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Deutschland droht Mega-Hitze: Lauterbach hat schlimme Befürchtungen

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Von: Martin Weidner

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Hitze Sommer Lauterbach
Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD, links) befürchtet bei der anstehenden Hitzewelle sogar Todesopfer. © dpa (Montage)

München/Landkreis – Deutschland steht die nächste Hitzewelle bevor - vor allem dem Südwesten. Das bringt auch gesundheitliche Gefahren mit sich. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) veröffentliche gar eine eindringliche Warnung via Twitter.

Deutschland steht – zumindest regional – die nächste Hitzewelle bevor. „Im gesamten Land wird es bis Mitte der Woche heiß, in der zweiten Wochenhälfte gibt es dann auch Abkühlung. Der Südwesten ist davon ausgenommen, wo sich die heiße Luft wohl halten wird“, sagte Jacqueline Kernn, Meteorologin beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Das könne sich auch auf die Gesundheit auswirken: „Je wärmer es wird, desto stärker die Belastung für den Organismus. Gerade ältere Menschen oder Obdachlose haben eine höhere Anfälligkeit“, so Kern.

Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach befürchtet Schlimmes. Der SPD-Politiker schrieb am Wochenende auf Twitter, man müsse jetzt schon ältere und kranke Menschen vor der Hitzewelle schützen. Man solle Vorräte an Flüssigkeit und Ventilatoren herbeischaffen. Lauterbach schrieb wörtlich: „Diese Hitzewelle könnte viele Todesopfer bringen.

Meteorologe sieht weiteres akutes Problem

Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de), sieht im Gespräch mit dem Wetterportal wetter.net darüber hinaus noch ein weiteres Problem: „Viele sprechen über die mögliche Hitze in einer Woche, dabei haben wir aktuell schon ein ganz anderes akutes Problem und das ist die Trockenheit. Nicht nur Norditalien erlebt eine Dürre, auch in Deutschland ist wieder eine große Dürre entstanden. Es ist ähnlich wie im Dürrejahr 2018. (...) Wir brauchen dringend Regen und den weit verbreitet in Deutschland. Der will sich allerdings in den kommenden Tagen nicht einstellen.“

In Sachen Temperaturen und Hitze hat Jung eine etwas abweichende Meinung. Er sieht die ganz große Hitze erst zu Beginn der kommenden Woche. Seine Vorhersage: „Die Temperaturen fahren Achterbahn. Am Montag (11. Juli) noch frisch, Mittwoch 35 Grad im Westen und Süden, dann wieder kühler. Zum Wochenende wieder bis zu 30 Grad und mehr. Ab nächstem Montag dann vielleicht auch bis zu 40 Grad!“ Amerikanische Wettermodelle hatten vor kurzem sogar noch 45 oder 46 Grad berechnet – dies scheint laut Jung jedoch vom Tisch zu sein. Laut DWD sind zum kommenden Wochenende hin Temperaturen von über 34 Grad durchaus realistisch.

Studie: Tausende hitzebedingte Sterbefälle

„Passend“ zur nun drohenden Mega-Hitze sind jetzt die Ergebnisse einer neuen Studie vorgestellt worden. Demnach haben in den Jahren 2018 bis 2020 hohe Sommertemperaturen zu Tausenden hitzebedingten Sterbefällen geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forschende von Robert Koch-Institut (RKI), Umweltbundesamt (Uba) und Deutschem Wetterdienst (DWD) Anfang Juli im „Deutschen Ärzteblatt“.

Hohe Temperaturen können unter anderem das Herz-Kreislauf-System stark belasten und bestehende Beschwerden, wie etwa Atemwegserkrankungen, verstärken. Da Hitze nur selten als direkte Todesursache erkannt wird, nutzten die Studienautoren für ihre Analyse statistische Verfahren.

mw/dpa/wetter.net/DWD

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