229 Covid-19-Patienten werden aktuell in Stadt und Landkreis Rosenheim stationär behandelt. Hiervon befinden sich 35 Patienten auf einer Intensivstation. Die Zahl an Intensivbetten in Stadt und Landkreis Rosenheim wurde bereits aufgestockt.
Sämtliche Medien berichten über Infektionszahlen und Todesfälle. Doch Angaben zu den Menschen, die genesen sind, gibt es kaum. Warum ist das so? Dafür gibt es mehrere Gründe.
Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Altötting liegen mittlerweile insgesamt 231 bestätigte Corona-Fälle vor. Damit stieg die Zahl der Infektionen um 14 Personen im Vergleich zum Vortag.
Dabei handelt es sich um sieben Männer aus Töging, Altötting, Marktl, Stammham, Tyrlaching, Kastl und Garching und sieben Frauen aus Emmerting, Halsbach, Garching (3), Tüßling und Burghausen.
“Wir sind nicht begeistert, dass unser Landkreis an der Versorgung mit lebenswichtigem Blut derzeit nicht mehr mitwirken kann. Insbesondere da die Menschen aus unserem Gebiet sehr fleißige Spender sind und sich auch durch die Corona-Krise sich nicht vom Spenden haben abbringen lassen. Jedoch steht natürlich auch für uns der Schutz der Mitarbeiter und die Aufrechterhaltung der Gesamtversorgung mit Blut an erster Stelle.”, so der Kreisgeschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Rosenheim, Martin Schmidt
Beim Kreisverband Mühldorf der BRK ist nun der "Einsatzstab Katastrophenschutz" eingerichtet worden. Dieser besteht aus sechs Sachgebieten, die von Mitgliedern aus den verschiedenen BRK-Bereitschaften in Mühldorf besetzt wurden.
Der Einsatzstab ist rund um die Uhr besetzt und erfasst die aktuelle Lage, um bei Bedarf geeignete Maßnahmen zu ergreifen und schnell reagieren zu können. Zu den bisherigen Hauptaufgaben zählte die Beschaffung ausreichender Schutzkleidung für die SEG Transport. Auch hält der Stab regelmäßig Kontakt zum Klinikum Mühldorf, um die dortige aktuelle Lage zu erfassen.
Als Örtlichkeit für die Stabsarbeit wurde das Sportheim des FC Mühldorf in Mößling gewählt. Gleichzeitig wird dieses zum Dekonzentrum für Einsatzkräfte und -Fahrzeuge umfunktioniert. Durch eine Einbahnstraßenregelung werden die Einsatzkräfte durch das Gebäude geschleust, die Einsatzkleidung wird dort zur professionellen Reinigung abgegeben und neue Einsatzkleidung ausgegeben.
Für die Anwohner geht durch das Dekonzentrum keine Gefahr aus, da sich die Einsatzkräfte hier lediglich wieder aufrüsten. Es werden dorthin keine Patienten transportiert. Es ist vielmehr als ein Versorgungszentrum für die Einsatzkräfte zu sehen.
Im Zuständigkeitsbereich des Landkreises Mühldorf a. Inn gibt es 29 neue bestätigte Corona-Fälle (Stand: 3. April 2020, 15 Uhr). Dabei handelt es sich um fünf Erwachsene über 60 Jahre, 23 Erwachsene in der Altersgruppe bis einschließlich 60 Jahre und eine Minderjährige. Davon werden drei Personen stationär behandelt.
Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit die Kontaktpersonen der Patienten und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. Insgesamt liegen damit im Landkreis Mühldorf aktuell 246 bestätigte Fälle vor, 43 davon werden stationär behandelt.
Für die Klinik Mühldorf, welches als Corona-Zentrum für die Landkreise Altötting und Mühldorf festgelegt wurde, ergeben sich zum Stichdatum-/zeitpunkt folgende Zahlen:
Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Gesundheitsamtes Traunstein liegen mittlerweile insgesamt 385 bestätigte Corona-Fälle vor. Damit wurden 38 weitere Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Infiziert sind 177 Frauen und 208 Männer (Stand: 3. April 2020, 15 Uhr).
Beim Gesundheitsamt Traunstein ist seit Donnerstag (15 Uhr) zudem eine weitere Todesmeldung eingegangen. Dabei handelt es sich um einen 83-jährigen Mann.
Damit liegen im Landkreis Traunstein insgesamt 7 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus vor.
