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Bundesregierung plant weitere Einreiseverbote - erste Schüler kehren am 1. Februar an Schulen zurück

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Von: Markus Zwigl, Sebastian Aicher, Felix Graf, Martin Weidner, Martina Hunger

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Zum 1. Februar starten die Abschlussklassen an Gymnasien sowie FOS und BOS mit dem Wechselunterricht.
Zum 1. Februar starten die Abschlussklassen an Gymnasien sowie FOS und BOS mit dem Wechselunterricht. © Georgios Kefalas

München/Oberbayern - Das Coronavirus sorgt in der Region, in Bayern, in Deutschland und der Welt nach wie vor für Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Entwicklungen am Mittwoch, 27. Januar, im News-Ticker:

Das Wichtigste in Kürze:

Die Fallzahlen im Überblick:

Update, 21.50 Uhr - Bundesregierung plant weitere Einreiseverbote

Die Bundesregierung plant offenbar Einreiseverbote für Menschen aus Länder mit hoher Verbreitung von Coronavirus-Mutationen. Eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung befindet sich derzeit offenbar in der Abstimmung zwischen den Ressorts. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein entsprechender Beschluss derzeit abgestimmt wird.

Medieninformationen zufolge könnten die derzeitigen Einreise- und Beförderungsverbote für Großbritannien, Irland, Südafrika, Brasilien und Portugal bald auch für Länder wie Dänemark oder die Niederlande gelten. Momentan sind wohl noch nicht alle Details zu der Definition der „Mutationsgebiete“ ausgearbeitet. Dennoch könnte es wohl bereits am kommenden Freitag zu einer Entscheidung kommen. In einigen Ressorts soll es aber noch Bedenken geben. Ausnahmen würden im Fall einer Durchsetzung nur noch für Pendler und Diplomaten gelten. Auch der Güterverkehr soll davon unberührt bleiben. Weiterhin einreisen können außerdem deutsche Staatsangehörige, die aus einem dieser Gebiete kommen.

Seehofer hatte bereits am Dienstag der „Bild“ gesagt: „Die Gefährdung, die von den zahlreichen Virus-Mutationen ausgeht, verlangt von uns, dass wir auch drastische Maßnahmen prüfen und in der Bundesregierung diskutieren.“ Dazu gehörten „deutlich schärfere Grenzkontrollen“, besonders an den Grenzen zu Hochrisikogebieten, „aber auch die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland auf nahezu Null“.

Update, 20.21 Uhr - Impfstoff-Streit mit Astrazeneca: Keine Lösung in Sicht

Was für ein Hickhack: Die Europäische Union und der Pharmakonzern Astrazeneca streiten auf offener Bühne um Corona-Impfstoff. EU-Kommissarin Stella Kyriakides appellierte am Mittwoch an die moralische Verantwortung der Firma, während die sich gegen Vorwürfe verwahrte. Am Abend trafen sich beide Seiten nochmals Online zum Krisengespräch. Das eigentliche Problem war jedoch ungelöst: Große Mengen Impfstoff für Deutschland und andere EU-Länder kommen voraussichtlich Wochen oder Monate später. Der schützende Piks könnte sich somit für Millionen Menschen verzögern.

Der Streit begann mit der Ankündigung des britisch-schwedischen Herstellers, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung des Impfstoffs weit weniger an die EU zu liefern als zugesagt. Von EU-Politikern wurden Zahlen genannt: Statt erwarteter 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal kämen nur 31 Millionen. Am Mittwoch deutete eine EU-Vertreterin an, dass die Dimension noch größer ist. Erwartet worden sei eine „dreistellige Zahl“, und geliefert werde davon nur ein Viertel.

>>> Einen ausführlichen Bericht zu diesem Thema lesen Sie hier <<<

Update, 19.05 Uhr - Abschlussklassen starten zum 1. Februar mit Wechselunterricht

Die ersten Schüler kehren an Bayerns Schulen zurück: Zum 1. Februar starten die Abschlussklassen an Gymnasien sowie FOS und BOS mit dem Wechselunterricht. Wie ein Sprecher des Kultusministeriums am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte, gehören dazu auch Schülerinnen und Schüler anderer Schulformen, die vor der Abitur- beziehungsweise Fachabiturprüfung stehen - etwa an den Abendgymnasien.

