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Flitzer bei EM-Spiel und aggressive Gäste-„Fans“: Münchener Polizei hatte alle Hände voll zu tun

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Sowohl die ungarischen Fans als auch ein Flitzer hielten die Polizei rund um die Allianz Arena auf Trab.
Sowohl die ungarischen Fans als auch ein Flitzer hielten die Polizei rund um die Allianz Arena auf Trab. © dpa/red

Der Polizeieinsatz anlässlich der Fußballpartie zwischen Deutschland und Ungarn am 23. Juni in der Fußball Arena München wurde von der Münchner Polizei mit circa 1.500 Einsatzkräften bewältigt.

Die Pressemeldung im Wortlaut:

München - Da polizeiliche Erkenntnisse über die Anreise von bis zu 2.000 ungarischen Fußballanhängern, insbesondere von darunter befindlichen 200 Anhängern von problematischeren Fangruppierungen vorlagen, wurden schon bei der Anreise nach München polizeiliche Kontrollen durchgeführt. Im Rahmen dieser Kontrollen wurden bei ungarischen Fußballanhängern vereinzelt pyrotechnische Gegenstände aufgefunden und sichergestellt. Die Personen wurden wegen eines Vergehens nach dem Sprengstoffgesetz angezeigt. Außerdem wurden ihnen vom Deutschen Fußballbund die Tickets zu der Fußball Arena München für den heutigen Spieltag entzogen.

Pyrotechnische Gegenstände sichergestellt

Außerhalb der Fußball Arena München konzentrierte sich ab den Nachmittagsstunden das Fanaufkommen beider Mannschaften vorwiegend auf die innerstädtischen Gastronomiebetriebe sowie auf den Bereich um den Wiener Platz, an dem eine Testmöglichkeit speziell für die ungarischen Fußballanhänger vorbereitet war. Dort sammelten sich ab 16 Uhr zeitweise bis zu 600 Personen und feierten dabei lautstark ihre Mannschaft. In diesem Zusammenhang kam es auch immer wieder zur Zündung von pyrotechnischen Gegenständen, wobei einige Verursacher festgenommen werden konnten. Schließlich wurden rund 20 Sonderbusse eingesetzt, die die dortigen ungarischen Fußballanhänger problemlos zum Fußballstadion brachten. Nur in wenigen Fällen mussten Fans ohne gültiges Ticket vor Spielbeginn am Stadion abgewiesen werden.

Homophobe Sprechöre aus dem Ungarn-Block

Kurz nach 19 Uhr skandierten ungarische Fußballanhänger homophobe Sprechchöre und versuchten gemeinsam in einen anderen Block überzuwechseln. Wenig später kam es zu einem Aufeinandertreffen der Fans beider Mannschaften in diesem Zuschauerbereich. Dies konnte bereits in der Entstehung durch den dortigen Ordnungsdienst mit Unterstützung polizeilicher Einsatzkräfte äußerst schnell unterbunden werden. Dabei kam es aus diesem Block zu einem Flaschenwurf in Richtung der Polizeibeamten. Diese wurden dadurch nicht verletzt. Der Flaschenwerfer konnte kurze Zeit später festgenommen werden und wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

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Flitzer rennt mit Regenbogenfahne auf Spielfeld

Kurz vor Spielanpfiff gelangte eine Person (18 Jahre alt, aus Nordrhein-Westfalen) mit Regenbogenfahne auf das Spielfeld und wurde dort vom Ordnungsdienst festgehalten. Anschließend übergaben sie die Person an die Polizei vor Ort. Gegen die Person wurde eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstellt. Nach der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung wurde sie am Stadion entlassen. Von Seiten des Veranstalters wird nun ein bundesweites Stadionverbot geprüft.

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Gegen 22:00 Uhr steuerte ein 46-Jähriger im Bereich Garching eine Drohne in die Flugverbotszone und wurde deshalb wenig später von Polizeibeamten festgenommen. Er wurde wegen eines Verstoßes gegen das Luftfahrtgesetz angezeigt.

Ungarische Fans sorgen für Ärger

Aufgrund der aufgeheizten Stimmung und des aggressiven Verhaltens wurden zu Beginn der zweiten Halbzeit Einsatzkräfte im Block der Gastfans bereitgehalten. Kurz vor Spielende wurden zudem uniformierte Einsatzkräfte vor dem Block der ungarischen Anhänger postiert, um einen möglichen Platzsturm zu verhindern. Aufgrund der starken polizeilichen Präsenz blieb es hier jedoch entsprechend ruhig. Der Abzug der Fans aus dem Stadion verlief danach ebenfalls ohne größere Probleme. Auch in der Münchner Innenstadt sind danach bislang keine weiteren nennenswerten Störungen bekannt geworden.

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Insgesamt kam es bei dem Einsatz zu mehreren Festnahmen wegen unterschiedlicher Delikte wie z. B. Entzünden von pyrotechnischen Gegenständen, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Pressemeldung Polizeipräsidium München

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