Schreckliches Ereignis am Donnerstagmorgen
Hunderte Schweine sterben bei Brand im Kreis Landshut - bis zu zwei Millionen Euro Schaden
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Bei einem Brand in einem niederbayerischen Mastbetrieb sind am frühen Donnerstagmorgen (14. Juli) Hunderte Schweine ums Leben gekommen. Nach ersten Schätzungen könnte der Schaden bis zu zwei Millionen Euro betragen. Wie die Polizei berichtete, war gegen 4.15 Uhr das Feuer in dem Betrieb in Essenbach (Landkreis Landshut) entdeckt worden.
Essenbach - „Trotz des schnellen und großen Aufgebots an Feuerwehrkräften breitete sich der Brand auf weitere Stallungen und landwirtschaftliche Gebäude aus“, erläuterte das Polizeipräsidium Niederbayern in einem Bericht. Erst nach etwa drei Stunden konnte die Flammen gelöscht werden. Die genaue Zahl der verendeten Tiere stand zunächst ebenso wenig fest wie die Zahl der dort insgesamt gehaltenen Schweine. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge „kamen in dem Feuer mehrere Hundert Schweine ums Leben.“ Personen wurden zum Glück nicht verletzt.
Die Ursache des Feuers war zunächst auch völlig unklar. „Zur Brandursache können gegenwärtig keinerlei Aussagen getroffen werden. Die Brandermittler der Kriminalpolizei Landshut haben die Ermittlungen aufgenommen“, heißt es hierzu von Seiten der Polizei. Der Sachschaden dürfte sich laut Behörden auf einen Wert im siebenstelligen Bereich belaufen.
Zahlreiche Schweine in Trümmern entdeckt
Die Bergungsarbeiten dauerten bis zum Nachmittag. Wie eine Sprecherin der Polizei erläuterte, kümmerten sich Veterinäre und andere Bauern aus der Region um die Schweine, die den Großbrand überlebt hatten. Es wurden mehrfach lebende Tiere in den Trümmern entdeckt, sagte sie. Die starke Rauchentwicklung hatte auch Folgen für den Verkehr auf der Autobahn 92 (München-Deggendorf). Mehrere Stunden lang kam es zu erheblichen Sichtbehinderungen auf der Fernstraße.
Erst am Dienstag waren in Unterfranken rund 700 Ferkel bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Bei Wiesentheid war auf der Autobahn 3 ein Schweinetransporter umgestürzt. Nur etwa 200 der 900 transportierten Ferkel überlebten den Unfall. Nach Angaben des Landratsamtes Kitzingen sind Tiertransporte in dieser Dimension mit EU-Recht vereinbar. Der verunglückte Lkw sei bei der Anfahrt in den Niederlanden von einem Tierarzt begutachtet worden, sagte ein Sprecher der Veterinärbehörde.
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisierte angesichts der jüngsten Unglücksfälle die Art, wie mit Schweinen umgegangen wird. „Die von der Agrarindustrie verursachten Katastrophen geben sich die Klinke in die Hand. Opfer sind immer die Tiere“, sagte Vier-Pfoten-Landwirtschaftsexpertin Nora Irrgang. „Es sind meist menschengemachte Katastrophen, bei denen die Verantwortlichen den Massentod fühlender Lebewesen für den maximalen Profit billigend in Kauf nehmen.“
mz/dpa