In der italienischen Provinz Südtirol spitzt sich die Lage weiter zu. Jetzt wollen die Verantwortlichen offenbar massive Konsequenzen ziehen. Die Wintersaison soll in der gesamten Provinz vorzeitig beendet werden. "Es wird leider darauf hinauslaufen. Wir müssen bei den steigenden Infektionszahlen ein Signal setzen. Es geht um Schadenbegrenzung! Es geht um die Gesundheit unserer Gäste", sagte Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in Südtirol.
Die zuständigen Organe wollen dazu am Montag eine Pressekonferenz abhalten. In den letzten Tagen habe es eine wahre "Stornierungsflut" gegeben. Zwischen 60 und 80 Prozent der Gäste hätten geschätzt bereits für die kommenden Wochen abgesagt. Der wirtschaftliche Schaden für die gesamte Region ist gewaltig, vor allem auch, weil Mitte/Ende März vielerorts die Osterferien beginnen und es dann normalerweise nochmal zu einem Ansturm auf die Wintersportgebiete südlich des Brenners kommt.
Am Sonntag, 15. März, ist in Bayern Kommunalwahl. Doch wahrscheinlich auch angesichts der Coronavirus-Krise entscheiden sich viele Wähler für die Briefwahl. Was gilt es zu beachten? Prinzipiell sollte der Antrag auf Briefwahl so früh wie möglich gestellt werden. Frühestens möglich war dies 21 Tage vor dem Wahltag. Der spätest mögliche Termin für einen Antrag ist der Freitag, 13. März. In besonderen Ausnahmefällen - zum Beispiel bei einem Krankheitsfall am Wahltag - kann ein Wahlschein auch noch bis Sonntag, 15. März, 15 Uhr beantragt werden.
Wann muss ich die Briefwahlunterlagen spätestens verschicken?
Dass die ausgefüllten Briefwahlunterlagen rechtzeitig beim Wahlamt ankommen, dafür ist der Wähler selbst verantwortlich. Die Wahlunterlagen müssen spätestens am Wahlsonntag, 18 Uhr, vorliegen. Es wird empfohlen, die Unterlagen spätestens am dritten Werktag vor der Wahl abzuschicken. In diesem Fall wäre das der Mittwoch, 11. März. Wer diese Frist verpasst, hat noch eine andere Möglichkeit: Er kann die Unterlagen bei der auf dem Umschlag angegebenen Adresse vorbeibringen.
Nun gibt es eine erste Teilschließung einer Schule in der Region. Wie die Luitpold-Grundschule in Bad Aibling auf der schuleigenen Homepage mitteilt, müssen Schüler und Schülerinnen der Klassen 1d, 2a, 2c, 4a und 4d vorerst mindestens für zwei Tage - Montag, 9. März, und Dienstag, 10. März - zuhause bleiben.
"Corona-Krankmeldungen" seien ab sofort auch per E-Mail möglich, hieß es auf der Homepage weiter. Selbstverständlich würden die getroffenen Regelungen auch für die Fokus-Mittagsbetreuung, die ebenfalls in der Schule untergebracht ist, gelten.
Nun erreicht die Coronavirus-Krise wohl auch die Fußball-Bundesliga und andere namhafte Sportveranstaltungen. Wie die Bild-Zeitung nun berichtet, wird wohl unter anderem auch das hochbrisante Revierderby zwischen Dortmund und Schalke am kommenden Wochenende (Samstag, 14. März, 15.30 Uhr) ohne Zuschauer stattfinden.
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte am Sonntagabend im TV-Talk bei "Anne Will" bekannt gegeben, dass man die "Empfehlung" von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern vorerst abzusagen, umsetzen werde. Über das Vorgehen bei der Partie des FC Bayern bei Union Berlin (Samstag, 18.30 Uhr) gibt es derzeit noch keine Informationen.
