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Diese Bombe sorgte bei über 3800 Menschen für unruhige Stunden: „Der Spuk hat ein Ende“

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Von: Heinz Seutter, Markus Zwigl, Markus Honervogt, Roland Kroiss, Martin Weidner, Martina Hunger

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Die Bombe wird nun nach München gebracht.
Die Bombe wird nun nach München gebracht. © LRA Mühldorf

Mühldorf – Am Mittwoch (3. November) war im Neubaugebiet an der Harthauser Straße in Mühldorf eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe entdeckt werden. Nach aufwendiger Evakuierung des betroffenen Gebietes konnte die Bombe am Donnerstagmittag (4. November) erfolgreich entschärft werden:

Das Wichtigste in Kürze:

Update, 16.09 Uhr - Das Landratsamt zieht Bilanz

Die 500-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Mittwoch bei Sondierungsarbeiten in Mühldorf-Nord entdeckt worden war, ist erfolgreich entschärft. Um 14.35 Uhr meldeten die Mitarbeiter der Spezialfirma für Kampfmittelräumung, dass von der Bombe keine Gefahr mehr ausgehe. Die entschärfte Fliegerbombe wird nach München überstellt, wo sie fachmännisch entsorgt wird.

Bis 12 Uhr war die Evakuierung der Häuser und Wohnungen sowie des Bahnhofsgeländes abgeschlossen, alle 3800 Personen sowie die insgesamt 280 Einsatzkräfte befanden sich in Sicherheit. Nachdem der Polizeihubschrauber das betroffene Gebiet mit einer Wärmebildkamera abgesucht hatte, konnte die Entschärfung um 13.15 Uhr beginnen.

Nach rund 45 Minuten war der Zünder entfernt. Anschließend wurde die Bombe mit Hilfe eines Krans vor Ort auf weitere Beschädigungen untersucht, ehe die abschließende Sicherheitsfreigabe erfolgen konnte. Ab 14.45 Uhr kehrten die Bürgerinnen und Bürger in ihre Häuser und Wohnungen zurück. Das BRK organisierte den Rücktransport für gehbehinderte Personen, der Bahnverkehr wurde ab 15 Uhr wieder freigegeben.

Kreisbrandrat und örtlicher Einsatzleiter Harald Lechertshuber zog nach Abschluss des Großeinsatzes eine sehr positive Bilanz: „Die Evakuierung verlief ruhig und in geordneten Bahnen. Der Zeitplan, den wir uns am Vorabend gesteckt hatten, wurde nahezu punktgenau eingehalten. Das ist eine Meisterleistung angesichts der größten Evakuierungsaktion, die es im Landkreis Mühldorf je gegeben hat.“

Landrat Max Heimerl dankte den Bürgerinnen und Bürgern für ihr umsichtiges und vorbildliches Verhalten. „Eine Evakuierung in dieser Größenordnung mitten in einer Hochphase der Pandemie verlangt allen Beteiligten viel ab. Und obwohl die Mühldorferinnen und Mühldorfer inzwischen schon Erfahrung mit solchen Situationen haben, ist es immer wieder eine neue Herausforderung. Deshalb vielen Dank an alle, die heute zu diesem reibungslosen Ablauf beigetragen haben.“

Dabei richtete Landrat Max Heimerl den Blick ganz besonders auf die Einsatzkräfte von Feuerwehr (120 Personen), THW (20), Bundespolizei (15), Landes- und Bereitschaftspolizei (40), BRK (46), Krisen-Interventions-Team (3), DLRG und Malteser (15), das Notfallmanagement der Deutschen Bahn (2) und die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt (15). „Das Miteinander der unterschiedlichen Kräfte hat einmal mehr hervorragend funktioniert und verdient großes Lob“, so Heimerl.

Pressemitteilung Landratsamt Mühldorf

Update, 15.33 Uhr - Menschen kehren in ihre Häuser zurück

Die Ruhe nach dem Sturm: Hier lag die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe.
Die Ruhe nach dem Sturm: Hier lag die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe. © hz

„Die Bombe ist erfolgreich entschärft worden. Sie dürfen ab sofort wieder zurück in Ihre Wohnungen.“ Diese Worte sorgten bei vielen betroffenen Anwohner der Evakuierungszone für großes Aufatmen. „Gott sei Dank hat der Spuk ein Ende“, meinte eine aufgelöste Bürgerin.

