. September: Das bayerische Kabinett beschließt die Wiedereröffnung von Clubs und Diskotheken im Freistaat zum 1. Oktober – unter strengen 3G-Auflagen. Damit endet eine Zwangspause von über eineinhalb Jahren.

Oktober:

1. Oktober: Clubs, Bars und Diskotheken dürfen in Bayern wieder aufsperren. Zudem kündigt Gesundheitsminister Holetschek (CSU) an, dass die bayerischen Impfzentren den Fokus ihrer Arbeit verändern werden.

4. Oktober: Die Staatsregierung beschließt weitere Corona-Lockerungen (ab 6. Oktober), unter anderem für Kultur- und Sportveranstaltungen. Zudem werden zehn Corona-Fälle in einer Asylunterkunft in Traunreut (Kreis Traunstein) registriert.

6. Oktober: Im Landkreis Regen (Niederbayern) sorgen zwei Corona-Fälle für große Aufregung: Die betroffenen Personen hatten sich am vergangenen Wochenende - offenbar bereits infiziert - in unterschiedliche Lokale/Diskotheken „geschmuggelt“.

8. Oktober: Die Polizei muss eine illegale Techno-Party in einem verlassenen Stollen am Obersalzberg bei Berchtesgaden (Landkreis Berchtesgadener Land) auflösen. Von den 200 Teilnehmern werden die Personalien aufgenommen. Es gibt zahlreiche Anzeigen.

11. Oktober: In Deutschland endet das seit Frühjahr kostenlose Corona-Testangebot für alle. Ausnahmen gibt es unter anderem für Kinder und Personen, die nicht geimpft werden können. Vom 13. November an sind wöchentliche Tests wieder gratis.

12. Oktober: Die Inzidenzen in der Region steigen wieder deutlich an: Stadt und Landkreis Rosenheim sowie der Kreis Traunstein liegen inzwischen unter den „Top 5“ bei Deutschlands größten Corona-Hotspots.

15. Oktober: Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer beantragen jetzt auch in Europa eine Zulassung ihres Corona-Impfstoffs für Kinder von fünf bis elf Jahren.

22. Oktober: Weiter führen Kreise aus der Region die Liste der größten Corona-Hotspots Deutschlands an: Der Landkreis Mühldorf (453,3) liegt bundesweit auf Platz eins, gefolgt vom Berchtesgadener Land (428,9) und dem Kreis Traunstein (418,1).

23. Oktober: Joshua Kimmich ist nicht gegen Corona geimpft. Dies bestätigt der FC Bayern-Star in einem Interview. Der Fall wird in den kommenden Wochen für viele Schlagzeilen sorgen.

26. Oktober: Wieder einmal tagt das Kabinett in München wegen Corona und der inzwischen explodierenden Zahlen. Diesmal mit dabei sind auch Bürgermeister und Landräte aus der OVB24-Region (März, Lederer, Walch, Heimerl, Kern). Die 14. Bayerische Infektionsschutzverordnung wird bis mindestens 24. November verlängert.

28. Oktober: Seit einigen Wochen gibt es in Bayern bereits eine Krankenhaus-Ampel mit den Warnstufen Gelb und Rot. Angesichts der dramatischen Corona-Zahlen fordern die Landkreise im Freistaat eine Regionalisierung der Klinik-Ampel und eine Verschärfung der Corona-Regeln.

29. Oktober: Die Krankenhaus-Ampel steht in der Region inzwischen auf „Dunkelrot“ (bayernweit weiter Grün). Laut DIVI-Intensivregister ist in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Mühldorf sowie in der Stadt Rosenheim kein einziges Intensivbett mehr frei.

November:

1. November: Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne erhalten die meisten Nicht-Geimpften in Deutschland von nun an keine staatliche Entschädigung mehr. Darauf hatten sich Bund und Länder bereits am 22. September geeinigt.

3. November: Über das lange Wochenende haben die Corona-Zahlen in Bayern neue Rekordhöhen erreicht. Die Staatsregierung beschließt deswegen wieder mal neue Corona-Regeln, die ab 6. November gelten werden. Unter anderem gilt dann wieder eine strenge Maskenpflicht an Schulen und die Krankenhaus-Ampel wird regionalisiert.

