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Alpenschamane stellt Tour rund um den Untersberg zusammen

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Von: Kilian Pfeiffer

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Auf 88 Seiten beschreibt der Autor den 56 Kilometer langen Pilgerweg im zugehörigen Büchlein „Der Perchtweg”. Der Weg führt um den Untersberg herum.
Auf 88 Seiten beschreibt der Autor den 56 Kilometer langen Pilgerweg im zugehörigen Büchlein „Der Perchtweg”. Der Weg führt um den Untersberg herum. © Collage/Repro: kp

Als Alpenschamane im Berchtesgadener Land bekannt, hat Rainer Limpöck einen 56 Kilometer langen Pilgerweg rund um den Untersberg abgesteckt - vorbei an “Kraftorten und Kultplätzen”, gedacht für Sinnsuchende. Mit dem “Perchtweg” in Buchform gibt er den Wallfahrern das passende Büchlein mit an die Hand, das er nun in Berchtesgaden vorgestellt hat.

Berchtesgadener Land - Für Rainer Limpöck ist der Untersberg ein besonderer Berg, sogar ein „heiliger”, um den sich Mythen und Legenden ranken. „Das Interesse am Thema ist groß und hat seit der Pandemie noch weiter zugenommen”, sagt er. Der Dalai Lama soll den Berg im Jahr 1992, bei seinem Besuch der Region, als „Herz-Chakra Europas” bezeichnet haben. Seit 2009 hat Autor Limpöck 13 Bücher verfasst, der Untersberg steht dabei meist im Mittelpunkt. Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet der gebürtige Bad Reichenhaller die jährlich stattfindenden Alpenschamanentreffen

Limpöck beschäftigt sich schon länger mit Unterberg

Ist die Umrundung eines heiligen Bergs nicht Ziel vieler Gläubiger und Sinnsuchender auf der ganzen Welt? Diese Frage hat sich der gelernte Diplom-Sozialpädagoge häufig gestellt. Den 1972 Meter hohen Untersberg, das nördlichste Massiv des Berchtesgadener Landes, besuchen jedes Jahr Tausende, die Motivation dabei ist vielfältig, hat oft sportlichen Ursprung, manchmal auch Sinn suchenden. Kraftorte und Kultplätze macht Limpöck dabei viele aus. In dem 2019 erschienenen Kinofilm „Alpgeister” hatte er bereits Gelegenheit, darüber zu berichten. 

„Der Pilgerweg soll nun jedem Gott- und Sinnsuchenden die Möglichkeit geben, diesen magischen Wunderberg mit seinem Sagenschatz und den Kraftorten jederzeit zu erfahren”, sagt Rainer Limpöck.  

Weg verläuft einmal um den Berg herum

Der Weg verläuft dabei um den Berg herum, insgesamt 56 Kilometer weit. Es ist dabei keine klassische Bergtour, vielmehr verläuft die Strecke weitestgehend eben, Steigungen inbegriffen. „Einem heiligen Berg steht es gut, wenn er nicht überrannt wird, sondern in gebührendem Abstand umgangen wird”, sagt der 63-Jährige. In der Auseinandersetzung mit dem Jakobsweg hatte Rainer Limpöck die Idee, einen offiziellen Pilgerweg zu initiieren. Das hat seinen Grund: „Die Leute kommen von überall auf der Welt hierher”, weiß Limpöck, der schon viele Gruppen begleitete, aus Asien, Südamerika, Europa. In der Nähe des Untersbergs führt bereits der Salzburger Jakobsweg vorbei. Dieser hatte ihn zu seinem Vorhaben inspiriert.

Mehrere Etappen möglich

Limpöck hat den Weg so angelegt, dass er in mehreren Etappen begangen werden kann. In drei bis sieben Tagen, so lautet sein Vorschlag, sei der Pilgerweg gut zu schaffen und führt über stille Wege und kleinere Steige auch entlang von Bergbächen und durch Wälder, immer „zu Füßen des Untersbergs”, Pilgerherbergen inklusive, die die Gelegenheit bieten, Rast zu machen. 

Rainer Limpöck hat im Laufe der Jahrzehnte ein Netzwerk Gleichgesinnter geschaffen, in deren Fokus sich der Untersberg befindet. Der Untersberg ist ein länderübergreifendes Massiv. Er liegt zwischen Berchtesgaden im Süden und Salzburg im Nordosten und erhebt sich mit seiner Nordflanke aus dem Salzburger Becken. 

Hier liegt der Ausgangspunkt

Ausgangspunkt des Pilgerwegs ist der sogenannte Mariengarten im grenznahen Großgmain auf österreichischer Seite. „Hier kann sich der Pilger an Stein- und Kräuterkreisen einstimmen”, sagt Rainer Limpöck. Über den Hallthurm verläuft die Strecke am Nixloch und dem Mausloch vorbei, zwei Höhlen - „besondere Orte”, sagt der Alpenschamane.

Im Verlauf passieren die Pilger Steinkreise, kommen an der Irlmaier-Madonna vorbei, die an einer Quelle in Marktschellenberg zu finden ist. Der Ort wird seit Jahren stark frequentiert. Der in Freilassing verstorbene Alois Irlmaier war ein Rutengänger und galt als Hellseher, dem nachgesagt wurde, die Zukunft sehen zu können.

Viele Sehenswürdigkeiten

Vorbei am Schlupfstein Hinterettenberg kommt man auch an der Wallfahrtskirche Mariä vorbei. Weitere Wegpunkte sind der Leube Skulpturenweg, die Gosleier-Felsen, das Untersbergmuseum sowie das Kultareal Fürstenbrunner Quelle. Der letzte Pilgerabschnitt führt durch ein Bachtal in den Naturpark Untersberg hinein und zurück zum Marienheilgarten nach Großgmain. Rainer Limpöck erwartet sich große Resonanz auf den Pilgerweg. „Ich hoffe, dass das auch von Seiten des Tourismus so gesehen wird”, sagt er. Persönlich werde er den Wegen seines Büchleins häufiger folgen. Rainer Limpöck ist seit kurzem in Ruhestand. In die Rolle als Pilgerbegleiter wird er also noch öfter schlüpfen.

„Der Perchtweg” von Rainer Limpöck ist im Verlag Plenk erschienen.

kp

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