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Wie die Gemeinde Rattenkirchen mit der unsicheren Finanzplanung in der Dauerkrise umgeht

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Von: Hans Rath

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Bürgermeister Rainer Greilmeier gab einen Überblick über die Vorgänge in der Gemeinde und beantwortete die Fragen der Bürger. Für weitere Anliegen erinnerte er an seine Bürgersprechstunde, jeden Montag von 17 bis 19 Uhr im Rathaus.
Bürgermeister Rainer Greilmeier gab einen Überblick über die Vorgänge in der Gemeinde und beantwortete die Fragen der Bürger. Für weitere Anliegen erinnerte er an seine Bürgersprechstunde, jeden Montag von 17 bis 19 Uhr im Rathaus. © Rath

Bürgermeister Rainer Greilmeier gab den Bürgern Einblick in den Gemeindehaushalt und berichtete, wie es nächstes Jahr weiterlaufen soll. Auch in Sachen Energie und Versorgung mit Trinkwasser gab es Interessantes zu erfahren.

Rattenkirchen – Im Bürgerhaus der Gemeinde konnte Bürgermeister Rainer Greilmeier eine gut besuchte Bürgerversammlung abhalten.

In seinem Tätigkeitsbericht gab er einen Rückblick auf das Jahr 2022 und konnte eine erfreuliche Entwicklung vermelden: „In Rattenkirchen, bestehend aus 31 Ortsteilen, hatten vor der letzten Bürgerversammlung 1023 Menschen gelebt. Nun sind es 1043 Bürger.“

Freude über den Zuwachs an Bürgern

49 Kinder der Gemeinde besuchen aktuell Kindertageseinrichtungen. In der Kita St. Anna befinden sich 36 Kinder, im Heldensteiner Kindergarten sind es sieben Kinder. ein Kind besucht den Hort St. Christophorus in Waldkraiburg, eines das Kinder- und Jugendhaus in Dorfen und vier Kinder gehen in den Heldensteiner Kindergarten.

Die neue Kindertagesstätte der Katholischen Kirchenstiftung Rattenkirchen wird neben dem jetzigen Kindergarten St. Anna entstehen. Die Gemeinde Rattenkirchen beteiligt sich an den Kosten.
Die neue Kindertagesstätte der Katholischen Kirchenstiftung Rattenkirchen wird neben dem jetzigen Kindergarten St. Anna entstehen. Die Gemeinde Rattenkirchen beteiligt sich an den Kosten. © Rath

Die Grundschule Heldenstein weist 35 Schülerinnen und Schüler auf, in die Ampfinger Mittelschule gehen 16. Auf eine Realschule gehen 12 Kinder aus Heldenstein in Haag, fünf Kinder sind es ein Waldkraiburg. Je sechs Schülerinnen und Schüler besuchen die Gymnasien in Gars beziehungsweise in Waldkraiburg.

Pfingstunwetter richtete Schäden an

Am Pfingstsonntag diesen Jahres war Rattenkirchen von einem schweren Gewitter mit Starkregen heimgesucht worden, Straße, Wege und Straßengräben wurden von den vom Lanzinger Feld herabströmenden Wassermassen mit Schlamm und Geröll überdeckt. Vor größeren Schäden bewahrten die Gemeinde zwei Rückhaltebecken hinter dem alten Pfarrhof und die neue Verbauung am Bräuweiher. Der Bürgermeister: „Jeder Gemeindebürger ist in der Verantwortung – für sich und die Allgemeinheit. Jeder kann in seinem Garten Schutzwälle anlegen oder Lichtschächte und Kellerabgänge ummauern“.

Greilmeier lobte die Feuerwehr: „Die Zusammenarbeit ist sehr gut, es passt alles. Die Alarmierung wurde jetzt digitalisiert“. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bürgermeister auch durchgeführte Schallsimulationen, die ergaben, dass es in Rattenkirchen statt bisher eine Sirene vier Sirenen braucht: „Über diese neuen Sirenen können auch Durchsagen gemacht werden, um die Bevölkerung zu warnen.“ Sie werden in Ramering, in Haun, in der Ortsmitte von Rattenkirchen und im Bereich Pietsham installiert.

„Der Ausbau der Windenergie wird vom Freistaat Bayern jetzt stärker gefördert“, so Greilmeier zum Thema Energie. „Im Landkreis Mühldorf gibt es 22 mögliche Standorte für Windräder, vier davon in der Gemeinde Rattenkirchen.“ In Eitzing soll ein Bürgersolarpark entstehen, die dortige Photovoltaik-Anlage soll vier Hektar, die Ausgleichsfläche einen Hektar umfassen. Auch der Breitbandausbau für schnelles Internet soll in Rattenkirchen weiter vorangetrieben werden.