Das Gesundheitsamt Traunstein ermittelt derzeit die Kontaktpersonen aller betroffenen Patienten und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. Alle Personen werden medizinisch versorgt.
In den Kliniken im Landkreis Traunstein werden derzeit insgesamt 52 Coronavirus-Patienten behandelt, davon befinden sich elf Patienten in intensivmedizinischer Betreuung (sechs in Traunstein und fünf in Trostberg).
Angesichts der Corona-Pandemie wird der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung auf das nächste Jahr verschoben. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hingewiesen. Huml betonte am Freitag in München: "Bayern setzt damit eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums um. Klar ist: Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber es gibt wichtige Gründe für die Verschiebung – vor allem mit Blick auf das Infektionsrisiko."
Die Ministerin hob hervor: "Klar ist aber: Medizinstudierende in Bayern sollen sich angesichts der Corona-Pandemie auch ohne das Zweite Staatsexamen sofort in der Gesundheitsversorgung einbringen und gleichzeitig ihr Studium erfolgreich fortsetzen können. Durch den unmittelbaren Start in das Praktische Jahr leisten sie so schon vor dem eigentlichen Start in das Berufsleben als Ärztin oder Arzt einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus."
Huml, die selbst approbierte Ärztin ist, ergänzte: "Es ist mir bewusst, dass wir den Studentinnen und Studenten damit viel abverlangen. Sie haben sich monatelang auf die Prüfungen vorbereitet und stehen in den Startlöchern. Ich hoffe aber auf das Verständnis von allen Beteiligten. Mit dieser Regelung können wir die Prüflinge und aufsichtführenden Personen in der aktuellen Situation schützen und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Ausbildung unseres Nachwuchses nicht von Covid-19 gebremst wird."
Im Landkreis Berchtesgadener Land gibt es inzwischen 140 bestätigte Coronafälle (Stand: Freitag, 3. April, 12 Uhr). Das sind 10 Fälle mehr im Vergleich zum Vortag. Seit der letzten Meldung (Donnerstag) sind glücklicherweise keine weiteren Corona-Patienten im Landkreis Berchtesgadener Land verstorben.
38 Personen sind mittlerweile genesen und ihre Quarantänezeit ist ausgelaufen. Bei den nunmehr 98 aktuell in Behandlung befindlichen Covid-19-Patienten ermittelt das Gesundheitsamt die Kontaktpersonen und leitet die notwendigen Maßnahmen ein. Aktuell befinden sich 123 direkte Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne.
354 unmittelbare Kontaktpersonen sind mittlerweile aus der Quarantäne entlassen worden. Aktuell sind in den drei Kreiskliniken in Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing insgesamt 15 Covid19-Patienten in stationärer Behandlung. Sechs davon befinden sich in intensivmedizinischer Betreuung.
Die Auswirkungen der Corona-Krise sowie die noch unabsehbaren Folgen in den nächsten Wochen und Monaten haben den ADAC Südbayern zur Absage des Maxlrainer Oldie Feelings an Fronleichnam (11. Juni) und der ADAC Bavaria Historic (11. bis 13. Juni) gezwungen.
"Ein Ausweichen auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr 2020 ist wegen des nötigen planerischen Vorlaufs, der unklaren Lage, wie es heuer generell mit Groß-Veranstaltungen weitergeht, und weiteren terminlichen Kollisionen nicht möglich", erklärt ADAC auf seiner Homepage.
Das Maxlrainer Oldie Feeling ist das größte Treffen seiner Art in Süddeutschland. Es wird von der Stadt Bad Aibling und dem ADAC Südbayern bereits seit mehreren Jahren gemeinsam ausgerichtet. Bei schönem Wetter kommen rund 15.000 Besucher und 3500 Oldtimer-Freunde aus dem In- und Ausland.
Zur Bewältigung der Corona-Pandemie werden weiterhin Pflegekräfte gesucht. Der Ärztliche Leiter Führungsgruppe Katastrophenschutz, Dr. Michael Städtler, ruft unter anderem Medizinstudenten bzw. Pflegerinnen und Pfleger in Kurzarbeit oder im Ruhestand auf, sich zu melden.
Besonders gesucht werden Pflegekräfte in der Alten- und Krankenpflege. Interessierte Frauen und Männer können sich per E-Mail melden unter pflegehilfe@kfv-rosenheim.de.
Mit Blick auf das vorhergesagte schöne Wetter an den kommenden Tagen hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann nochmal an alle Bürgerinnen und Bürger appelliert und warnte: "Jede Unachtsamkeit kann zu Infektionen mit schlimmsten Folgen führen. Bitte bleiben Sie zuhause, um sich und andere zu schützen!"
