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Baulücken in Waldkraiburg: Auf so vielen Grundstücken könnten neue Wohnungen entstehen

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Von: Raphaela Lohmann

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Wo gibt es noch Potenzial zur weiteren Entwicklung? Ein Stadtplanungsbüro hat sich alle Grundstücke in der Stadt genau angeschaut und in die Kategorien geringfügig bebaut und klassische Baulücke eingeteilt. Das Grundstück an der Adlergebirgsstraße, Ecke Braunauer Straße gilt demnach als klassische Baulücke.
Wo gibt es noch Potenzial zur weiteren Entwicklung? Ein Stadtplanungsbüro hat sich alle Grundstücke in der Stadt genau angeschaut und in die Kategorien geringfügig bebaut und klassische Baulücke eingeteilt. © Lohmann

Freie Flächen in Waldkraiburg sind rar. Ein Baulückenkataster liefert der Stadt einen genauen Überblick über Entwicklungsmöglichkeiten. So schaut es im Detail aus.

Waldkraiburg - Wo ist in Waldkraiburg noch eine Entwicklung möglich? Im Westen soll mit dem neuen Baugebiet eine größere Fläche erschlossen werden. Und sonst? Sticht auf den ersten Blick kaum eine Fläche ins Auge, die ein größeres Projekt zulässt. Doch das Potenzial steckt im Detail.

Denn auf 502 innerstädtischen Grundstücken gibt es durchaus noch die Möglichkeit für eine weitere Entwicklung. Entweder weil es sich um eine klassische Baulücke handelt oder das Grundstück nur geringfügig bebaut ist. Diese Zahl legte das mit dem Baulückenkataster beauftragte Büro Dragomir Stadtplanung in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vor. Bereits voriges Jahr hatte der Ausschuss über das Konzept abgestimmt.

Ungenutztes Potenzial auf 78 Hektar

Das entspricht ungenutztem Potenzial auf einer Fläche von insgesamt rund 78 Hektar. Das Stadtplanungsbüro differenziert zwischen klassischer Baulücke, und geringfügig bebautem Grundstück, wie Caroline Engelbach erläuterte.  „Erst Lücken schließen und dann andere Flächen bebauen“, nannte Bauamtsleiter Carsten Schwunck den Grund für das Baulückenkataster. Ein solches sei mittlerweile gefordert, wenn größere Bauleitplanungen angestoßen werden.

Die Datenbank müsse man aber ständig aktualisieren, denn mit jedem Bauantrag, der in der Stadt eingeht, schließt sich eine Lücke. Daher sei das Baulückenkataster auch nie vollständig aktuell, sondern entwickle sich immer weiter. Wo heute das Baulückenkataster noch eine Lücke ausweist, könnte morgen schon gebaut werden. Schwunck ging damit auf eine entsprechende Nachfrage von Johann Vetter (UWG) ein. „Wenn man die Lücken schließt, hat man seine Hausaufgaben gemacht“, sagte Schwunck.

Das bestätigte auch Mathieu Bogert vom Büro Dragomir: „Die Stadt Waldkraiburg steht nicht schlecht da.“ Größere unbebaute Flächen in der Stadt gebe es nicht. Von den 502 herausgefilterten Grundstücken sind 377 nur geringfügig bebaut. Die Eigentümer hat die Stadt in der Zwischenzeit angeschrieben, doch die Resonanz ist gering. Von 502 Eigentümern haben gerade einmal 57 geantwortet, Entwicklungsabsichten auf den Grundstücken gibt es aber kaum. Lediglich vier Eigentümer geringfügig bebauter Grundstücke haben eine solche, nur ein Eigentümer bei einer klassischen Baulücke. Zwei Eigentümer eines geringfügig bebauten Grundstücks wären sogar bereit zu einem Verkauf oder Tausch.

Nur wenige Grundstücke in städtischer Hand

Viel Einfluss auf die Entwicklung der Grundstücke hat die Stadt nicht. Denn nur sehr wenige und kleine Flächen befinden sich im Besitz der Stadt, auf private Grundstücke habe die Stadt keine „Zugriffsmöglichkeiten“. „Eine Aktivierung kleinerer Baulücken ist in nächster Zeit unwahrscheinlich“, meinte Bogert. Aber immerhin diene das Baulückenkataster als Argumentationsgrundlage für künftige Bauleitplanungen.

An einem anderen Punkt kann die Stadt aber trotzdem ansetzen: Denn einige Grundstücksbesitzer äußerten gegenüber der Stadt Beratungswünsche. „Als nächsten Schritt sollte man mit den Bürgern Kontakt aufnehmen“, empfahl Bogert. Möglichst innerhalb der nächsten sechs Monate. Damit ließe sich vielleicht klären, welche Flächen überhaupt aktiviert werden können. Auf Basis der jetzt bestehenden Datenbank könne man mit geringem Aufwand diese auch aktuell halten. Außerdem sollte die Stadt regelmäßig bei den Eigentümern mit klassischen Baulücken nachfragen.

Der Stadtentwicklungsausschuss segnete das vorgestellte Untersuchungsergebnis einstimmig ab und sprach sich damit auch dafür aus, dass die Verwaltung das Baulückenkataster weiter fortschreiben soll.

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