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Jeder muss selbst seinen Gebetsteppich mitbringen: Wie Waldkraiburger Muslime den Ramadan begehen

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Von: Hans Grundner

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Coronavirus - Ramadan in Frankfurt am Main
Die Muslime begehen den Ramadan. Dabei müssen sie sich streng an die Corona-Regeln halten. Höchstens 30 Personen passen unter Corona-Regeln in den Gebetsraum der Moschee in Waldkraiburg. Die Gläubigen müssen ihren Gebetsteppich selbst mitbringen. © dpa

Die Moschee in der Reichenberger Straße ist – anders als im Vorjahr – zwar offen, doch der Ramadan (türkisch: Ramazan) wird auch heuer kein Fastenmonat werden, wie ihn die Muslime in Waldkraiburg gewöhnt sind.

Waldkraiburg – Erneut unterliegen die Feiern des Fastenmonats aufgrund der Pandemie erheblichen Beschränkungen. Darauf hat zum Auftakt des Ramazan das Landratsamt in einer Mitteilung ausdrücklich hingewiesen und die Muslime im Landkreis aufgefordert., sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten.

Im Vorjahr keine Freitags- und Nachtgebete

Der neunte Monat des islamischen Kalenders, der am gestrigen Dienstag begonnen hat, ist für die Muslime eine intensive spirituelle Zeit. Gebet und Gemeinschaft haben in diesem Monat eine besondere Bedeutung.

Im strengen Lockdown des Vorjahres gab es im Ramazan keine Freitagsgebete, auch keine täglichen Nachtgebete. Weil die Gemeinde den Andrang nicht einschätzen konnte und sich von der Organisation überfordert fühlte, war die Moschee zu diesen Zeiten zu.

Hygienekonzept von Ditib mit Behörden abgestimmt

Mittlerweile gibt es ein Hygienekonzept, das der Dachverband Ditib mit den Behörden abgestimmt habe, so Ahmet Baskent, Vorsitzender der türkisch-islamischen Gemeinde. Neben Selbstverständlichkeiten wie Abstand oder FFP2-Maske ist darin zum Beispiel auch geregelt, dass jeder Gebetsteilnehmer seinen Gebetsteppich mitbringen muss.

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Bei Bedarf gibt es ein zweites Freitagsgebet

Höchstens 30 Personen passen unter Corona-Regeln in den Gebetsraum der Moschee. Sollten mehr Gläubige kommen, müssen sie etwa 15 bis 20 Minuten – so lange dauert ein Freitagsgebet in der Regel – warten. Dann hält der Imam ein zweites Gebet.

Bayram in der Großfamilie? Gemeindevorstand: Das wird eher nichts

Wenn am Abend, bei Sonnenuntergang, das strenge Fasten unterbrochen wird, dann ziehen sich Muslime eigentlich nicht in den kleinen Familienkreis zurück. Sie feiern mit Angehörigen, Freunden und Bekannten. Im zweiten Jahr in Folge ist das nicht möglich. Natürlich seien manche Mitglieder enttäuscht, „aber wir können nicht anders. Das geht nur in der Hausgemeinschaft“, sagt Ahmet Baskent, der im Kreis der Familie mit den Kindern feiert.

Am 13. Mai geht der Fastenmonat zu Ende. Mit dem Bayram, dem „türkischen Weihnachten“, bei dem gewöhnlich die Großfamilien zusammenkommen, um die Kinder zu beschenken. Ob das Corona zulässt? „Man muss sehen, wie dann die Regeln sind“, sagt Baskent. „Aber wenn ich mir die Fallzahlen im Landkreis Mühldorf anschaue, dann wird das eher nichts.“

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