Herrmann riet eindringlich davon ab, zig Kilometer an einen beliebten Ausflugsort zu fahren. "Völlig verfehlt wäre es aber, in dieser Zeit ausgerechnet in ein Gebiet zu fahren, wo ein weit überdurchschnittliches Infektionsrisiko besteht. Das gilt für den Landkreis Tirschenreuth und Umgebung genauso wie für die Landkreise Rosenheim und Miesbach."
"Sollten die Schutzregeln nicht eingehalten werden, muss die Polizei einschreiten, um das Infektionsrisiko einzudämmen", kündigte Herrmann unmissverständlich an. Überhaupt kein Verständnis hat er für diejenigen, die aus Uneinsichtigkeit gegen die Vorgaben verstoßen: "Meine Warnung an die Unbelehrbaren: Verstöße werden wir konsequent sanktionieren. Der Bußgeldkatalog sieht saftige Geldbußen vor." Der Innenminister weiter: "Bitte suchen Sie auch nicht nach irgendwelchen Schlupflöchern. Wir setzen auf Ihre Einsicht und Vernunft."
Seit Inkrafttreten der Ausgangsbeschränkung am 21. März hat die Bayerische Polizei bis heute insgesamt rund 300.000 Kontrollen durchgeführt, die nicht nur die Ausgangsbeschränkung selbst umfassten, sondern beispielsweise auch Kontrollen der Gastronomie und der Ladengeschäfte. Allein bei der Überwachung der Ausgangsbeschränkung haben die Polizisten rund 25.000 Verstöße festgestellt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag an ihren Arbeitsplatz im Kanzleramt zurückgekehrt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die 14-tägige vorsorgliche heimische Quarantäne, die das Robert-Koch-Institut empfohlen hatte, sei beendet.
Merkel hatte sich nach einem Kontakt mit einem infizierten Arzt in Quarantäne begeben. Der Arzt hatte sie geimpft. Merkel war dreimal auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus getestet worden. Alle Tests waren negativ.
Der Gaisberg ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in der Stadt Salzburg. Damit sich trotz Coronakrise möglichst alle an die bestehenden Regeln (Abstandsregel etc.) halten, wollen Bürgermeister und Verwaltung angesichts des für das Wochenende erwarteten Frühlingswetters nun vorbeugen.
"Weil es bei Schönwetter immer wieder zu Menschenansammlungen und chaotischen Verkehrssituationen auf dem Gaisberg kommt, ziehen wir die Notbremse: Samstag und Sonntag ist die Auffahrt zum Gaisberg für den Individualverkehr jedenfalls gesperrt. Solche Ausflugsfahrten sind in der aktuellen Krisensituation unzulässig. Damit schützen wir die Menschen auch vor einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-Virus“, wird Bürgermeister Harald Preuner in einer Mitteilung der Stadt zitiert.
Unterstützung erhält der Bürgermeister von Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler: „Wir patrouillieren verstärkt durch die Stadt, insbesondere auch an den Salzach-Kais, lösen Menschenansammlungen auf und müssen leider auch immer wieder Strafen aussprechen. Sich nicht an die Vorgaben zu halten ist kein Kavaliersdelikt, sondern unvernünftig, gefährlich und daher strafbar!"
Zur Erforschung des Coronavirus werden ab Sonntag Mediziner und Wissenschaftler bei zufällig ausgewählten Menschen in München um Blutproben für eine breit angelegte Studie bitten. Viele Infizierte spürten nichts von ihrer Infektion, sagte Professor Michael Hoelscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München, am Freitag in München. Daher sei davon auszugehen, dass es inzwischen eine erhebliche Dunkelziffer an Infektionen gebe - Schätzungen gingen von zwischen eins und zehn Prozent der Bevölkerung aus. Er kündigte an, dass für die Proben 3000 Haushalte zufällig ausgesucht würden.
Mit der Studie könne herausgefunden werden, wie sich das Virus tatsächlich in der Gesellschaft ausgebreitet habe. Hoelscher bat alle Münchner um ihre Unterstützung. Die Forscher würden bei den Proben von der Polizei begleitet, so sei klar erkennbar, dass es sich nicht um Betrüger handle. Pro Probe müssten nur drei Milliliter Blut abgegeben werden. Das Blut werde dann auf Antikörper getestet. Hoelscher betonte, er gehe davon aus, dass die Ergebnisse der Studie auf die Erforschung der Krankheit in ganz Deutschland nutzbar seien.