8. November: Österreich führt flächendeckend die 2G-Regel ein: Menschen ohne Corona-Impfung dürfen ab sofort keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Auch für Tourismusbetriebe gibt es dann nur noch nach Impfung oder Genesung Zutritt. 

10. November: Der Christkindlmarkt in Rosenheim findet auch 2021 nicht statt. Dies teilt die Stadt Rosenheim offiziell mit. In den Tagen davor und danach gibt es zahlreiche weitere Absagen in der Region.

12. November: In Bayern gilt nun wegen Corona wieder der Katastrophenfall. Zudem wird flächendeckend eine 2G-Regel eingeführt, die ab 16. November gelten wird, da die Corona-Zahlen weiter durch die Decke schießen. Mit dem Landkreis Mühldorf durchbricht der erste Kreis in der OVB24-Region die 1000er-Schallmauer bei der 7-Tage-Inzidenz (1023,3).

13. November: Wegen der zugespitzten Lage führt die Bundesregierung wieder kostenlose wöchentliche Corona-Tests ein. Seit 11. Oktober mussten die Antigen-Schnelltests selbst bezahlt werden.

16. November: Der Christkindlmarkt in München wird abgesagt. In Kliniken im Salzburger Land werden angesichts der hohen Belastungen erste Vorbereitungen zur Triage getroffen. Nach Mühldorf haben nun auch die Landkreise Berchtesgadener Land (1095,7) und Traunstein (1002,9) die 1000er-Marke bei der Inzidenz geknackt.

18. November: Der Bundestag beschließt mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP ein neues Infektionsschutzgesetz. Es beendet die epidemische Corona-Lage von nationaler Tragweite. Unter anderem gilt am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln die 3G-Regel. Söder kündigt derweil für Bayern einen „De-Facto-Lockdown“ für Ungeimpfte an.

19. November: Angesichts von mehr als 15.000 Corona-Neuinfektionen täglich kündigt Österreichs Regierung einen strengen Lockdown ab 22. November an. Ab Februar 2022 soll es eine Impfpflicht geben. Söder fordert eine solche allgemeine Impfpflicht nun auch für Deutschland/Bayern.

24. November: Die bayerischen Corona-Regeln werden nochmals verschärft (15. Bayerische Infektionsschutzverordnung). Bars, Clubs und Diskos müssen wieder schließen. Es gibt jetzt scharfe Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Für die Gastronomie gilt eine Sperrstunde. Zudem gilt quasi nun flächendeckend die 2G-Regel. Derweil infizieren sich mehr als 66.000 Menschen an nur einem Tag in Deutschland mit dem Coronavirus - so viele wie nie zuvor.

25. November: In fast allen Städten und Kreisen der Region tritt der sogenannte „Hotspot-Lockdown“ in Kraft. Nur der Landkreis Altötting liegt in der OVB24-Region derzeit unter dem Schwellenwert von 1000.

26. November: Krisengipfel im Rathaus: Ministerpräsident Söder tauscht sich in Rosenheim mit Lokalpolitikern aus. Er fordert dabei eine allgemeine Impfpflicht ab 1. Januar und eine „bundeseinheitliche Notbremse“. Die WHO stuft derweil die im südlichen Afrika nachgewiesene neuartige Coronavirus-Variante Omikron als „besorgniserregend“ ein.

30. November: Die scharfen Anti-Corona-Maßnahmen des Bundes (Notbremse, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, Schulschließungen) im Frühjahr waren rechtens. Dies entscheidet das Bundesverfassungsgericht.

Dezember:

1. Dezember: Der Landkreis Miesbach richtet eine Leichensammelstelle ein. Angesichts der angespannten Corona-Lage sei dies jedoch „eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont eine Sprecherin.

2. Dezember: Bund und Länder verschärfen die Regeln, um die vierte Corona-Welle zu brechen. Unter anderem gilt für Geschäfte jenseits des täglichen Bedarfs die 2G-Regel. Auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Restaurants sind nur für Geimpfte und Genesene zugänglich. An Schulen besteht Maskenpflicht.

