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Urlaub mit dem Rad - das sind drei der schönsten Radtouren Bayerns

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Von: Isabella Fiala

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Passau am Donau-Radweg
Passau am Donau-Radweg © Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba

Sie führen durch Nationalparks, durchqueren historische Ortskerne und streifen märchenhafte Schlösser: 100 abwechslungsreiche Rad-Touren zwischen Nordsee und den Alpen stellt das Buch „Zweirad.Glück“ vor. 

von Isabella Fiala - Fotos: Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba

Fahrradfahren entschleunigt, hält fit, schont die Umwelt und vom Sattel aus lässt sich die Natur besonders schön erkunden. Fast vier Millionen Deutsche haben 2021 einen Radurlaub gemacht, teilt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) mit. Das sind eine halbe Millionen mehr als im Vorjahr. Kein Wunder dass Radfahren immer beliebter wird, schließlich bietet Deutschland viele reizvolle Fahrradwege. Eine Auswahl stellt das Buch „Zweirad.Glück“ vor. Unterteilt nach vier Großregionen präsentieren die Fotografen Hans Zaglitsch und Ernst Wrba 100 Rad-Highlights zwischen Nordsee und Alpen: darunter Klassiker wie den Nordseeküsten-Radweg oder den Radfernweg entlang der Mosel, aber auch speziell zusammengestellte Tagestouren etwa zum Bauhaus in Dessau. Drei Touren im Süden stellen wir Euch aus dem Buch vor. 

Altmühltal-Radweg: Romantik zwischen Fachwerk und Kreidefelsen

Blick auf das Altmühltal bei Eggersberg
Blick auf das Altmühltal bei Eggersberg © Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba

Der äußerst beliebte Altmühltal-Radweg, der zu den Klassikern zählt, startet in Rothenburg ob der Tauber und führt ab dem Quellgebiet entlang des Laufes der Altmühl. Er verläuft auf seinen insgesamt etwa 250 Kilometern Länge zunächst durch sanft hügelige Landschaften und später durch ein bildschönes Tal mit hübschen kleinen Städten wie der barocken Bischofsstadt Eichstätt, zahlreichen Burgen und Schlössern sowie spektakulären Felsen hoch über der Altmühl. In Kelheim endet der Radweg an der Mündung in die Donau unter der Befreiungshalle, unweit des Donaudurchbruches. Der Verlauf der familienfreundlichen Route ist weitestgehend autofrei, führt durch keine größeren Städte oder gar Ballungsräume und weist nur wenige, geringe Steigungen auf. Der Radfernweg verbindet gleich mehrere Flussradwege und ermöglicht eine bequeme Durchquerung Deutschlands mit dem Rad vom Westen nach Südosten. Rothenburg erreicht man vom Rhein kommend über den Main und die Tauber. In Kelheim besteht ein direkter Anschluss an den Donau-Radweg, der letztendlich über Passau nach Wien und weiter nach Budapest führt. Der Start der Tour erfolgt in Rothenburg ob der Tauber, dem Inbegriff einer romantischen Stadt mit weltweitem Ruf. Das mittelalterliche Stadtbild mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer und die Lage hoch über dem Taubertal sind einmalig. Etwa die erste Hälfte der Tour verläuft durch stille Landschaften mit nur wenigen Erhebungen. Am Fluss liegen zahlreiche historische, kleine Orte wie Colmberg mit seiner Burg, Herrieden und Ornbau. Oberhalb von Guntershausen mit seiner schönen Altstadt und Ausgrabungen am Limes wurde die Altmühl zu einem See gestaut, der teils in einem Naturschutzgebiet Tieren Lebensraum bietet und zum anderen von Wassersportlern genutzt wird. Ab Treuchtlingen verlaufen Fluss und Radweg durch ein enges und immer schöner werdendes Tal mit sehenswerten Orten, Wacholderheiden und Felsformationen, die teils von Burgen oder Ruinen gekrönt sind. In Sandsteinbrüchen kann man nach Fossilien der Jurazeit suchen. Auf dem Wasser sind zahlreiche Paddler unterwegs. Kulturelles Highlight ist die vom Barock geprägte Domstadt Eichstätt. Ab Dietfurt fließt das Wasser der Altmühl weiter im Main-Donau-Kanal bis Kelheim, wo der Radweg in dem hübschen Städtchen schließlich endet. 

Bodensee-Königssee-Radweg: Am Rande der Alpen

Der Hafen von Lindau.
Der Hafen von Lindau © Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba.