Das Kardiologie-Team der München Klinik Bogenhausen singt auf Facebook für Zusammenhalt in Corona-Zeiten. Mittlerweile wurde das Video schon rund 4000-mal geteilt und über 5000-mal geliked.
Wie die München Klinik unter dem Video schreibt, hat sich das Team den Song "Love & Hate" von Michael Kiwanuka zum Vorbild genommen. Den Text haben die Klinik-Mitarbeiter zu ihrer eigenen Version umgeschrieben - "in kompletter Eigenproduktion", betont die München Klinik.
Das Team geht mit einer starken Message an die Öffentlichkeit: "Stellvertretend für alle Menschen da draußen, die in dieser herausfordernden Zeit grade für Euch da sind und an ihre Grenzen gehen: Haltet durch, haltet Zusammen! Wir schaffen es gemeinsam durch diese Zeit! Wir lassen uns nicht unterkriegen, wir bleiben für Euch da, bleibt Ihr für uns Zuhause."
Aschau im Chiemgau sperrt die öffentlichen Parkplätze für Wanderer. Damit will Aschau die Vorgaben der Ausgangsbeschränkungen umsetzen und Ausflüger von Wandertouren abhalten. Es wurde festgestellt, dass sowohl auf den Wanderwegen als auch auf den Hütten die Vorgaben nicht eingehalten werden, heißt es von der Touristinfo Aschau. "Zusätzlich sollen die örtlichen Hilfs- und Rettungsorganisationen nicht zusätzlich durch evtl. verunfallte Wanderer belastet werden", so die Gemeinde weiter.
Gesperrt sind die Parkplätze ab heute bis zum 19. April. "Eine Verlängerung der Sperrung der Parkplätze kann jederzeit erfolgen und ist abhängig von der Entscheidung der Staatsregierung und der Ausgangsbeschränkung", so die Gemeinde abschließend.
Bereits am Mittwoch (1. April) kündigten die Gemeinden des Oberen Achentals an, ab kommenden Freitag, 3. April, die umliegenden Wanderparkplätze zu sperren. Betroffen sind die Wanderparkplätze rund um die Gemeinden Marquartstein, Staudach-Egerndach, Schleching sowie Unterwössen. Die Sperrung ist vorerst bis 19. April vorgesehen.
Obwohl die Infektionen mit dem neue Coronavirus weiter steigen, ist ein leicht positiver Trend erkennbar. Die Zahl der Neuinfektionen sei auf 9,4 Prozent gesunken, sagte Ministerpräsident Markus Söder am Freitag in München. "Die Kurve flacht leicht ab." (Die Pressekonferenz im Live-Stream siehe Update 10 Uhr).
Derzeit verdopple sich die Zahl der Infizierten nur noch in mehr als sechs Tagen. Vor den Schulschließungen habe sich die Zahl alle 2,5 Tage verdoppelt, sagte der Ministerpräsident. Daher sei eindeutig: Ohne die getroffenen Maßnahmen hätte sich die Situation dramatisch entwickelt, so Söder.
Das Landratsamt hat auf seiner Homepage die Zahlen der bestätigten Infizierten aktualisiert. Demnach wurden im Landkreis Altötting bislang 217 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 nachgewiesen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder spricht in einer Pressekonferenz über die wissenschaftlichen Aspekte der Coronakrise in Bayern. Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Wissenschaftsminister Bernd Sibler, Professorin Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie an der TUM und Helmholtz Zentrum München sowie Professor Michael Hoelscher, Leiter der Abteilung Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München, informieren um 10 Uhr.
Das Bayerische Innenministerium hat mit Blick auf das Wochenende klargestellt, dass Motorradausflüge im Freistaat aufgrund der Ausgangsbeschränkungen derzeit verboten sind. Als Transportmittel zum Ausgangsort eines Spaziergangs dürfen sie zwar genutzt werden. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bat allerdings darum, bei Zweifeln lieber Zuhause zu bleiben.
"Wir brauchen alle Kräfte im Kampf gegen das Virus. Wir müssen Rettungswesen und die Krankenhäuser soweit wie möglich entlasten", sagte er mit Blick auf die Unfallgefahr. "Abgesehen davon, dass ohnehin besondere Vorsicht angeraten ist, wenn man das Motorrad zu Beginn der Saison aus der Garage holt: Belassen Sie es bei kurzen Fahrten in die Arbeit oder zum Einkaufen."
