Aschau am Inn: Normalerweise kommt so ein Bauantrag nicht in den Gemeinderat

Der Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Waldwinkel steht vor der Tür. Daher haben die Salesianer Don Boscos jetzt den Bauantrag für ihre neue Verwaltung und das neue „Mitbrüderhaus“ gestellt.
Aschau am Inn - Eigentlich werden Bauvorhaben im Innenbereich nicht im Gemeinderat behandelt, im Regelfall ist dafür die Bearbeitung durch die Verwaltung ausreichend. Zur Ausnahme von dieser Regel wurde in der jüngsten Sitzung des Aschauer Gemeinderates ein Bauvorhaben der Salesianer Don Boscos auf dem Gelände des Berufsbildungswerkes Waldwinkel. Auf der Tagesordnung stand der Antrag der Salesianer für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes und des sogenannten „Mitbrüderhauses“; dafür müssen ein Wohnhaus und Teile des Gewächshauses weichen.
Interesse der Öffentlichkeit an dem Bauvorhaben
„Weil es sich bei diesem Bauvorhaben um ein großes und durchaus auch im Interesse der Öffentlichkeit bestehendes Vorhaben handelt, soll es im Gemeinderat vorgestellt und zur Abstimmung vorgelegt werden“, unterstrich Bürgermeister Christian Weyrich (CSU).
Der geplante Neubau besteht aus zwei rechtwinklig zueinanderstehenden rechteckigen Baukörpern mit Satteldächern, die ein Zwischenbau mit einem Flachdach verbindet. Der östliche Baukörper ist mit einer Länge von 18,55 Metern und einer Breite von 12,65 Metern geplant. Die Wandhöhe soll 9,55 Meter und die Dachneigung des Satteldaches 20 Grad betragen. Hier soll die Verwaltung untergebracht werden. Der westliche Baukörper ist mit einer Länge von 12,11 Metern und einer Breite von 7,1 Metern geplant. Hier sollen Aufenthalts, Wohn- und Schlafräume Platz finden. Der Zwischenbau soll rund 30 Meter lang und 11,5 Meter breit werden. In ihm sollen das zentrale Treppenhaus und ein Aufzug untergebracht werden.
Keine Beeinträchtigungen für die Anwohner zu erwarten
Der Sitzungsvorlage konnten die Gemeinderäte entnehmen, dass sich das Vorhaben trotz der ansehnlichen Wandhöhe von 9,56 Metern gut in die umgebende Bebauung einfügt. Die nächste Wohnbebauung ist, getrennt durch den Steinbach und einen anschließenden Grünstreifen, mehr als 40 Meter entfernt. „Diese Gebäude sind zwar niedriger als der Neubau, aber weil sie in Hanglage errichtet sind, stehen sie letztendlich doch höher. Es ist also keine Beeinträchtigung für die Anwohner zu erwarten“, erklärte Bürgermeister Weyrich. Auch die Erschließung der Neubauten sei durch die Waldwinkler Straße und den Waldwinkler Kirchenweg, die vorhandene zentrale Wasserversorgung und Wasserentsorgung gesichert. Die Oberflächenabwässer sollen auf dem Grundstück versickern. Bürgermeister Weyrich erklärte, dass alle notwendigen Nachbarunterschriften vorliegen.
Die Gemeinderäte ließen sich von diesen Argumenten überzeugen und erteilten dem Bauantrag einstimmig das Einvernehmen.
krb