Auch diejenigen in den beruflichen Schulen, bei denen noch vor Ostern die Abschluss- oder Kammerprüfungen anstehen, dürfen ab Februar wieder abwechselnd am heimischen Schreibtisch und im Klassenzimmer lernen. Die übrigen Klassen sollen nach aktuellem Stand Mitte Februar in die Schulgebäude zurückkommen.

Für die Rückkehrer gelten die Abstandsregeln und eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer. Der vorzeitige Start der Abschlussklassen war zwar vergangene Woche bereits angekündigt worden, stand aber zunächst unter dem Vorbehalt des Infektionsgeschehens. Nachdem die Zahlen im Lockdown nun weiter nach unten gingen, gab das Kultusministerium nun endgültig grünes Licht für den Wechselunterricht.

Update, 18.30 Uhr - Bewohner der Asylunterkunft Traunreut unter Quarantäne gestellt

Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen derzeit 1178 aktive Corona-Fälle vor. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Landratsamt Traunstein bei 132,5. Seit dem 26. Januar sind beim Staatlichen Gesundheitsamt 28 Neuinfektionen eingegangen. Es liegen somit insgesamt 6777 bestätigte Fälle vor. Als genesen gelten mindestens 5422 Personen (43 Personen mehr seit der Meldung vom 26. Januar).

Im Landkreis Traunstein liegen insgesamt 177 Todesfälle in Zusammenhang mit COVID-19-Erkrankungen vor. Derzeit werden in den Kliniken im Landkreis Traunstein 47 Covid-19-Patienten behandelt, davon 35 auf der Normalstation und 12 auf der Intensivstation.

Zudem teilt das Landratsamt mit, dass eine Bewohnerin der Asylunterkunft Traunreut positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Die betroffene Person wurde in eine andere Asylunterkunft verlegt. Entsprechend der einheitlichen Vorgaben des Bayerischen Gesundheitsministeriums wurden für die derzeit vor Ort befindlichen Mitbewohner als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eine Quarantänemaßnahme ausgesprochen.

Die Bewohner wurden von Koordinatoren der Regierung von Oberbayern hierüber informiert. Vonseiten des Betreibers werden für die Zeit der Quarantänemaßnahmen die ärztliche Versorgung und die Verpflegung durch Catering sichergestellt. Durch das Gesundheitsamt wurde für den 28. Januar eine Reihentestung für die Mitbewohner und das Personal (Securitykräfte, Verwaltung und Betreuung) vor Ort organisiert. Die Reihentestung führt der örtliche Kreisverband des BRK durch.

Update, 17.59 Uhr - Circa 200 Personen an Schlittenberg in Gräfelfing

In der im Landkreis München gelegenen Gemeinde Gräfelfing wurden am Dienstag, den 26. Januar, gegen 16.30 Uhr rund 200 Personen im Paul-Diehl-Park am dortigen Schlittenberg durch eine Polizeistreife festgestellt.

Wie das Polizeipräsidium München mitteilt, war eine Einhaltung der vorgeschriebenen Abstände aufgrund der hohen Personenzahl nicht mehr gegeben, weshalb die Personen von den Beamten mit Lautsprecherdurchsagen zum Verlassen des Schlittenberges aufgefordert wurden. Laut Polizeiangaben entfernten sich daraufhin nahezu alle anwesenden Personen, Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz konnten nicht festgestellt werden.

Update, 16.51 Uhr - Erste Coronavirus-Mutation im Berchtesgadener Land bestätigt

Bei einer Routine-Untersuchung einer ambulanten Patientin in der Kreisklinik Bad Reichenhall wurde erstmals im Berchtesgadener Land eine Coronavirus-Mutation bestätigt. Alle COVID-19-positiven Patienten und Mitarbeiter der Kreisklinik werden durch eine gesonderte Testung nochmals auf Mutationen untersucht.

Zusätzlich zu den bereits eingeleiteten Quarantänemaßnahmen werden weitere Schritte zur Vorbeugung einer Ausbreitung des Infektionsgeschehens eng zwischen dem Staatlichen Gesundheitsamt und der Kliniken Südostbayern AG abgestimmt.

