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Polizei: Vorfall auf der A9 keine Geiselnahme - Zwei Personen durch Verdächtigen verletzt

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Von: Benjamin Schneider, Martina Hunger

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Mutmaßlich bewaffneter Fahrgast in Reisebus: A9 voll gesperrt
Eine Verhandlungsgruppe der Polizei und ein SEK sind im Einsatz.  © Ralph Goppelt / dpa / vifogra

Mittelfranken - Die Auseinandersetzung in einem serbischen Reisebus auf der A9 bei Hilpoltstein war keine Geiselnahme. Die Polizei ermittelt aber gegen einen 30-Jährigen wegen versuchter Tötung. Eine Waffe haben die Beamten nicht gefunden.

Update, 11.28 Uhr - Polizei: Vorfall auf der A9 war keine Geiselnahme

Die Polizei schließt nach einem Großeinsatz auf der A9 aus, dass es sich um Geiselnahme gehandelt hat. Eine solche habe zu keinem Zeitpunkt vorgelegen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Auch strafrechtlich könne man davon nicht sprechen. Gegen den Mann werde aber wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Spezialkräfte der Polizei hatten am Dienstagabend nach einem stundenlangen Großeinsatz auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding einen 30 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen.

Der Mann verletzte in einem Reisebus zwei Fahrgäste. Der Tatverdächtige hat der Polizei zufolge im Verlaufe eines Streits einen 20-jährigen Mann mehrmals gegen den Kopf getreten, so dass dieser im Krankenhaus behandelt werden musste. Dies berichtet der Bayerische Rundfunk. Inzwischen sei der 20-Jährige wieder aus der Klinik entlassen worden. Außerdem soll der mutmaßliche Täter einer 24-jährigen Frau ins Gesicht geschlagen haben.

Ein Polizeisprecher sagte am Mittwoch, man habe die Lage von außen nicht sofort klären können. Zeugen hätten von einer bedrohlichen Lage und auch einer Waffe gesprochen. Es sei aber keine Waffe gefunden worden. Für den Tatverdächtigen wurde Haftantrag gestellt, im Laufe des Tages soll er dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Update (22. September) 6.15 Uhr - Polizei gibt weitere Details bekannt

Was mit einem Streit zwischen Fahrgästen in einem Reisebus begann, endet in einem Großeinsatz der Polizei. Die mutmaßliche Geiselnahme gibt auch Stunden später noch Rätsel auf. Inzwischen hat die Polizei mehr Details zum Ablauf bekannt gegeben:

Demnach war es am Nachmittag laut einem Polizeisprecher in dem Bus mit Fahrtziel Serbien zum Streit gekommen. Der Mann habe behauptet, eine Waffe zu haben und gedroht, er werde alle umbringen. Es sei zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Fahrgästen gekommen, wobei zwei Menschen leicht verletzt worden seien. Der Bus habe deshalb gegen 17 Uhr auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding angehalten.

Kräfte des Spezialeinsatzkommandos SEK griffen nach dem stundenlangen Großeinsatz, an dem Dutzende Beamte beteiligt waren, gegen 21.30 Uhr zu. Die „Bild“ berichtete über Detonationen. Diese gingen nach Angaben des Sprechers auf Blendmittel zurück, die das SEK einsetzte, um den 30-jährigen Täter abzulenken. Er sei dann „widerstandslos“ festgenommen worden. Laut Polizei hatten die Beamten über das Handy eines Busfahrers Kontakt ins Fahrzeug aufgenommen, wo sich der mutmaßliche Geiselnehmer mit den Fahrern aufgehalten habe.

Zum Zeitpunkt des Zugriffs hatten drei Busfahrer - zunächst war die Rede von zwei Fahrern gewesen - und alle übrigen Passagiere das Fahrzeug bereits verlassen. Der Bus war unterwegs in Richtung München und sollte laut Polizei weiter nach Serbien fahren. Ob es sich tatsächlich um eine Geiselnahme handelte, wie anfangs angenommen worden war, konnte die Polizei am Morgen noch immer nicht sagen. Ungeklärt blieb zunächst auch die Frage, ob der Mann eine Waffe besaß.

Update, 22 Uhr - Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Reisebus

Nach einer mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus hat die Polizei am Dienstagabend auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding in Bayern einen Tatverdächtigen festgenommen.

Gegen 21.30 Uhr habe es einen Zugriff der Polizei gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen sei niemand verletzt. Ob der Täter wirklich eine Waffe bei sich hatte, sei noch unklar. Er habe dies behauptet, sagte der Sprecher.

Kräfte des SEK hätten nach einem stundenlangen Einsatz zugegriffen. Die „Bild“ berichtete über Detonationen. Diese gingen nach Angaben des Sprechers auf Blendmittel zurück, die das SEK einsetzte, um den Täter abzulenken.

Nur die beiden Busfahrer waren zuletzt noch mit dem Fahrgast in dem Bus. Alle übrigen Passagiere befanden sich im Freien auf dem Seitenstreifen. Nach „Bild“-Informationen soll es in dem Bus zunächst einen Streit gegeben haben. Der Tatverdächtige soll demnach wirres Zeug gerufen haben.

Der Einsatz hatte den Angaben zufolge gegen 17.30 Uhr begonnen. Die Polizei sperrte die Autobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett. Autofahrer saßen fest, es bildeten sich lange Staus.

Mutmaßlich bewaffneter Fahrgast in Reisebus: A 9 voll gesperrt
Polizisten und Helfer stehen mit ihren Fahrzeugen auf der Autobahn 9. Wegen eines mutmaßlich bewaffneten Passagiers in einem Reisebus hat die bayerische Polizei die Autobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt.  © Ralph Goppelt / dpa

Erstmeldung, 21.32 Uhr - Geiselnahme in Reisebus: SEK-Einsatz mitten auf der A9

Wegen eines mutmaßlich bewaffneten Passagiers in einem Reisebus hat die bayerische Polizei die A9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt.

Nur die beiden Busfahrer waren am Dienstagabend noch mit dem mutmaßlich bewaffneten Fahrgast in dem Bus, wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken der dpa sagte. Alle übrigen Passagiere befanden sich im Freien auf dem Seitenstreifen.

Eine Verhandlungsgruppe der Polizei ist im Einsatz. Bild.de berichtet von einem Streit, der dem Zwischenfall vorausgegangen sein soll. Weitere Details wurden zunächst nicht mitgeteilt.

dpa/bcs

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