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Der neue Corona-Plan der Ampel: „Das ist faktisch ein Lockdown für Ungeimpfte!“

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Von: Martin Weidner, Martina Hunger

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Corona-Maßnahmen Ampel
SPD-Kanzlerkandidat Scholz (links), Grünen-Chef Robert Habeck (rechts) und die FDP haben sich auf neue Corona-Maßnahmen verständigt. © dpa (Montage)

München/Berlin – Die Corona-Zahlen in Deutschland und Bayern steigen dramatisch. Deswegen werden von vielen Seiten neue, weitreichende Maßnahmen gefordert. Jetzt haben auch die Ampel-Parteien (SPD, Grüne und FDP) ihren neuen „Corona-Plan“ für den Winter vorgestellt.

Braucht es wieder Kontaktbeschränkungen? Soll es einen Lockdown für Ungeimpfte geben? 2G – oder 2G plus? Zuletzt hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems und Triage gewarnt und eine neuerliche Verschärfung der Corona-Regeln für den Freistaat angekündigt (News-Ticker Montag, 15. November). rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet.

Obwohl es nach wie vor viele Streitpunkte bezüglich der Maßnahmen bzw. deren Verhältnismäßigkeit gibt, haben SPD, Grüne und FDP nun nachgezogen, sich geeinigt und wollen die Maßnahmen – möglichst auf Bundesebene – jetzt ebenfalls deutlich nachschärfen. Unter anderem soll die Möglichkeit von Kontaktbeschränkungen doch nicht abgeschafft werden. Dies geht aus einer Vereinbarung von Vertretern der drei Ampel-Fraktionen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Zudem sollen Ungeimpfte ohne negativen Test keine Busse und Bahnen mehr benutzen dürfen - unabhängig von der weiter geltenden Maskenpflicht.

„Das sind erhebliche Einschränkungen für Ungeimpfte, die wir auch für richtig halten“, räumte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, ein. Zugleich zählte der Politiker auch gleich die geplanten Maßnahmen auf: „Wir werden den Ländern es ermöglichen, 2G plus, 2G- und 3G-Maßnahmen je nach dem Infektionsgeschehen auf den Weg zu bringen. Hierzu kommen letztendlich Kontaktbeschränkungen gerade auch für Ungeimpfte und 3G letztendlich am Arbeitsplatz. Das ist faktisch ein Lockdown für Ungeimpfte, der hier auf den Weg gebracht wird.“ Zugleich betonte der SPD-Fraktionsvize, dass man keine Scheu vor „unpopulären Entscheidungen“ habe.

Welche Beschränkungen/Maßnahmen bleiben möglich?

Welche Beschränkungen werden abgeschafft?

Selbstverständlich gelten für die o.g. Punkte weiter 3G, 3G plus oder 2G-Regeln, je nach Verordnung!

Bundestag soll am Donnerstag abstimmen

Die entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist in den Bundestag bereits eingebracht. Die vereinbarten Verschärfungen müssen also nachträglich eingefügt werden. Am Montag (15. November) steht die zum Gesetzgebungsverfahren gehörende Anhörung von Experten an. Am Donnerstag (18. November) soll der Bundestag dann abstimmen. Die Maßnahmen sollen zunächst bis zum 19. März 2022 befristet werden – mit einmaliger Verlängerungsmöglichkeit durch den Bundestag für dann weitere drei Monate.

Ohne diese Verschärfungen wären bestimmte Maßnahmen nach dem Auslaufen des Rechtsstatus der epidemischen Lage von nationaler Tragweite zum 25. November nicht mehr möglich. Am Vorhaben, den Epidemie-Sonderstatus zu beenden, halten die drei koalitionsbildenden Parteien bisher jedoch aber fest. Mit der jetzigen Änderung bekomme das Gesetz „eine neue Rechtsgrundlage, eine sicherere Rechtsgrundlage“, so Grünen-Chef Habeck.

mw/mh

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