Update, 16.14 Uhr - Reisen in Corona-Zeiten: Das muss beachtet werden

Seit dem 24. Januar gibt es vom Robert-Koch-Institut (RKI) eine Liste mit Hochinzidenzgebieten. Bei Einreise aus diesen Gebieten gelten seit Sonntag verschärfte Regelungen bei der Einreise. Es bestehen umfassende Testpflichten und die Pflicht zur digitalen Einreiseanmeldung unter www.einreiseanmeldung.de für alle Einreisenden, die sich innerhalb von 10 Tagen vor der Einreise nach Bayern in einem Risikogebiet aufgehalten haben. Der Testnachweis muss der Kreisverwaltungsbehörde vorgelegt werden.

Bei Einreise aus einem Risikogebiet, das nicht als Hochinzidenz- oder Virusvarianten-Gebiet eingestuft wurde, gilt: Die Testung darf höchstens 48 Stunden vor der Einreise vorgenommen werden. Das Testergebnis muss spätestens innerhalb von 48 Stunden nach der Einreise der Kreisverwaltungsbehörde vorgelegt werden.

Bei Einreise aus einem Risikogebiet müssen sich Grenzpendler mit Wohnsitz in Bayern und Grenzgänger mit Wohnsitz in Risikogebieten in jeder Kalenderwoche einmal testen lassen, in der sie einreisen. Dies gilt aus beruflichen Gründen ebenso wie zu Schul-, Studien- oder Ausbildungszwecken. Der letzte Testnachweis muss bei der Einreise mitgeführt und auf Verlangen der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde vorgelegt werden. Bei Einreise aus einem Hochinzidenzgebiet wie aus Tschechien (Stand 25. Januar) muss bereits bei jeder Einreise ein Testnachweis mitgeführt werden, der jeweils höchstens 48 Stunden vor Einreise abgenommen wurde. Der Nachweis muss der Kreisverwaltungsbehörde vorgelegt werden.

Abweichend davon gilt bei Einreise aus einem Hochinzidenzgebiet oder Virusvarianten-Gebiet: Es muss bereits bei der Einreise ein negatives Testergebnis vorliegen und dieses unverzüglich, spätestens aber innerhalb von 24 Stunden der Kreisverwaltungsbehörde vorgelegt werden.

Weitere Informationen zu Einreisebedingungen und Ausnahmen sind auf der Homepage des Bayerischen Gesundheitsministeriums unter https://www.stmgp.bayern.de/coronavirus/haeufig-gestellte-fragen/ zu finden.

Live aus dem Bayerischen Landtag:

Update, 14.45 Uhr - „Brauchen radikale und mutige Ideen für mehr Pflegekräfte“

Beim Thema Impfen sei die Verfügbarkeit des Impfstoffes nach wie vor der große Flaschenhals. Die Beschaffung liege in der Hand von Bund und EU, der Freistaat sei lediglich für die Logistik zuständig. Deswegen seien dem Freistaat Bayern hier die Hände gebunden, betonte der Minister und schimpfte - trotz Zwischenrufen aus der Opposition: „Das macht unser System kaputt. Das ist keine Planbarkeit und Verlässlichkeit!

„Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen und sehen, dass wir so schnell wie möglich genügend Impfstoff bekommen“, so Holetschek, der auch die Maßnahmen in den Alten- und Pflegeheimen verteidigte. Das Testsystem für Mitarbeiter/Pflegekräfte sei nachgeschärft worden. Holetschek betonte, dass es ihm ein besonderes Anliegen sei, die Situation für die Pflegekräfte zu verbessern. „Wir brauchen radikale und mutige Ideen, um für die Zukunft mehr Pflegekräfte zu bekommen“, so Holetschek, der dabei unter anderem steuerliche Anreize und Umlagen bei Einkommenssteigerungen nannte.