3. Dezember: Radikale Gegner der Corona-Politik marschieren mit Fackeln vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Köpping (SPD) in Grimma auf. Tage später werden im Messengerdienst Telegram Pläne zur Ermordung von Sachsens Ministerpräsident Kretschmer (CDU) bekannt.

4. Dezember: In Königs Wusterhausen (Brandenburg) finden Polizisten die Leichen einer fünfköpfigen Familie in einem Wohnhaus. Der Vater soll seine drei Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren, seine Frau und sich selbst erschossen haben. Er befürchtete wohl eine Verhaftung wegen eines gefälschten Impfzertifikats.

7. Dezember: Die Corona-Zahlen im Freistaat sinken langsam - nur noch zwei Landkreise liegen bei der Inzidenz über dem Wert von 1000. Die Corona-Regeln werden ein weiteres Mal angepasst, die 15. Bayerische Infektionsschutzverordnung entsprechend geändert.

9. Dezember: Die Stiko kündigt eine Impfempfehlung gegen Corona für Fünf- bis Elfjährige mit Vorerkrankungen und Kontakt zu Risikopatienten an. Auch gesunde Kinder sollen auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung geimpft werden können.

10. Dezember: Bundestag und Bundesrat beschließen ein überarbeitetes Infektionsschutzgesetz. Auch Apotheker, Zahn- und Tierärzte sollen gegen Corona impfen können. Im Gesundheitsbereich wird es ab März 2022 eine Corona-Impfpflicht geben.

12. Dezember: Über 2000 Menschen protestieren in Rosenheim gegen die Corona-Maßnahmen. In Salzburg protestieren sogar über 4500 Personen. Auch in bayerischen Städten gibt es am dritten Adventswochenende Proteste, teilweise auch mit Ausschreitungen.

14. Dezember: In Neuseeland sorgt ein Betrüger für Schlagzeilen: Der Mann lässt sich gegen Bezahlung zehn Mal an einem Tag gegen Corona impfen.

15. Dezember: In München eskaliert eine Corona-Demo. Rund 500 Querdenker, Rechtsradikale und Hooligans sondern sich vom offiziellen Protestzug ab und stürmen in die Innenstadt Richtung Stachus. Die Randalierer sollen sich über den Messenger-Dienst Telegram verabredet haben.

17. Dezember: Jetzt ist es amtlich – auch heuer darf zu Silvester nicht „geböllert“ werden (Leserbriefe). Als letztes stimmt auch der Bundesrat einem entsprechenden Gesetz zu.

18. Dezember: Wegen Omikron wird in London der Katastrophenfall ausgerufen. Auch die Niederlande und Dänemark verschärfen die Regeln für Weihnachten und den Jahreswechsel wieder massiv.

22. Dezember: Etwa 5000 Menschen haben erneut in München gegen Corona-Maßnahmen demonstriert. Bei den Ausschreitungen wurde ein Medienvertreter angegriffen, den mutmaßlichen Täter nahm die Polizei fest. Wegen der Angriffe auf Polizisten seien Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt worden.

26. Dezember: Eine Mutter mit ihrem Kleinkind durchbrach bei einer Anti-Corona-Demo in Schweinfurt eine Polizeiabsperrung. Das Kind wurde beim Pfefferspray-Einsatz der Polizei verletzt, die Mutter angezeigt.

28. Dezember: Es gelten nun schärfere Corona-Regeln in Bayern. Wegen Omikron einigten sich Bundesregierung und Länder auf strengere Maßnahmen. Zu Silvester wurden in Bayern Sonderregeln erlassen.

29. Dezember: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schätzt das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen deutlich kritischer ein, als es die Meldezahlen zeigen. Es sei davon auszugehen, dass die tatsächliche Inzidenz in Deutschland derzeit zwei- bis dreimal so hoch sei wie ausgewiesen; Meldeverzögerungen würden ein falsches Bild zeichnen.

30. Dezember: Die Bundesregierung stuft die beliebten Urlaubsländer Italien und Malta wegen hoher Corona-Infektionszahlen ab Samstag (1. Januar) als Hochrisikogebiete ein. Das gilt auch für Kanada und San Marino, wie das RKI bekanntgab.

mw/mh

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