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„Bleibts bei dem Sauwetter daheim!“ - Alpine Touren am Wochenende „lebensgefährlich“

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Von: Christina Eisenberger

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Lawinenwarndienste und Bergwacht sind sich einig: Wintersportler, bleibt am Wochenende daheim und geht nicht ins freie Gelände. Sturmböen, spontane Lawinen und ein „Sauwetter“ dazu machen den Ausflug ins Weiße ungemütlich bis lebensgefährlich.

Berchtesgadener Land/Tirol/Salzburg - 50 bis 100 cm Neuschnee mit Sturm meldet der Lawinenwarndienst Bayern am Freitag (3. Februar) in den Bergen im Berchtesgadener Land. Dazu die Lawinenwarnstufe vier ab 2000 m, also die zweithöchste Warnstufe. Die Gefahr von Lawinen ist damit groß; unter 2000 m erheblich.

Große Lawinengefahr in Berchtesgadener Alpen: „Können große Ausmaße erreichen“

„Das Hauptproblem ist der frische Triebschnee. Schneebrettlawinen können sich vielerorts von selbst oder durch geringe Zusatzbelastung lösen und groß werden. Gefahrenstellen befinden sich im Steilgelände aller Expositionen, auch kammfern, vor allem unterhalb von Geländekanten und in Rinnen und Mulden“, heißt es in dem Bericht. Neuschnee kann sich vor allem in sehr steilem Gelände von selbst lösen. Diese Lockerschneelawinen können große Ausmaße erreichen. Die starken Schneefälle und die Sturmböen dürften dafür sorgen, dass die Lawinengefahr am Samstag noch einmal ansteigt.

In den sozialen Medien sorgen sich die Nutzer bereits wegen zahlreicher Bergwacht-Einsätze am Wochenende. Von der Bergwacht Ramsau heißt es zur großen Lawinengefahr gleich: „Bei dem Sauwetter bleibts besser daheim.“

Touren im freien Gelände „lebensgefährlich“

Auch im angrenzenden Tirol und Salzburg ist die Situation nicht besser. Im freien Gelände könne es für Wintersportler am Wochenende durchaus lebensgefährlich werden, warnt Matthias Walcher von der Geosphere Austria in einem Interview mit dem Land Salzburg. Der Schneefall und die Sturmböen sorgten für die ansteigende Lawinengefahr. Die Warnstufe vier werde auch übers Wochenende bleiben.

„Für den Wintersportler ist das eine sehr gefährliche Situation, weil einfach sehr viele Gefahrenstellen im Gelände angetroffen werden können, Lawinen ein Ausmaß erreichen, das sehr leicht zu Verschüttung führen kann und eben auch die Gefahr von oben droht durch spontane Lawinenaktivität. Das bedeutet, dass unerfahrende Personen möglichst auf den gesicherten Pisten bleiben sollten“, so Walcher. Der Experte erwartet, dass vor allem im hochalpinen Bereich sich Lawinen spontan lösen werden. Auch der Lawinenwarndienst Tirol rechnet mit vermehrt auch „großen spontanen Lawinenabgängen. In tiefen und mittleren Lagen werden dann zunehmend auch Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen wahrscheinlicher.“

Lawinenvorhersage

ce

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