Update, 14.34 Uhr - „Wir tun gut daran, jetzt erst recht vorsichtig zu sein!“

Holetschek verteidigte in seiner Rede die Gesundheitspolitik des Freistaates vehement, speziell das Corona-System und die Verbesserungen in den Strukturen der Gesundheitsämter. Inzwischen seien 12 Millionen Tests durchgeführt und weitere 16 Millionen Schnelltests eingekauft worden. „Der Freistaat hat hier vieles geleistet und die Maßnahmen haben sich bewährt“, so Holetschek, der allerdings einräumte, dass man die Bedeutung der Gesundheitsämter vor Ausbruch der Pandemie „nicht mehr richtig eingeordnet“ habe.

Große Sorgen macht der Politik jedoch weiterhin die neue, gefährliche Virus-Mutation. „Wir tun gut daran, jetzt erst recht vorsichtig zu sein und die Inzidenzwerte zu drücken“, sagte Holetschek, der betonte, dass die Politik hier ganz besonders gefordert sei, sich auf ständig veränderte Lagen einzustellen und zu reagieren.

Update, 14.27 Uhr - Holetschek: „Maßnahmen wirken - und schützen Menschenleben“

Am 27. Januar 2020 gab es in Bayern den allerersten Corona-Fall. Exakt ein Jahr später hält der neue Gesundheitsminister Klaus Holetschek nun seine erste Regierungserklärung im bayerischen Landtag. Im Mittelpunkt der Diskussion: Die Verlängerung des Corona-Lockdown bis zum 15. Februar. „Es war ein Jahr, das uns alle sehr gefordert hat. Es war ein zentrales und einschneidendes Jahr für uns alle“, sagte der CSU-Politiker zu Beginn.

Oberste Priorität bei den von der Staatsregierung ergriffenen und angeordneten Maßnahmen hätten stets der Schutz von Menschenleben und die Vermeidung von Überlastung des Gesundheitssystems gehabt, betonte der Minister. „Wir haben heute in Bayern eine durchschnittliche Inzidenz von nur noch 96 und nur noch vier Landkreise, die über einer Inzidenz von 200 liegen. Das heißt: Die Maßnahmen helfen und wirken - und sie schützen Menschenleben“, so Holetschek weiter.

Update, 13.42 Uhr - Astrazeneca will nun doch an Krisensitzung teilnehmen

Der Impfstoffhersteller Astrazeneca hat nach EU-Angaben die Absage eines Krisentreffens zurückgezogen und will nun doch an dem für Mittwochabend geplanten Gespräch teilnehmen. Dies habe die Presseabteilung des Konzerns der EU-Kommission bestätigt, hieß es am Mittwochmittag in Brüssel. Zuvor habe das Management des Unternehmens per Mail abgesagt und erklärt, ein Treffen habe derzeit wegen der vielen offenen Fragen keinen Sinn. Man sei erfreut über die neue Entwicklung, hieß es aus Kommissionskreisen.

Ein Astrazeneca-Sprecher erklärte auf Anfrage: „Wir können bestätigen, dass wir uns nicht aus den Gesprächen mit der EU-Kommission zurückgezogen haben, die für heute geplant sind.“

Die Kommission und die 27 Staaten hatten das Treffen mit Astrazeneca auf Expertenebene für den Abend (18.30 Uhr) einberufen. Hintergrund ist der Streit mit dem britisch-schwedischen Hersteller über Lieferkürzungen. Statt erwarteter 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal sollen nach EU-Angaben nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen.

Update, 13.28 Uhr - 47 Neuinfektionen und zwei Todesfälle im Kreis Mühldorf

Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf am Inn sind zwei weitere Personen verstorben, die mit dem Corona-Virus infiziert waren. Seit der letzten Statusmeldung vom Dienstag, 26. Januar gibt es 47 neue bestätigte Corona-Fälle (Stand: 27. Januar, 0 Uhr).

Aufgrund eines positiven Falles wurde eine Gruppe der Kinderkrippe Isenzwergerl Ampfing unter Quarantäne gestellt. Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein.

Derzeit gibt es im Landkreis Mühldorf am Inn 290 aktive Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz liegt einschließlich der 47 neuen Fälle bei 163,1. Das RKI weist für den Stichzeitpunkt (27. Januar, 0 Uhr) lediglich einen Inzidenzwert von 122,5 aus.

