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Nach Razzia in Garmisch: "Rädelsführer" kommen nach Waldkraiburg

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© dpa/red (Montage)

Garmisch-Partenkirchen - Bei einer "Zimmerbegehung" durch Ausländerbehörde und Landratsamt im sogenannten "Abrams-Komplex" wurden 19 Personen vorläufig festgenommen, inzwischen sind sie jedoch wieder auf freiem Fuß. Zwei Männer, die als "Rädelsführer" bekannt wurden, sind in den Landkreis Mühldorf am Inn verlegt worden.

Update - Dienstag, 15.30 Uhr

Wie unser Partnerportal merkur.de berichtet, sollen die beiden "Rädelsführer" in eine Gemeinschaftsunterkunft in Waldkraiburg verlegt werden. Auf Nachfrage bestätigte die Stadtverwaltung dies. Außerdem teilte die Regierung von Oberbayern mit, die beiden betroffenen Asylbewerber würden vorläufig in der Dependance Waldkraiburg der Aufnahmeeinrichtung Oberbayern untergebracht. Ob beide dort bis auf Weiteres verbleiben, sei derzeit noch nicht entschieden.

Update - Dienstag 12 Uhr:

An die hundert Beamten hatten am Montag die Asylunterkunft in Garmisch-Partenkirchen durchsucht. In den vergangenen Wochen hätte es "mehrere Anlässe" gegeben, die ein Durchgreifen der Sicherheitsbehörden notwendig machten, so ein Polizeisprecher gegenüber dem BR am Dienstag. Nach der "Zimmerbegehung" - wie die Polizei den Einsatz nennt - waren 19 Asylbewerber vorläufig festgenommen worden. 

Bei den meisten Festgenommenen wurden laut BR Identitätspapiere gefunden, die den Verdacht nahelegen, dass damit Urkundendelikte oder Betrugsstraftaten begangen werden. Das wäre aber kein Grund, die Personen in Untersuchungshaft zu behalten. Allerdings drohen etlichen Flüchtlingen nun Verfahren wegen diverser Delikte.

Erstmeldung - Montag 18.35 Uhr:

Vor rund vier Wochen hatten Vertreter der Regierung von Oberbayern, des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen, des Marktes Garmisch-Partenkirchen und des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd bei einem Sicherheitsgespräch zum Thema Abrams-Komplex verschiedene Maßnahmen beschlossen. Am heutigen Montag, 14. November 2016, fand in der Gemeinschaftsunterkunft deshalb eine Zimmerbegehung durch Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landratsamtes und der Polizei statt, bei der 19 Personen vorläufig festgenommen wurden. Bei den meisten davon wurden Identitätspapiere gefunden, die den Verdacht nahelegen, dass damit Urkundendelikte bzw. Betrugsstraftaten begangen werden.

Aktion dauerte fünf Stunden

Fast fünf Stunden dauerte die Aktion am heutigen Montag, an der unter der Führung der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, Beamte zweier Einsatzzüge des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, ein Einsatzzug der Bereitschaftspolizei, Beamte der Kriminalpolizei und der Schleierfahndung, sieben Diensthundeführer und Mitarbeiter der Ausländerbehörde des Landratsamtes teilnahmen. Bei der Begehung der Zimmer nahmen die Polizeibeamten 19 Personen vorläufig fest. Bei dem meisten davon waren EU-Identitätspapiere gefunden worden, über welche sie nicht verfügen dürften. 

Deshalb ermitteln jetzt die örtliche Polizeiinspektion und die Kriminalpolizei wegen des Verdachts der mittelbaren Falschbeurkundung, der Urkundenfälschung, wegen Betrugs und Sozialleistungsbetrug und möglichen Verstößen nach dem Asylverfahrensgesetzt und dem Aufenthaltsgesetz. Umfangreiche Ermittlungen, insbesondere der Abgleich mit den nachbarstaatlichen Behörden, sind jetzt notwendig, um die vermuteten Verstöße aufzuklären. Auch das Ausländeramt stellt Nachforschungen bezüglich der sichergestellten Dokumente an.

Zwei Rädelsführer in den Landkreis Mühldorf verlegt

Daneben wurden von der Polizei noch weitere Straftaten festgestellt. So wurde eine geringe Menge Haschisch sichergestellt, eine Tüte mit vermutlich gestohlenen Kleidungsgegenständen gefunden und einer Person ein unterschlagener, angeblich gefundener, deutscher Reisepass abgenommen. Zwei Männer, welche in der Vergangenheit als „Rädelsführer“ in der Gemeinschaftsunterkunft auch strafrechtlich in Erscheinung traten, wurden im Beisein von Vertretern der Regierung von Oberbayern am heutigen Tag aus dem Abrams-Komplex in eine andere Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis Mühldorf am Inn verlegt.

Pressemeldung Polizeipräsidium Oberbayern Süd

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