Von der ein oder anderen Richtung war sogar Beifall zu vernehmen. Die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe wurde umgehend nach der Entschärfung abtransportiert. Auf dem Feld an der Harthauser Straße, wo die Bombe gefunden wurde, erinnert nichts mehr an einen aufregenden Einsatz. Nur ein kleines weißes Pavillon und ein Bagger markieren noch die Einsatzstelle.

Update, 14.54 Uhr - Anwohner atmen erleichtert auf

Nach der erlösenden Nachricht über die erfolgreiche Entschärfung der Bombe wurden die Polizeisperren rund um das Gebiet aufgehoben. Anwohner können nun in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.

In der Turnhalle kam die offizielle Entwarnung um 14.45 Uhr. Die anwesenden Personen atmeten erleichtert auf und machen sich in diesem Augenblick auf den Weg zurück nach Hause. „Wir sind froh, dass wir jetzt wieder in unserer Heim können“, erklärte eine Frau gegenüber einem unserer Reporter.

Auch der Bahnverkehr wurde inzwischen wieder freigegeben. Das BRK organisiert den Rücktransport für Personen, welche nicht selbstständig in ihre Unterkünfte zurückkehren können.

Update, 14.47 Uhr - 500-Kilo-Fliegerbombe erfolgreich entschärft

Die 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe, welche am Mittwochnachmittag (3. November) bei Sondierungsarbeiten in einem Neubaugebiet an der Harthauser Straße in Mühldorf-Nord entdeckt wurde, konnte nach knapp 45 Minuten erfolgreich entschärft werden.

Das bestätigte soeben das Landratsamt Mühldorf auf Anfrage von innsalzach24.de.

Update, 13.02 Uhr - Polizei überfliegt Gebiet: Entschärfung beginnt in Kürze

Nun hat auch das Landratsamt Mühldorf am Inn „Evakuierung erfolgreich abgeschlossen“ gemeldet. Demnach haben alle Einheiten das Gebiet verlassen. In diesem Augenblick überfliegt die Landespolizei mit Wärmebildkameras nochmal das betroffene Gebiet.

Sollte es dabei keine Auffälligkeiten mehr geben, „beginnt die Entschärfung in Kürze“, so das Landratsamt.

Update, 12.30 Uhr - Evakuation abgeschlossen

Die Evakuation sollte mittlerweile abgeschlossen sein. Wenn alles nach Plan läuft, beginnen die Experten des Sprengkommandos gegen 13 Uhr mit der Entschärfung der 500-Kilogramm schweren Fliegerbombe.

Update, 12.10 Uhr - Ansturm auf Evakuierungszentrum bleibt aus

Rund um die Turnhalle der Berufsschule stehen Einsatzfahrzeuge von BRK, Malteser Hilfsdienst und FFW. Hier wurde ein Evakuierungszentrum eingerichtet.

Mitarbeiter vom Katastrophenschutz kümmern sich um die Ankommenden. Falls jemand Gesprächsbedarf hat oder Angstzustände, sind Psychologen vom Kriseninterventionsteam im Einsatz.

Die betroffenen Anwohner erhalten vor Ort auch Getränke und Verpflegung. Der große Ansturm auf das Evakuierungszentrum ist allerdings augenscheinlich ausgeblieben.

Am Evakuierungszentrum, der Turnhalle der Berufsschule I in Mühldorf, ist alles für die Ankunft der Bürgerinnen und Bürger aus der betroffenen Zone vorbereitet.
Am Evakuierungszentrum, der Turnhalle der Berufsschule I in Mühldorf, ist alles für die Ankunft der Bürgerinnen und Bürger aus der betroffenen Zone vorbereitet. © rk

Update, 11.26 Uhr - Wenige Menschen wollen Häuser nicht verlassen: „Dann rufen wir die Polizei“

Im Wohngebiet rund um die Harthauser Straße ist es sehr ruhig geworden, die Straßen sind verlassen. In fast allen Häusern sind die Rollläden herunter gelassen. Die Polizei lässt niemanden mehr hineinfahren. Eine Ausnahme ist Stefan Beer, der seinen Gelenkbus auf den Parkplatz vor der Mittelschule fährt.

Drei Evakuierungsfahrten zur Turnhalle der Berufsschule hat er bereits hinter sich, etwa 15 Fahrgäste waren dabei. „Vor allem ältere Leute“, sagt er, „aber auch eine junge Mutter mit kleinem Kind“. Da hat er dann nicht mehr gewartet, sondern ist außerplanmäßig gleich losgefahren. „Den soll es ja gut gehen“, so Beer.

