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„Mach mal ne Pause“: Wie eine CSU-Parkbank zum Schildbürgerstreich wurde

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Von: Martin Weidner

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CSU-Bank sorgt für Ärger Höchstädt
Am Auwald steht eine Ruhebank mit der Aufschrift „Mach mal ne Pause. CSU. Ortsverband Höchstädt“. Diese Bank an einem Rundweg wurde von der örtlichen CSU gespendet. Um die Größe der Aufschrift ist ein Streit entbrannt. © Stefan Puchner/dpa

Höchstädt – Die Idee war gut, die Umsetzung hingegen wohl eher ein Eigentor: Für den CSU-Ortsverband Höchstädt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau ist die Spende einer simplen Parkbank gehörig nach hinten los gegangen.

Der Ortsverband hatte an einem Wanderweg im Ort eine Bank mit der Aufschrift „Mach mal ne Pause“ zum Ausruhen gespendet - darunter prangte in großen Lettern: „CSU“. Unter den Höchstädtern selbst hätte es wegen der gespendeten Parkbank mit dem ungewöhnlich großen Schriftzug keine Beschwerden gegeben, erklärte ein Sprecher der Stadt gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).

Doch in Politiker-Kreisen war es nichts mit der viel beschworenen Pause. Seit Ende 2021 hatte sich der Stadtrat in Höchstädt daher mit der Bank beschäftigten müssen, denn die Räte anderer Parteien vermuteten nicht zulässige Parteienwerbung. „Dann können ja gleich alle Parteien den Rundweg zupflastern“, sagte Jan Waschke (SPD). Auch Hans Mesch (Freie Wähler) wurde deutlich: „Das ist kein Weg der CSU, sondern der Stadt.“ Zuerst hatte die Augsburger Allgemeine über die kuriose Lokalposse berichtet. Nun hat der Stadtrat eine neue Verordnung erlassen und das Schild-Problem so gelöst. Das CSU-Sponsorenschild ist jetzt offiziell zu groß und muss von der Sitzbank entfernt werden.

Die Höchstädter CSU nahm den Schildbürgerstreich letztlich aber mit Humor: Am 1. April veröffentlichte der Ortsverband der Partei auf seiner Internetseite einen Aprilscherz, wonach man „eine Lotterie über Bank-Werbeplätze an der von uns gestifteten Bank am Herzogin-Anna-Rundweg“ veranstalten wolle. Dazu wurden bearbeitete Fotos von der Bank mit dem kritisierten Schild, auf dem nun unter anderem auch die Logos von SPD und Freien Wählern zu sehen waren, veröffentlicht.

mw (mit Material von dpa)

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