Update, 12.44 Uhr - Impfstoffstreit: EU-Krisensitzung mit Astrazeneca geplatzt

Im Streit über knappen Corona-Impfstoff ist ein Krisentreffen der Europäischen Union mit dem Hersteller Astrazeneca am Mittwoch geplatzt. Astrazeneca habe abgesagt, hieß es aus EU-Kreisen in Brüssel. Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten hätten den Konzern gebeten, sich das gut zu überlegen.

Die Kommission und die 27 Staaten hatten das Treffen mit Astrazeneca auf Expertenebene für den Abend (18.30 Uhr) einberufen. Hintergrund ist der Streit mit dem britisch-schwedischen Hersteller über Lieferkürzungen. Statt erwarteter 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal sollen nach EU-Angaben nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen.

Update, 12.34 Uhr - Gegen 14.15 Uhr: Gesundheitsminister hält erste Regierungserklärung

Knapp eine Woche nach den jüngsten Corona-Beschlüssen von Bund und Ländern muss nun auch der bayerische Landtag den verlängerten Lockdown bis Mitte Februar beschließen. Bislang gelten die Maßnahmen zur Eindämmung von weiteren Infektionen nur bis Ende Januar, die Verlängerung am Mittwoch ist aber aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Parlament eine reine Formsache. Bereits in der vergangenen Woche hatte die von CSU und Freien Wählern getragene Staatsregierung die Beschlüsse im Kabinett bestätigt.

Vor der Abstimmung über den verlängerten Lockdown steht gleich zu Beginn der Sitzung (13 Uhr) zunächst die in der Corona-Krise eingeführte Fragestunde der Opposition an die Regierung an. Hier dürfte es auch um die aktuelle - und von Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) mit befeuerte - Debatte um Lockerungen ab Februar gehen. Auch die jüngsten Gerichtsentscheidungen zur gekippten 15-Kilometer-Regel für Bewohner von Corona-Hotspots und das allgemeine Alkoholverbot dürften eine Rolle spielen.

Für einen hat die Landtagssitzung eine echte Premiere parat: Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hält keine drei Wochen nach seiner Ernennung seine erste Regierungserklärung. Und dies an einem wahrlich historischen Jahrestag. Vor genau einem Jahr, am 27. Januar 2020, wurde in Bayern und damit in Deutschland der erste Corona-Fall bekannt.

rosenheim24.de berichtet von der Regierungserklärung (gegen 14.15 Uhr) wie gewohnt live.

Update, 12.11 Uhr - Drogerien und Supermärkte dürfen wieder gesamtes Sortiment verkaufen

Große Supermärkte und Drogerien dürfen in Bayern wieder ihr gesamtes Sortiment verkaufen. Nachdem das Augsburger Verwaltungsgericht mehrere Verkaufsverbote für Teilsortimente gekippt hatte, hat auch das bayerische Gesundheitsministerium seine Vollzugshinweise zu den Corona-Regeln angepasst. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag. Zuvor hatten große Supermärkte und Einzelhändler in mehreren bayerischen Städten Regale mit Artikeln wie Spielwaren, Sportkleidung oder Haushaltswaren absperren müssen. Bei den Verkaufsverboten hatten sich die Kommunen auf Vollzugshinweise des Gesundheitsministeriums zu den Corona-Regeln berufen.

Nach dem ersten Beschluss des Augsburger Verwaltungsgerichts bat die Stadt Kempten das Gesundheitsministerium daher, seine Erläuterungen zu prüfen und gegebenenfalls bei der Verordnung nachzubessern. Das Ministerium änderte stattdessen seine Vollzugshinweise, auf deren Grundlage die Stadt Kempten das Verkaufsverbot erlassen hatte. Damit dürfen Mischbetriebe wie große Supermärkte und Drogerien in Bayern alles anbieten, was nicht über ihr übliches Sortiment hinausgeht. Geschäfte, die im Schwerpunkt Waren anbieten, die nicht zum täglichen Bedarf gehören, bleiben nach Angaben des Gesundheitsministeriums aber weiter geschlossen.