In der Nähe des Norma-Marktes macht ein Jogger letzte Dehnübungen, er wurde bislang nicht vertrieben. Auf dem Parkplatz stehen Feuerwehrmänner aus Mößling. Kommandant Michael Jäckel sagt, die Räumung gehe voran, nur manche wollten in ihren Wohnungen bleiben. „Dann rufen wir die Polizei“, so Jäckel weiter. 20 seiner Leute hat er für den Einsatz zusammengetrommelt.

Insgesamt sind 256 Einsatzkräfte vor Ort. Wenn es gut läuft, bekommen sie ihren Lohn gleich, erzählt Jäckel von einer Anwohnerin, die eine Schachtel Merci ins Feuerwehrauto gelegt habe. Trotz des Räumungsfortschritts sorgt sich Landratsamtssprecher Haserer, dass die Menschen das Viertel nicht schnell genug verlassen. „Es ist wichtig, dass sie schnell gehen. Sonst kommt der ganze Räumungsplan durcheinander.“

Update 11.08 Uhr - Über 250 Helfer und Experten im Einsatz

Bis 11.45 Uhr müssen alle Wohnungen und Häuser im Sperrgebiet geräumt sein. Die Entschärfung selbst soll dann planmäßig um 13 Uhr beginnen. Damit ein geregelter Ablauf garantiert werden kann, sind 15 Feuerwehren mit 120, das THW mit 20, die Bundespolizei mit 15, die Landes- und Bereitschaftspolizei mit 40, das BRK mit 46 sowie die Führungsgruppe Katastrophenschutz Landramtsamt mit 15 Kräften im Einsatz.

Nach Angaben des Landratsamtes laufe alles nach Plan. Dennoch werden die betroffenen Anwohner und Geschäftsleute weiter zwingend dazu aufgerufen, die Häuser und Büroräume bereits JETZT zu verlassen und nicht erst zum spätmöglichsten Zeitpunkt. Auch solle man sich nicht darauf verlassen, von Einsatzkräften explizit vor Ort nochmal aufgefordert zu werden.

Für Rückfragen wurden zwei Bürgertelefone eingerichtet. Diese sind unter den Rufnummern 08631 / 699-425 oder 08631 / 699-415 erreichbar. Personen, die das Evakuierungsgebiet nicht selbstständig verlassen können, werden gebeten, sich mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK, Telefon 08631/365517 oder 08631/365529) in Verbindung zu setzen.

Update, 10.25 Uhr - „Anweisungen der Einsatzkräfte ist Folge zu leisten!“

Nachdem bei Sondierungsarbeiten im Neubaugebiet an der Harthauser Straße in Mühldorf-Nord am Mittwoch eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe entdeckt wurde, laufen aktuell die Evakuierungsarbeiten auf Hochtouren. Alle 3800 Bewohner müssen in diesen Minuten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. „Den Anweisungen der Einsatzkräfte ist unbedingt Folge zu leisten“, hieß es von Seiten des Landratsamtes hierzu. Der Behörde war es wichtig zu betonen, dass die Bürger möglichst bereits jetzt eigenständig ihre Wohnungen und Häuser verlassen sollen – und nicht erst zum spätmöglichsten Zeitpunkt um 11.45 Uhr.

Eine Notunterkunft ist an der Turnhalle der Berufsschule I (Pilichdorfstraße 4) geöffnet. Abfahrt der Busse ist sowohl an den Haltestellen der Mittelschule Mühldorf als auch an der Richard-Wagner-Straße direkt an der Walzmühle.

Update, 9.40 Uhr - Gebiet weiträumig abgesperrt

Tankstelle Globus Mühldorf Bombenfund geschlossen
Die Tankstelle beim Globus in Mühldorf bleibt am Donnerstag (4. November) geschlossen. © hs

Am Einsatzort in Mößling sammeln sich die Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Polizei und Rettungsdienst. Während dort Einsatzbesprechungen stattfinden, läuft parallel bereits die Evakuierung weiter. Um die Verkehrsbehinderungen möglichst gering zu halten, wurde das Gebiet um den Fundort weiträumig abgesperrt und der Verkehr wird großräumig umgeleitet.

Update, 9 Uhr - Hilfskräfte gehen von Haus zu Haus

Die Evakuierung des betroffenen Gebietes ist inzwischen angelaufen. Wie von vor Ort gemeldet wird, gehen derzeit Einsatz- und Hilfskräfte von Haus zu Haus und fordern die Menschen auf, ihre Wohnungen zu verlassen. Von der Evakuierung sind auch Firmen und Geschäfte betroffen. Auch Supermärkte und Geschäfte an der Einkaufsmeile West müssen ab 11 Uhr ihre Pforten schließen. Laut Informationen von vor Ort bleibt der Globusmarkt geöffnet, die dortige Tankstelle muss dagegen schließen.

