Dramatisches Lawinenunglück in Kanada: Drei Bayern sterben in Schneemassen

Die Rocky Mountains – eigentlich ein Paradies für Skifahrer. Für drei Deutsche werden die verschneiten Berge zur tödlichen Falle – der vierte kommt mit Verletzungen in ein Krankenhaus. Nun steht fest: Die Männer stammen aus Bayern.
Tragischer Skiunfall in den Rocky Mountains in Kanada: Eine Gruppe von neun Touristen plus Bergführer flog am Mittwochmorgen (1. März) mit einem Hubschrauber in die Berge im Bezirk Columbia River-Revelstoke. Sie wollten der Extremsportart „Heliskiing“ nachgehen. Beim „Heliskiing“ fahren die Extremsportler durch unberührten Tiefschnee die beschneiten Abhänge herunter. Immer wieder werden dabei Menschen verschüttet – wie auch in diesem Fall.
Heliskiing-Tour war Geschenk zum Bachelor-Abschluss
Von den vier deutschen Touristen der Gruppe sollen drei Männer bei dem Lawinenunglück ums Leben gekommen sein. Die verunglückten Skifahrer stammen offenbar aus der Gemeinde Eging am See im Landkreis Passau. Dessen Bürgermeister Walter Bauer bestätigte dem „Bayerischen Rundfunk“, dass es sich bei einem der Toten um einen 57-jährigen Krankenhausmanager handelt, der von 1990 bis 1999 Verwaltungschef der Passauer Landkreiskrankenhäuser war. Die anderen beiden Verunglückten sind dessen 34-jähriger Schwager und ein 57-jähriger Freund der Familie.
Einziger Überlebender ist der 25-jährige Sohn des getöteten Krankenhausmanagers. Nach Informationen der „Passauer Neuen Presse“ befindet er sich mit Schulter- und Kopfverletzungen im Krankenhaus. Der 25-Jährige habe die Skitour zum bestandenen Bachelor geschenkt bekommen. Weitere Details will das Polizeipräsidium Niederbayern frühestens im Laufe des Freitags bekanntgeben.
Unglücksursache noch unklar
Kanadischen Medien hatten zuvor berichtet, dass eine neunköpfige Gruppe aus Skifahrern gemeinsam mit einem Guide per Hubschrauber in den Rocky Mountains abgesetzt wurde, um von dort ihre Tour zu starten. Zu dieser Gruppe zählten auch die vier Deutschen aus Bayern. Der Startpunkt befand sich 100 Kilometer südwestlich des Urlaubsortes Banff (Bezirk Columbia River-Revelstoke).
Wie es zu dem Unfall kommen konnte und wie viele weitere Verletzte es gibt, haben die kanadischen Behörden bisher nicht veröffentlicht. Die zuständigen Behörden in Kanada ermitteln derzeit, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Ein entsprechendes Verfahren wurde offenbar auch von der hiesigen Kripo eröffnet.
Ein Abgeordneter aus dem Wahlkreis Columbia River-Revelstoke berichtet von einer der schlimmsten Saisons seit Jahrzehnten – es habe selten so viele Lawinentote gegeben, so das lokale Nachrichtenportal „castanet.net“.
mh