Update, 11.23 Uhr - AstraZeneca-Chef: Langsamer Vertragsschluss schuld an Lieferengpässen

Der Chef von AstraZeneca, Pascal Soriot, sieht den langsamen Vertragsabschluss als Grund für Lieferengpässe. Er sagte der „Welt“ (Mittwoch): „Wir sind in Europa jetzt zwei Monate hinter unserem ursprünglichen Plan.“ Man habe auch Anfangsprobleme in Großbritannien gehabt. „Aber der Vertrag mit den Briten wurde drei Monate vor dem mit Brüssel geschlossen. Wir hatten dort drei Monate mehr Zeit, um Pannen zu beheben.“

Sein Unternehmen sei vertraglich nicht zur Lieferung bestimmter Mengen Impfstoff verpflichtet. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. „Darum haben wir zugesagt, es zu versuchen, uns aber nicht vertraglich verpflichtet.“

Hintergrund ist die Ankündigung der Pharmafirma, nach der für diese Woche erwarteten Zulassung zunächst weniger Impfstoff zu liefern als vereinbart. Statt 80 Millionen Impfdosen sollen nach EU-Angaben bis Ende März nur 31 Millionen ankommen. Den angegebenen Grund - Probleme in der Lieferkette - will die EU nicht gelten lassen. Sie fordert Vertragstreue. Die EU-Kommission hat Vertreter des britisch-schwedischen Konzerns an diesem Mittwoch zur Krisensitzung mit Experten der EU-Staaten geladen.

Update, 10.40 Uhr - Homeoffice-Vorgaben treten in Kraft - SPD: Harte Kontrollen unnötig

Mehr Beschäftigte als bisher sollen ab diesem Mittwoch wegen der Corona-Krise zu Hause arbeiten. Mit neuen Vorgaben werden Arbeitgeber verpflichtet, ihren Mitarbeitern in bestimmten Fällen das Arbeiten im Homeoffice anzubieten. „Wer kann, arbeitet zu Hause“, das sei das Ziel der neu in Kraft tretenden Verordnung, sagte SPD-Fraktionsvize Katja Mast. „Nachdem wir unsere privaten Begegnungen bereits massiv heruntergefahren haben, geht es jetzt um berufliche Kontakte.“

Gerade Bürojobs sollten von zu Hause aus erledigt werden, forderte Mast. Zugleich sei sie zuversichtlich, „dass es harte Kontrollen gar nicht braucht“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. „Vieles regelt sich durch vorbildliches Verhalten und gemeinsam nacheinander schauen. Das gilt im Berufs- wie Privatleben gleichermaßen.“

Die Einhaltung der Verordnung soll von den Arbeitsschutzbehörden der Länder kontrolliert werden. Laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) muss der Arbeitgeber auf Verlangen der Behörden Gründe darlegen, weshalb Homeoffice nicht möglich sei. Im „allergrößten Notfall“ seien auch Bußgelder von theoretisch 30.000 Euro möglich.

Update, 9.51 Uhr - Söder über Impf-Debakel: „Fakt ist, da muss was schief gelaufen sein“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fand in einem Interview deutliche Worte zu der Impfproblematik in Deutschland: „Fakt ist, da muss was schief gelaufen sein”, sagte er im Format „Bild live”. Die Transparenz, woran es genau gelegen habe, müsse noch hergestellt werden. „Erkennbar ist aber, dass zu wenig bestellt wurde, deshalb hat man ja nachbestellt, offenkundig auch zu bürokratisch, (…) und beim Thema Lieferketten nicht genau geprüft und vorgesorgt.” Söder erklärte weiter: „Beim Impfen ist es wie beim Fußball: Das Ergebnis zählt.” Wäre er statt einer europäischen Lösung also für eine nationale? „Ich bin gegen Impf-Nationalismus”, stellte er klar. Ihm bereite allerdings Sorge, dass andere Länder schneller und effizienter bestellt hätten.

Söder weiter: „Eines was ich nach wie vor nicht ganz verstehe: Wir sind ein Pharma-Land, wir sind ein Industrie-Riese, es muss doch gelingen, dass in einem einzigen Werk in Marburg (von Biontech, Anmerkung der Redaktion) mehr getan werden kann, um Impfstoff zu produzieren”, so Söder. Der CSU-Chef sieht die Möglichkeit, dass Pharma-Riesen wie etwa Bayer den Impfstoff ebenfalls produzieren könnten. Vor dem Hintergrund der noch für diese Woche erwarteten Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs sagte Söder, es seien noch Fragen offen, wie etwa die eventuell geringe Wirksamkeit für Ältere. Das müsse jetzt geklärt werden. Denn demnach „würde sich die Impf-Hierarchie beziehungsweise Impf-Reihenfolge nochmal verändern”, so Söder.