Etwa 450 Kilometer legt man auf dem Radfernweg durch das landschaftlich zauberhafte nördliche Alpenvorland auf zahlreichen Berg- und Talfahrten zurück. Die Tour startet im bildschönen Lindau am Bodensee und endet am Königssee oberhalb von Berchtesgaden. Bis dorthin überwindet man insgesamt etwa 4000 Höhenmeter. Die Route verläuft vorwiegend auf ruhigen, verkehrsarmen Landstraßen und asphaltierten Feldwegen. Lindau und Berchtesgaden sind mit der Bahn erreichbar.

Ein Highlight des Radwegs- Schloss Neuschwanstein bei Füssen
Ein Highlight des Radwegs- Schloss Neuschwanstein bei Füssen © Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba

Außer der traumhaften Bergkulisse, von der man auf der Fahrt ständig begleitet wird, und vielen natürlichen Seen rücken weltberühmte kulturhistorische Sehenswürdigkeiten ins Sichtfeld wie die zum UNESCO-Welterbe zählende Wieskirche und König Ludwigs II. Schloss Neuschwanstein. Über Bad Reichenhall und Berchtesgaden erreicht man schließlich das Nordende des Königssee vor dem prächtigen Bergpanorama.

Donau-Radweg Deutsche Donau: Einmal quer durch Süddeutschland

Von Donaueschingen misst der Donau-Radweg bis Passau knapp 600 Kilometer. Er verläuft nicht immer direkt am Fluss und führt gelegentlich über kleine Höhen. Die Radwege sind großteils asphaltiert, vor allem in Bayern sind viele wassergebunden mit staubiger Oberfläche. Die gesamte Route ist gut ausgeschildert, recht familienfreundlich und vom ADFC mit vier Sternen bewertet. Start- und Zielpunkt sind jeweils gut mit der Bahn zu erreichen. Am Rande von Donaueschingen, unweit des Bahnhofes, wo die Radtour offiziell startet, treffen sich die beiden Flüsschen Brigach und Breg und bilden den Beginn des zweitlängsten Flusses Europas, der nach etwa 2.850 Kilometern in das Schwarze Meer mündet.

Blick auf das Dreiflüsseeck mit der Festung von Passau
Blick auf das Dreiflüsseeck mit der Festung von Passau © Bruckmann Verlag/Hans Zaglitsch, Ernst Wrba.

Der gesamte gut ausgebaute Donau-Radweg führt von hier über Passau und Wien nach Budapest auf einer Strecke von 1.260 Kilometern. Etwa die Hälfte davon verläuft durch Deutschland. Schon nach wenigen Kilometern erreicht man die berühmte Donauversickerung, die aber nur bei niedrigem Wasserstand optisch wahrnehmbar ist. Wenig später fährt man durch den Naturpark Obere Donau, ein idyllisches, enges und grünes Tal, das sich der Fluss hier dramatisch durch die Berge der Schwäbischen Alb gegraben hat. Vorbei am auf einem Felsen thronenden Schloss Sigmaringen, der Trutzburg Wildenstein und Kloster Beuron erreicht man Ulm mit seinem malerischen Fischer- und Gerberviertel. Highlight ist der gotische Dom mit dem höchsten Kirchturm der Welt. Im weiteren Verlauf kommt man durch schöne Feuchtbiotope und sehenswerte historische Orte und Städte. Vor allem die von der Renaissance geprägte Residenzstadt Neuburg an der Donau ist einen Besuch wert. Wenig später erreicht man entlang ausgedehnter Auen Ingolstadt mit seiner nicht weniger schönen Altstadt.

Buchcover: Zweirad.Glück
Zweirad.Glück / ISBN 978-3-7343-1565-7 / 22,99 Euro © Bruckmann Verlag

Beim Kloster Weltenburg direkt am Donauufer mit seiner berühmten Brauerei und riesigem Biergarten beginnt der Donaudurchbruch mit senkrecht aufragenden Felsen rechts und links des Ufers, die keinen Platz für einen Weg lassen. Hinter der Enge liegt Kelheim, wo die Altmühl und der Main-Donau-Kanal in die Donau münden. Regensburg besticht durch seine einmalig schöne Altstadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. Durch das schöne Straubing und Deggendorf und vorbei an barocken Klosterkirchen erreicht man am Zusammenfluss von Donau, Ilz und Inn in Passau das Ende der Radtour. 

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