In weiten Teilen des Freistaats kündigte die Polizei verstärkte Kontrollen an. "Wir versuchen damit, extremen Auswüchsen vorzubeugen", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. "Wir werden bei den Kontrollen aber das Gespräch suchen und an die Vernunft der Fahrer appellieren, damit sie die Heimreise antreten."
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd droht darüber hinaus im Zweifelsfall mit Anzeigen. "Wenn die Begründung des Spazierengehens zum Beispiel von der Route her keinen Sinn ergibt, werden wir unsere Schlüsse ziehen", sagte eine Sprecherin. Man hoffe aber auf die Vernunft der Menschen: "Es geht um unser aller Gesundheit."
In Deutschland sind mehr als 1000 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, wie das Robert-Koch-Institut am Freitagmorgen mitteilte. Die Zahl der Toten habe sich gegenüber dem Vortag um 145 auf 1017 erhöht. Die Zahl der Infektionen sei um 6174 auf 79.696 Fälle gestiegen.
In Bayern sind laut RKI ein Plus von 1741 Fällen zu verzeichnen. Demnach gibt es bislang 20.237 Infizierte. Insgesamt sind in Bayern nun 307 Personen nachweislich an Covid-19 verstorben, ein Plus von 40 Fällen im Vergleich zum Vortag.
Die Mehrheit der Bundesbürger hält die Einführung einer Schutzmaskenpflicht einer Umfrage zufolge für richtig. 57 Prozent der Befragten sind dafür, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der nächsten Zeit beim Einkaufen oder im Nahverkehr verpflichtend zu machen, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Erhebung hervorgeht. Besonders hoch war die Zustimmung demnach unter Frauen und älteren Menschen.
Nur gut ein Viertel der Befragten glaubt hingegen, dass man selbst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt ist, wenn man eine selbstgenähte Maske trägt oder sich ein Tuch oder einen Schal vors Gesicht bindet. Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie setzen bereits erste Kommunen in Deutschland auf eine Maskenpflicht. Auch Österreich hatte Anfang der Woche eine solche Maßnahme angekündigt. Verpflichtend wird dies in der Alpenrepublik ab Montag, 6. April.
Kitas und Schulen zu, Eltern und Kinder den ganzen Tag zu Hause, Nerven blank - die Ausgangs-Beschränkungen in der Corona-Krise lassen die Sorge vor häuslicher Gewalt wachsen. Berichte aus verschiedenen Staaten zeigten bereits, dass Kinder und Frauen derzeit in den eigenen vier Wänden einem höheren Missbrauchsrisiko ausgesetzt seien, sagte die Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejčinović Burić, der Deutschen Presse-Agentur. Neben dem Gewaltrisiko könne die Krise Frauen auch wirtschaftlich treffen und ihre finanzielle Unabhängigkeit bedrohen.
Auch in Deutschland sind Experten alarmiert. "Wir müssen leider mit dem Schlimmsten rechnen", sagte Jörg Ziercke, Bundesvorsitzender der Opferschutzorganisation Weißer Ring. "Die Corona-Krise zwingt die Menschen, in der Familie zu bleiben, hinzu kommen Stressfaktoren wie finanzielle Sorgen und Zukunftsunsicherheit." Die Opferhelfer würden das Problem von Festtagen wie Weihnachten kennen, so Ziercke. "Wenn die Menschen tagelang zu Hause sind, gehen die Fallzahlen in die Höhe. Die Kontaktsperre wegen Corona dauert aber sehr viel länger als Weihnachten, die Stressfaktoren sind auch größer."
Wie der Weiße Ring die Lage in der Region einschätzt lest Ihr hier.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag (3. April 2020) über das weitere Vorgehen informieren und Hintergründe zu dem Corona-Erreger mit Medizinern beleuchten: Für 10 Uhr hat die Staatskanzlei zu einer Pressekonferenz eingeladen.
Den Livestream der Pressekonferenz werdet Ihr auch auf rosenheim24.de sehen können.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat in der Coronakrise seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz geändert. Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könnte das das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern, hieß es auf der Internetseite der Bundesbehörde. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht. Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.
Nicht jeder, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, bemerke das auch, hieß es. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben. Regeln zum Husten- und Niesen, zur Händehygiene und zum Mindestabstand sollten auch mit Masken weiterhin eingehalten werden. Außerdem gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schützt.
