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Turnschuh-Tragödie an der Zugspitze: „Wir können es einfach nicht fassen...“

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Von: Martin Weidner

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Paar stirbt in Turnschuhen bei Absturz an Zugspitze
Lutz (†60) und Antje B. (†55) starben bei einer Tragödie an der Zugspitze. © dpa/privat (Montage)

Garmisch-Partenkirchen – Am Karsamstag (16. April) war es an der Zugspitze zu einer schrecklichen Tragödie gekommen. Ein Lehrer-Ehepaar aus Sachsen-Anhalt stürzte – nur mit Turnschuhen ausgerüstet – in den Tod. In ihrer Heimat sind Trauer und Fassungslosigkeit riesig.

Lutz B. (†60) und seine Ehefrau Antje (†55) waren beide als Lehrer an einem Gymnasium in Wettin (Saalekreis, Sachsen-Anhalt) in der Nähe von Halle/Saale tätig. Beide unterrichteten laut Medienberichten unter anderem Englisch und/oder Sport. Das Paar war laut Kollegen extrem sportbegeistert und in seiner Freizeit viel unterwegs. Unter anderem gehörten Skifahren und Bergwandern zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. „Beide joggten regelmäßig. Sie nahmen mit ihrer Laufgruppe außerdem regelmäßig an Wettkämpfen teil“, erzählt ein Kollege jetzt der Bild-Zeitung.

Privat lebten Lutz und Antje seit fast einem Vierteljahrhundert in einem Nachbarort von Wettin in einer schönen Doppelhaushälfte. Jetzt steht das Haus leer – und Nachbarn zeigten sich völlig fassungslos. „Wir können einfach nicht fassen, dass Antje und Lutz nie wieder zurückkommen werden. Sie waren lebensfrohe, glückliche Menschen, die immer halfen und mit anpackten, wenn Hilfe gebraucht wurde“, so eine Nachbarin gegenüber der Bild-Zeitung. Das Paar hinterlässt eine erwachsene Tochter (26).

Genauer Hergang von Tragödie weiterhin unbekannt

Der genaue Hergang der Tragödie ist derweil weiterhin unbekannt. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet. Bislang ist nur klar, dass die Vermieterin der Ferienwohnung, in der das Paar in Garmisch-Partenkirchen untergebracht war, am Karsamstag eine Vermisstenanzeige bei der Polizei erstattet hatte. Daraufhin starteten die Beamten eine großangelegte Suche, wobei die Besatzung eines Polizeihubschraubers am Abend zwei leblose Personen zwischen Knappenhäusern und dem Hupfleitenjoch lokalisieren konnte.

Am Ostersonntag (17. April) gab es bei Tageslicht dann traurige Gewissheit: Bei den beiden Personen, die nur noch tot geborgen werden konnten, handelt es sich um Lutz und Antje B., die vermutlich bereits am Mittwoch (13. April) zu einer schweren Wandertour von Grainau aus Richtung Osterfeldkopf aufgebrochen waren. Zwischen Höllentalangerhütte und Hupfleitenjoch kam es dann auf einem komplett verschneiten und nordseitig gelegenen Wegabschnitt zu dem schrecklichen Absturz.

Wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd anschließend mitteilte, seien Schuhwerk und Ausrüstung des Paares für „eine derartige Unternehmung völlig unzureichend“ gewesen. „Das ist sehr alpines Gelände, in dem es auch steil runtergeht. (...) Für solche Touren braucht man gescheite Wanderschuhe“, sagte ein Polizeisprecher. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Beamten weiterhin von einem Unfall ohne Fremdbeteiligung aus.

mw

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