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Beim Schulamt Rosenheim hat man noch einmal in einem Update auf seiner Homepage auf die vom Bayerischen Kultusministerium erlassenen Allgemeinverfügung zum Coronavirus hingewiesen. Demnach dürften Schüler, die sich in den 14 Tagen in einem aktuellen Risikogebiet aufgehalten haben, unabhängig vom Auftreten von Symptomen ihre Schule derzeit nicht besuchen. Kommen Schüler in solchen Fällen trotzdem zur Schule, dürfen sie nicht betreut werden, sondern werden nach Hause geschickt.
Diese (Vorsichts-)Maßnahmen wurden am Sonntag, 8. März, sogar noch erweitert. War ein Kind in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet oder hatte Kontakt zu einem bestätigten Fall und hat Symptome (wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Durchfall), so muss die gesamte Schulklasse für zwei Tage zu Hause bleiben. Tritt ein bestätigter Corona-Fall in einer Schulklasse auf, muss die ganze Schulklasse sogar für 14 Tage in häuslicher Quarantäne bleiben. Über eventuelle Schulschließungen entscheidet das Gesundheitsamt, hieß es.
Die bayerische SPD fordert wegen des Coronavirus umfassende Maßnahmen von der bayerischen Staatsregierung. Die gesundheitspolitische Sprecherin Ruth Waldmann will, dass regionale Coronavirus-Testzentren in möglichst jedem bayerischen Landkreis zeitnah eingerichtet werden.
"Die derzeitige Situation sieht so aus, dass viele Arzt- und vor allem Kinderarztpraxen und Kliniken mit dem Ansturm durch verunsicherte Patientinnen und Patienten schlichtweg überfordert sind. Ein Hauptproblem ist, dass die bayernweiten Kapazitäten von 2.500 Tests am Tag in keiner Weise ausreichen, schon gar nicht mit Blick auf die Ballungszentren und besonders betroffenen Regionen", sagte Waldmann und kritisierte auch die von der Staatsregierung beworbene "Info-Hotlinie beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) scharf: "(...) Diese ist so überlastet, dass die Anrufer nicht mal in eine Warteschleife kommen, sondern gleich aus der Leitung fliegen."
Deswegen wäre nach Ansicht der Sozialdemokratin eine zentrale Anlaufstelle im Landkreis, beispielsweise bei Gesundheitsämtern oder in Mehrzweckhallen wesentlich besser und effektiver. Dort könnten die Menschen sich gefahrlos testen lassen, ohne möglicherweise andere Personen anzustecken. Waldmann ist auch übrigens auch stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschuss im bayerischen Landtag.
Am Sonntag, 8. März, war ein zweiter Coronavirus-Fall in Stadt bzw. Landkreis Rosenheim bekannt geworden. Nach einem 55-Jährigen aus dem Landkreis Rosenheim, der nach Informationen von rosenheim24.de aus der Gemeinde Stephanskirchen stammt, hat sich nun eine Mitarbeiterin der Chirurgie im RoMed-Klinikum Rosenheim infiziert. Das bestätigte die Klinik am Sonntagabend in einer Pressemitteilung. Nach Angaben des Landratsamt Rosenheim hatte sich die Frau in der vergangenen Woche zum Skifahren in Südtirol aufgehalten.
Die Klinik leitete daraufhin sofort entsprechende Maßnahmen ein. Die Person wurde in häusliche Quarantäne geschickt. Zudem wurden die betroffenen Kontaktpersonen ermittelt. "Vorsorglich werden allgemeinchirurgische Patienten verstärkt in den RoMed Kliniken Bad Aibling, Prien am Chiemsee und Wasserburg am Inn behandelt. Die Versorgung in allen anderen Fachbereichen erfolgt regulär", hieß es in der Mitteilung weiter.
Das Bayerische Gesundheitsministerium hatte am Sonntag (Stand: 15 Uhr) insgesamt 67 neue Fälle im Freistaat bestätigt. Insgesamt haben sich seit Donnerstag, 27. Februar, über 200 Personen in Bayern mit dem Virus infiziert.
mw
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