Bereits am Mittwochabend waren Lautsprecherwagen durch die von der Evakuierung betroffenen Straßenzüge gefahren. Zudem verteilten Hilfskräfte auch Handzettel, die laut eines Sprechers des Landratsamtes in mehrere Sprachen übersetzt worden waren.

Update, 8.25 Uhr - Diese Straßen sind von Evakuierung betroffen

Welche Straßen(züge) sind von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen? Dazu hat der Landkreis Mühldorf auf seiner Facebook-Seite am Donnerstagmorgen eine aktualisierte Übersicht zur Verfügung gestellt und zur besseren Visualisierung dabei in zwei Bereiche unterteilt – südlich und nördlich der Nordtangente.

Update, 8.05 Uhr - Evakuierung beginnt in diesen Minuten

Evakuierung Radius Fliegerbombe Mühldorf
Der rotmarkierte Bereich muss am 4. November evakuiert werden. © Landratsamt Mühldorf

Laut Landratsamt Mühldorf beginnt die Evakuierung im Radius von einem Kilometer um den Fundort in der Harthauser Straße in diesen Minuten. Bis Mittag sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Die betroffenen Bürger wurden vom Landratsamt aufgefordert, das Evakuierungsgebiet (siehe Bild) bis spätestens 11.45 Uhr zu verlassen.

Update, 7.55 Uhr - Drei Kindergärten am Donnerstag geschlossen

Für Personen, die positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, sowie Personen, die unter Quarantäne stehen, wurde laut Landratsamt in der Grundschule Mößling ein gesonderter Sammelpunkt eingerichtet. Die Betroffenen werden gebeten, sich wenn möglich eigenständig dorthin zu begeben. Sollte dies nicht möglich sein, bitte auch in diesen Fällen das BRK kontaktieren (Telefon 08631/365517 oder 08631/365529).

Zudem müssen im Zusammenhang mit den Evakuierungsmaßnahmen am Donnerstag (4. November) auch drei Kindergärten geschlossen bleiben – und zwar der Städtische Kindergarten 1 am Innsbruckerring, die Städtische Kinderkrippe 2 an der Waidbruckstraße 12 und die Städtische Kinderkrippe 5 an der Waidbruckstraße 10.

Update, 6.55 Uhr - Insgesamt rund 3800 Menschen betroffen

Das Landratsamt Mühldorf hat für die Anwohner zwei Bürgertelefone eingerichtet. Diese sind ab 7 Uhr wieder Betrieb und unter den Rufnummern 08631 / 699-425 oder 08631 / 699-415 erreichbar. Insgesamt betrifft die Evakuierung im Stadtgebiet rund 3800 Menschen, wie das Landratsamt Mühldorf auf seiner Homepage mitteilte.

Personen, die das Evakuierungsgebiet nicht selbstständig verlassen können, werden gebeten, sich mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK, Telefon 08631/365517 oder 08631/365529) in Verbindung zu setzen. Eine Notunterkunft wurde in der Turnhalle der Berufsschule I an der Pilichdorferstraße eingerichtet. Diese öffnet um 7 Uhr. Bustransfers zu dieser Notunterkunft soll es ab 8 Uhr geben. Abfahrt hierzu ist an der Haltestelle der Mittelschule.

Die Erstmeldung:

Noch am Mittwoch hatte das zuständige Bombenräumkommando das weitere Vorgehen festgelegt: Demnach müssen alle Häuser im Umkreis von einem Kilometer um den Fundort evakuiert werden. Die Evakuierung soll um 8 Uhr beginnen. Ab 11 Uhr werden dann die Geschäfte, die im Evakuierungsgebiet liegen, vorübergehend geschlossen. Der Bahnverkehr wird um 11.45 Uhr eingestellt.

„Alle Anwohner der betroffenen Straßen werden gebeten, das Gebiet bis spätestens um 11.45 Uhr zu verlassen“, teilte das Landratsamt Mühldorf mit. Die Entschärfung selbst soll um 13 Uhr beginnen. Wie lange diese dauern wird, ist derzeit unklar. innsalzach24.de hatte bereits am Mittwochabend darüber berichtet.

*Nähere Informationen folgen in Kürze!*

mw/mh

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