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Schmidlehen-Kapelle nach Unfall restauriert - Feierliche Einweihung am Montag

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Von: Roland Kroiss

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Die Schmidlehen-Kapelle erstrahlt 2022 in neuem Glanz. 2021 sah der Ort nach dem Unfall verwüstet aus (rechts oben)
Die Schmidlehen-Kapelle erstrahlt 2022 in neuem Glanz. Im Februar 2020 sah der Ort nach dem Unfall verwüstet aus (rechts oben). Links das Gedenkkreuz. © C. Huber (1), fib/Eß (1), Montage

Mit einem Festakt am 15. August ab 19 Uhr wird die restaurierte Kapelle „Schmidlehen“ bei Unterneukirchen feierlich eingeweiht. Das Engagement vieler Ehrenamtlicher war aufgrund eines Unfalls notwendig geworden, bei dem ein junger Mann 2020 sein Leben verlor.

Unterneukirchen - „O lieber Wanderer Du, Geh´ hier auf dieses Denkmal zu. Und schau, was einst geschah. Doch die Gottesmutter stand uns nah. Drum sei ihr gedankt voll Innigkeit. Jetzt und in alle Ewigkeit.“ Diese herzergreifenden Worte stehen am Sockel der Schmidlehner-Kapelle. Sie wird am Montag, passend zu Mariä Himmelfahrt (15. August), mit einer Zeremonie unter der Leitung von Vikar Vincent feierlich wieder eingeweiht. Die Kapelle war durch mehrere Unfälle beschädigt worden und ist jetzt vollständig restauriert.

Kreuz erinnert neben der Kapelle an den verstorbenen jungen Mann

Der schlimmste Unfall an dieser Stelle passierte im Februar 2020. Der junge Mann, der das Crash-Auto gelenkt hatte, starb bei dem tragischen Ereignis. Auf der Kreisstraße AÖ6 von Unterneukirchen in Richtung Kastl war sein Auto gegen einen Baum geprallt. Die Devotionalien, die seine Angehörigen am Unfallort angebracht haben, sind neben der Kapelle zu sehen. Ein kleines Holzkreuz steckt dort im Boden, gesäumt von Kerzen. Damit bleibt auch die kleine Gedenkstätte erhalten. „Der Ort wird gepflegt, wir werden auch noch Blumen und Licht an die Stelle legen“, so eine Nachbarin der zum Schmidlehen-Hof gehörenden Kapelle.

Für die Mitglieder der Familie Huber - unter deren Hand die Restaurierung der Kapelle fertiggestellt wurde - ist es einerseits wichtig, das Andenken an den Verstorbenen zu bewahren, dies aber mit der nötigen Pietät zu tun. Andererseits soll die „Kapelle mit ihrer ursprünglichen Segenswirkung wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken“, so Claudia Huber zu innsalzach24.de.

Widmung dem Kapellen-Erbauer Sepp Ofner aus Schmidlehen - Lange Nachbarschaft mit Huber

Besonders am Herzen liegt den Restauratoren die Widmung an den Erbauer der Kapelle, Josef „Sepp“ Ofner aus Schmidlehen. Gemeinsam mit seiner Frau Therese hatte er 1951 aus Dankbarkeit ein Geschenk an die Gottesmutter Maria gemacht. Diese Hofkapellen sind Kulturdenkmäler in Bayern und an vielen Stellen auf freiem Feld oder in der Nähe von Bauernhöfen zu finden. Der Schmidlehen-Bauer Sepp Ofner verstarb 2019 in hohem Alter.

Marienbild in der Nahaufnahme mit neu gemalter Schrift. Rechts: Schmidlehen-Kapelle in der Seiten-Perspektive
Marienbild in der Nahaufnahme mit neu gemalter Schrift. Rechts: Schmidlehen-Kapelle in der Seiten-Perspektive. © C. Huber / privat

Die Familien vom Huber-Hof in Bichl und vom Ofner-Hof in Schmidlehen sind seit ewigen Zeiten Nachbarn. Daher wurde der obere Teil der Kapelle (ab Unterkante des Bildes) auf den Hof der Familie Ludwig Huber gebracht, wo man sich an die Reparaturarbeiten machte. „Das meiste wurde von der Versicherung bezahlt, doch einige Schäden resultierten nicht aus dem Unfall“, so Claudia Huber. Zum Beispiel waren das Mariengemälde und die Schrift stark verwittert. Claudia Huber malte das Kunstwerk selbst behutsam nach. Die Arbeiten zogen sich lange hin, wegen der Corona-Pandemie, Diskussionen mit der Versicherung und der normalen Landwirtschaft, die parallel am Laufen gehalten werden musste. Der Sockel der Kapelle wurde am Standort von der Firma Kainzmaier aufgemauert.

Zwei Unfälle 2019 und 2020 beschädigten das Marien-Heiligtum - Rosenkranz-Versprechen

Koordiniert und geleitet wurden die Arbeiten von Ludwig Huber in Absprache mit Angelika Hinterberger, der Erbin des Schmidlehen-Hofs. Sie hatte den Wunsch, die Kapelle wieder aufzubauen und die Familie Huber half ihr dabei. Übrigens hatten Sepp und Therese Ofner versprochen, an jedem 13. Tag des Monats aus Dankbarkeit an der Kapelle einen Rosenkranz zu beten.

Bereits im November 2019 war die Kapelle bei einem Unfall erheblich beschädigt worden. Im Februar 2020 schließlich entstand beim tödlichen Verkehrsunfall weiterer Sachschaden.  Rechtzeitig fertig werden sollen vor der Einweihung am 15. August 2022 die Sitzbänke vor der Kapelle. „Die werden noch bemalt bzw. gestrichen und entsprechend aufgestellt“, verspricht Claudia Huber.

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