Update, 9.32 Uhr - Spahn und Wieler äußern sich zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland

Um 10 Uhr äußert sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erneut zur Corona-Lage in der Bundespressekonferenz, gemeinsam mit dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler und dem Leiter des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek. Außerdem wird via Skype-Schalte Marylyn Addo, Leiterin der Sektion Infektiologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zur Bundespressepressekonferenz hinzu geschalten.

Hinweis: Die für 10 Uhr angekündigte Pk mit Gesundheitsminister Jens Spahn findet am Freitag, 29.1., statt (nicht heute). Sie wurde versehentlich für heute angekündigt.

Update, 8.57 Uhr - Landkreis Altötting meldet 22 neue Fälle

Das Gesundheitsamt Altötting hat für seinen Zuständigkeitsbereich jetzt 22 neue Corona-Fälle gemeldet. Damit stieg die Zahl der Infizierten seit Pandemie-Ausbruch in Stadt und Landkreis Altötting auf insgesamt 3470 Personen. Aktuell gibt es im Landkreis 207 aktive Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Altötting lag zum o.g. Zeitpunkt nach Angaben des Landratsamtes bei 103,1.

Update, 8.26 Uhr - Zehn weitere Todesopfer in der Region

Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 27. Januar 2021)
Corona-Fallzahlen in Südostbayern (Stand: 27. Januar 2021). © www.der-himmel-im-suedosten.de

Die 7-Tage-Inzidenzen in den Städten und Kreisen der Region sind im Vergleich zum Vortag größtenteils gesunken. Lediglich im Landkreis Altötting blieb der Wert mit 103,1 unverändert. Stadt (von 122,7 auf 116,4) und Landkreis Rosenheim (von 110,6 auf 100,6) meldeten ebenso sinkende Inzidenzen wie die Kreise Mühldorf (von 166,6 auf 122,5) und Traunstein (von 137,0 auf 132,5). Im Landkreis Berchtesgadener Land fiel der Wert sogar erstmals seit rund einer Woche wieder unter die 200er-Marke (von 212,4 auf 188,8).

Die Todeszahlen in der Region bleiben allerdings auf einem hohen Niveau. Alleine in den letzten 24 Stunden wurden zehn weitere Opfer gemeldet - vier im Landkreis Rosenheim, drei im Landkreis Traunstein, zwei im Landkreis Berchtesgadener Land und eines im Landkreis Altötting. Näheres zu Alter und/oder Wohnort der Verstorbenen wurde nicht bekannt.

Update, 7.17 Uhr - Erneut Regierungserklärung in München

Ab dem Mittag (Beginn 13 Uhr) tagt im Maximilianeum in München erneut der bayerische Landtag. Unter anderem soll über die von Bund und Ländern in der vergangenen Woche beschlossene Verlängerung des harten Corona-Lockdowns bis zum 14. Februar beraten und abgestimmt werden. Zu Beginn hat die bayerische Staatsregierung eine weitere Regierungserklärung angekündigt - diesmal von Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU).

rosenheim24.de berichtet von der Regierungserklärung natürlich wieder live!

RKI meldet über 13.000 neue Fälle und fast 1000 Todesopfer

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) jetzt 13.202 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 982 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet (Stand: 27. Januar, 0 Uhr). Vergangenen Mittwoch hatte das RKI 15.974 Neuinfektionen und 1148 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet. Der Höchststand von 1244 neuen Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten (News-Ticker Dienstag, 26. Januar).

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.161.279 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 53.972. In Bayern kamen 170 weitere Todesfälle hinzu (gesamt nun 9943). Etwa 1.866.000 Menschen gelten als bereits wieder genesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht bei 0,88 (Stand: 26. Januar; Vortag 0,95). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

mw/mh/dpa

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