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Autarker Probenraum: Kraiburger Musikkapelle will Photovoltaik-Anlage errichten

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Von: Raphaela Lohmann

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Auf dem Dach vom „Haus der Musik“ will die Blaskapelle Kraiburg eine Photovoltaik-Anlage installieren.
Auf dem Dach vom „Haus der Musik“ will die Blaskapelle Kraiburg eine Photovoltaik-Anlage installieren. © Bachmaier

Die Blaskapelle Kraiburg will auch beim grünen Strom mitspielen. Bei der Gemeinde reichte der Verein einen Antrag ein, um auf dem Dach vom Haus der Musik eine Photovoltaik-Anlage zu betreiben.

Kraiburg - In der Vergangenheit hat die Blaskapelle Kraiburg im Haus der Musik fleißig angepackt. Ihre Instrumente haben sie gegen Hammer und Bohrer getauscht, als es darum ging, die Probenräume zu sanieren. Bei der Sanierung spielte auch der energetische Aspekt eine wichtige Rolle: Elektrik und Heizung wurden auf den neuesten Stand gebracht. Eine Leistung, die Bürgermeisterin Petra Jackl (CSU) nicht nur bei der Fertigstellung lobte, sondern nun auch erneut im Gemeinderat.

Die Blaskapelle Kraiburg will aber noch eins drauflegen: Auf das Dach vom Haus der Musik will sie eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 10 kW Peak als Volleinspeise-Anlage installieren. „Die Erträge daraus sollen der Jugendarbeit des Vereins zugutekommen“, erklärte Petra Jackl in der Sitzung. Als Eigentümer des Gebäudes war der Gemeinderat gefragt, der geplanten Anlage zuzustimmen.

Nutzungsvereinbarung zwischen Gemeinde und Verein

Für das Gremium waren aber zunächst noch Fragen offen: Wie verhält es sich mit der Statik? Oder was passiert, wenn sich der Verein auflöst? Zu technischen Details hatte Petra Jackl eine ganz klare Haltung: „Darum muss sich der Verein selbst kümmern, was in einer Nutzungsvereinbarung festzuhalten ist. Genauso wie ein Rückbau.“

Auch für den Fall einer Vereinsauflösung ist alles geregelt. Dirigent Wolfgang Wieser durfte hierzu das Wort ergreifen: „Es wird eine Nutzungsvereinbarung zwischen Gemeinde und Verein geben. Sollte sich der Verein tatsächlich auflösen, dann geht die Photovoltaik-Anlage in das Eigentum der Gemeinde über.“

Für größere Anlage fehlen die finanziellen Mittel

Eine Leistung von 10 kW Peak soll die Photovoltaik-Anlage haben, mehr ist noch einer Nachfrage aus dem Gremium nicht drin. „Das ist eine finanzielle Frage. Nach der Sanierung haben wir nicht das Geld für eine Anlage mit 20 oder 30 kW Peak.“In die Sanierung hat der Verein nicht nur viel Eigenleistung gesteckt, sondern auch finanzielle Mittel.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 140.000 Euro. Davon wurden rund 43.000 Euro in mehr als 2100 Stunden Eigenleistung eingebracht. Entlastet wurde die Vereinskasse durch einen Zuschuss der Gemeinde von 30.000 Euro, Spenden von rund 26.000 Euro und einer Förderung aus dem Kulturfonds des Landes Bayern.

Nach der großen Sanierung wolle der Verein jetzt mit einer 10 kW Peak-Anlage starten. „Damit schaffen wir einen energieautarken Probenraum. Als Blaskapelle wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Wieser.

Grünes Licht dafür gab es vom Gemeinderat: In einer Nutzungsvereinbarung soll die statische Beurteilung des Daches sowie ein eventueller Rückbau geregelt werden. Sobald das erledigt ist, kann der Verein eine Photovoltaik-Anlage installieren. Gegenstimmen dazu gab es im Gremium nicht.

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