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16 Jahre, betrunken, 240 Sachen: Bursche liefert sich irre Verfolgungsjagd mit Polizei

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Von: Martin Weidner

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Autorennen Symbolbild
Autorennen (Symbolbild). © dpa

Holzkirchen – Es waren bizarre Szenen, die sich am Sonntag (5. Juni) im Morgengrauen auf der A8 (Salzburg - München) bei Holzkirchen abgespielt haben. Dort kam es zu einer hochgefährlichen Verfolgungsjagd.

Ein aufmerksamer Autofahrer hatte gegen 4.50 Uhr einen hellblauen Ford Mondeo mit einer Zulassung aus dem Landkreis Dachau bemerkt, der in Schlangenlinien und teilweise über 200 km/h auf der A8 in Fahrtrichtung München unterwegs war. Nach einem Notruf machte sich sofort eine Streife der Autobahnpolizei Holzkirchen auf den Weg, während der Mitteiler das Fahrzeug mit „Sicherheitsabstand“ verfolgte und den aktuellen „Standort“ des Rasers in Echtzeit telefonisch an die Einsatzzentrale der Polizei übermittelte.

Als die Polizeibeamten den Ford erblickten, übernahmen diese sofort die Verfolgung. Dabei mussten sie dem flüchtenden Wagen teilweise mit mehr als 240 Sachen hinterher rasen. Auf etwaige Anhaltesignale durch die Polizei reagierte der Fahrer überhaupt nicht. Zudem verursachte der Fahrer durch seine riskante Fahrweise beinahe mehrere schwere Unfälle.

Die Verfolgungsjagd endete schließlich erst kurz vor den Toren der Landeshauptstadt München: Dort fuhr der Fahrer bei Unterhaching zunächst von der Autobahn ab und versuchte – in verkehrter Fahrtrichtung und mit etwa 90 km/h – durch einen Kreisverkehr im Gewerbegebiet Taufkirchen-West zu flüchten. Anschließend rauschte der Ford auf einen Parkplatz, wo die beiden Insassen die Polizei auszutricksen versuchten, indem sie kurzerhand einen Fahrerwechsel vornahmen. Doch auch das half nichts mehr, der Wagen wurde an diesem Ort von der Polizei gestoppt.

Auch Fahrerwechsel „hilft“ nichts mehr

Bei der anschließenden Kontrolle staunten die Beamten nicht schlecht: Der Fahrer war erst 16 Jahre alt, hatte keinen Führerschein und war zudem auch noch erheblich betrunken. Ein freiwilliger Alkoholtest ergab einen Wert von deutlich über 0,8 Promille. Eine entsprechende Blutentnahme wurde angeordnet. Auch sein Freund, der als Beifahrer mit dabei war, war angetrunken – und lag mit seinem Alkoholwert nur leicht darunter.

Der Pkw wurde beschlagnahmt und sicher auf einem Parkplatz abgestellt. Woher der jugendliche Raser das Auto hatte, ist bisher nicht bekannt. Der 16-Jährige darf sich nun auf eine ganze Reihe von Anzeigen und Strafverfahren „freuen“ – unter anderem wegen Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs, verbotenes Fahrzeugrennen und mehrere Geschwindigkeitsverstöße. „Und ob er dann noch einen Führerschein in Zukunft machen darf, muss dann die Staatsanwaltschaft und die Fahrerlaubnisbehörde entscheiden“, teilte die Polizei hierzu mit, die von „Glück“ sprach, dass bei dieser halsbrecherischen Jagd niemand zu Schaden kam. Zudem bittet die Autobahnpolizei etwaige Zeugen/betroffene Autofahrer, sich unter der Telefonnummer 08024/9073-0 zu melden.

mw

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