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Teil-Erfolg am Krater - Regierung meldet weitere Maßnahmen zur Sicherung

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Von: Sascha Ludwig

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Der Krater in Teisendorf hält die Behörden weiterhin auf Trab
Die Einsturzstelle am Krater in Teisendorf ist auch weiterhin abgesperrt; die Bergung der Fahrzeuge soll allerdings kurz bevorstehen © Montage hud/dpa/pa

Auch rund zwei Monate nach dem spontanen Einbruch eines Bergwerkschachtes im Teisendorfer Ortsteil Neukirchen kehrt nach wie vor keine Ruhe ein. Welche Maßnahmen aktuell umgesetzt werden und welche Fragen derzeit noch offen sind:

Neukirchen/Teisendorf - Ende April kam es im kleinen Ortsteil Neukirchen im Gemeindegebiet Teisendorf zu dramatischen Ereignissen: Der Einsturz eines Stollens der sogenannten Matthäus-Zeche im Bereich des Teisenbergs machte sich bis an die Oberfläche bemerkbar. Direkt neben einem Wohnhaus öffnete sich ein großer Krater und verschlang kurzerhand die dort abgestellten Fahrzeuge. Die in unmittelbarer Nähe zum Trichter lebenden Anwohner wurden umgehend in Sicherheit gebracht. Ein Vorgang, der laut der Verwalter IMBY „nicht absehbar“ gewesen sei.

PKW und zwei Motorräder vom Krater verschluckt; Bergung bislang noch nicht erfolgt

Auch rund zwei Monate nach den Vorkommnissen hält die Einsturzstelle die Behörde weiterhin auf Trab: „Die Kratertiefe beträgt schätzungsweise etwa 15 Meter. In den Tagen nach dem Verbruch sind aufgrund der Niederschläge weitere aufgefüllte Lockermassen am oberen Rand des Kraters nachgerutscht, wodurch sich der Durchmesser des Kraters unmittelbar an der Oberfläche vergrößerte. Weitere Senkungen im Umkreis hat es aber nicht mehr gegeben und damit wird aktuell auch nicht mehr gerechnet“, berichtet Wolfgang Rupp, Pressesprecher der Regierung von Oberbayern auf Nachfrage von BGLand24.de. Und weiter: „Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden durch Fachleute ausgewertet. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen wurden nun die weiteren Maßnahmen zur Schadensbehebung und dauerhaften Sicherung begonnen.“

So gestaltet sich insbesondere die Bergung der abgestürzten Fahrzeuge sowie die Sicherung des entstandenen Kraters äußerst schwierig. „Derzeit läuft die Umsetzung der von den Fachleuten vorgesehenen Sicherungsmaßnahmen. Dazu zählt insbesondere das Aufbringen einer Spritzbetonschale im Trichter zur Festigung loser Teile und die schrittweise Räumung des Kraters“, so Rupp weiter. Im nächsten Schritt sollen die tieferliegenden Bereiche des Kraters mit speziellen Kameras begutachtet werden. Erst dann könne man über das weitere Vorgehen sicher entscheiden.

Regierung meldet Teil-Erfolg: Wohnhaus wieder betretbar

Noch immer nähern sich die Gutachter und Arbeiter vor Ort der Einsatzstelle mit äußerster Vorsicht. Das direkte Umfeld ist für die Öffentlichkeit auch weiterhin gesperrt. Und dennoch meldet die Regierung von Oberbayern einen Teil-Erfolg: „Nach Abschluss der bereits erfolgten Sicherungsmaßnahmen kann das betroffene Wohnhaus wieder betreten werden. Derzeit ist die Familie angesichts der unmittelbar angrenzenden laufenden Baumaßnahmen im gegenseitigen Einvernehmen jedoch noch anderweitig untergebracht“, bestätigt der Regierungssprecher.

Einen konkreten Zeitpunkt für das Ende der Maßnahmen kann die Behörde derzeit aber noch immer nicht absehen. Und auch zu etwaigen finanziellen Entschädigungen für die betroffene Familie macht die IMBY - Immobilien Freistaat Bayern als Verwalterin des Bergwerkseigentums - derzeit keine konkreten Angaben.

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