Das RKI bezieht sich in seiner neuen Einschätzung auf sogenannten Mund-Nasen-Schutz und auf Behelfsmasken aus Stoff.
Das Coronavirus breitet sich in Bayern zunehmend in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern aus. "Von Tag zu Tag ist die Lage angespannter", sagte AWO-Landesgeschäftsführer Andreas Czerny am Donnerstag in München. "Das verbreitet sich in einer Turbogeschwindigkeit in so einer Einrichtung."
Nun ist das Virus auch erstmals in einem Seniorenheim im Landkreis Traunstein nachgewiesen worden. Wie die Passauer Neue Presse berichtet, seien fünf Bewohner im "Pur Vital"-Pflegezentrum in Trostberg nachweislich infiziert. Bereits vor fünf Wochen wurde die Einrichtung für Besucher gesperrt, daher vermute die Heimleitung, dass das Virus bereits vorher im Heim angekommen sei.
Eine Evakuierung der kompletten Einrichtung, wie dies am 1. April die Heimaufsicht des Landkreises Rosenheim für das Alten- und Pflegeheimes St. Lukas in Bad Feilnbach angeordnet hat, sei laut Heimleitung gegenüber der PNP im Landkreis Traunstein nicht geplant. Das Ziel sei es, die Behandlung in den Heimen zu schaffen. Bei einem schweren Verlauf von Covid-19 würden die Patienten in die Klinik gebracht.
Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von einer Million weltweit überschritten. Das geht aus aktuellen Zahlen der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität von Donnerstag (Ortszeit) hervor. An der Lungenkrankheit Covid-19, die das vor drei Monaten praktisch noch völlig unbekannte Virus Sars-CoV-2 auslösen kann, starben demnach bislang weltweit mehr als 51.000 Menschen.
Die Dunkelziffer dürfte bei Fallzahlen und Totenzahlen hoch sein, sagen Wissenschaftler. Zum einen hängt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen davon ab, wie viele Menschen überhaupt getestet werden. Praktisch kein Land der Welt hat genügend Tests und Laborkapazitäten zur Auswertung. Zudem haben manche Länder spät mit dem Testen angefangen oder setzen bewusst auf eine selektive Teststrategie. Zum anderen dürften viele Menschen mit Vorerkrankungen oder im hohen Alter durch die Virusinfektion gestorben sein, ohne dass Ärzte das zu dem Zeitpunkt erkannt hatten oder prüfen konnten.
Deutschland hat zwar laut den Zahlen der Johns-Hopkins-Universität nach den USA, Italien, Spanien und China die höchste Zahl nachgewiesener Infektionen. Mehr als 84.000 waren es bis Donnerstag. Die Zahl der Todesopfer in Deutschland ist aber gemessen an der Gesamtzahl der nachgewiesen Infektionen oder gemessen an der Bevölkerungszahl mit mehr als 1000 ausgesprochen niedrig. Experten führen das auf gute Vorsorge, gute Krankenhauspflege und die Tatsache zurück, dass sich in Deutschland offenbar zunächst eher jüngere Menschen infizierten, bei denen die Krankheit oft milder verläuft.
"Zahl der Todesfälle hat sich in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt"
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, äußerte sich alarmiert. "Ich bin zu Beginn des vierten Monats seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie über die rapide Steigerung der Fälle und die globale Ausbreitung der Infektion tief besorgt", sagte er am Mittwochabend. "Die Zahl der Todesfälle hat sich in der vergangenen Woche mehr als verdoppelt."
Die meisten Fälle verzeichnen inzwischen die USA: Mehr als 236.000 Infektionen sind dort laut Johns-Hopkins-Universität inzwischen nachgewiesen. Italien hat mit mindestens 115.000 etwa halb so viele nachgewiesene Infektionen. Allerdings haben die USA auch 327 Millionen Einwohner, fünfeinhalb mal so viele wie Italien (gut 60 Millionen). Knapp dahinter liegt Spanien mit mehr als 110.000 gemeldeten Corona-Fällen. Gemessen an der Größe der Bevölkerung ist Spanien (gut 46 Millionen) inzwischen härter betroffen als Italien.
Die Werte einzelner Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und erwarteten hohen Dunkelziffer insgesamt nur schwer vergleichen. Zudem hinkt der Vergleich der absoluten Zahlen eben wegen der unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen. Gerechnet auf 100.000 Einwohner gibt es in Deutschland mehr nachgewiesene Infektionen als in den USA.
mh/mw/dpa