Noch im November soll die Parallelstraße zur B12 zwischen Blechtunnel und Bürg auf 900 Meter asphaltiert werden, die Kosten liegen hierfür bei etwa 70.000 Euro. Ebenfalls soll die Straße von Wald über Roßlauf nach Thalham saniert werden, die etwa 1050 Meter lange Strecke wird mit Kosten von 510.000 Euro veranschlagt. Die Sanierung der Kläranlage in Söllerstadt, die der Verwaltungsgemeinschaft gehört, liegt im Plan und soll bis zum 4. Quartal 2025 abgeschlossen sein.

Sehr zufrieden zeigt sich Bürgermeister Rainer Greilmeier mit dem Gewerbegebiet in Haun: „Bis auf eine Parzelle ist hier alles voll. Wir haben viele kleine, gesunde Betriebe, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten und Gewerbesteuer garantieren“.

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Die Einweihung des Erholungsprojekts „R.A.T.T.E.N.“, die mit zwei Festen gefeiert worden war, hob er lobend hervor: „Für mich ist es wichtig, zusammen zu halten und junge Rattenkirchener in das Gemeindeleben einzubinden. So kann der Charakter des Dorfes bewahrt werden.“

So schaut’s in der Gemeindekasse aus

Der Rattenkirchener Haushalt weist laut Bürgermeister Greilmeier ein Gesamtvolumen von 3,2 Millionen Euro auf, bestehend aus 2 Millionen Euro Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt. Im Vermögenshaushalt belaufen sich Einnahmen und Ausgaben auf 1,2 Millionen Euro. Im Frühjahr 2021 war ein Doppelhaushalt für 2021 und 2022 aufgestellt worden, sodass für das Jahr 2022 kein Nachtragshaushalt erforderlich war.

Aufgrund einer unsicheren Finanzplanung, vor allem infolge Pandemie und Ukrainekrieg, plant die Gemeinde für das Jahr 2023 die Aufstellung eines Ein-Jahreshaushalts.

Die wichtigsten Einnahmen erzielte Rattenkirchen mit den Gemeinschaftssteuern wie Einkommens- oder Umsatzsteuer, in Höhe von 734.000 Euro, gefolgt von der Gewerbesteuer mit 521.000 Euro und Zuweisungen in Höhe von 381.000 Euro.

Die größte Ausgabe im Verwaltungshaushalt stellte die Kreisumlage mit 638.000 Euro dar, gefolgt von 336.000 Euro für Kindertageseinrichtungen und der Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft in Höhe von 234.000 Euro.

Zum Vermögenshaushalt konnte Bürgermeister Rainer Greilmeier feststellen: „Durch Grundstücksverkäufe erlöste die Gemeinde Rattenkirchen 191000 Euro, Zuweisungen und Zuschüsse spülten 248.000 Euro in die Gemeindekassen. Bei den Ausgaben verschlangen Baumaßnahmen 134.000 Euro, die Tilgung von Krediten 124.000 Euro und der Erwerb von Grundstücken 87.000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung konnte im Jahr 2021 von 875 Euro auf 781 Euro gesenkt werden“.

Stimmen der Bürgerinnen und Bürger

Nach dem Bürgermeister hatten auch die Bürger der Gemeinde Rattenkirchen das Wort. Sie konnten Fragen stellen und Wünsche in Richtung Verwaltung äußern.

Annemarie Wendlinger wollte wissen, ob die Schule abends beheizt wird, wenn Kurse wie Pilates oder Qi Gong stattfinden. Bürgermeister Rainer Greilmeier. „Wir verbrauchen im Jahr 5000 Liter Heizöl für die Schule. Ob abends geheizt wird, werden wir im Gemeinderat entscheiden.“
Annemarie Wendlinger. © Rath

Annemarie Wendlinger wollte wissen, ob die Schule abends beheizt wird, wenn Kurse wie Pilates oder Qi Gong stattfinden. Bürgermeister Rainer Greilmeier. „Wir verbrauchen im Jahr 5000 Liter Heizöl für die Schule. Ob abends geheizt wird, werden wir im Gemeinderat entscheiden.“

Tanja Heumeier erkundigte sich nach einer Jobbörse im Gemeindeblatt. Ihr antwortete der Bürgermeister: „Stellenanzeigen können jederzeit im Gemeindeblatt veröffentlicht werden. Allerdings erscheint dies nur vierteljährlich. Eventuell könnte auch an der Gemeinde ein eigener Schaukasten angebracht werden.“
Tanja Heumeier. © Rath

Tanja Heumeier erkundigte sich nach einer Jobbörse im Gemeindeblatt. Ihr antwortete der Bürgermeister: „Stellenanzeigen können jederzeit im Gemeindeblatt veröffentlicht werden. Allerdings erscheint dies nur vierteljährlich. Eventuell könnte auch an der Gemeinde ein eigener Schaukasten angebracht werden.“

Peter Fürfanger stellte eine ganz aktuelle Frage: „Wie ist die Gemeinde in puncto Wasserversorgung aufgestellt?“ Dazu konnte Greilmeier feststellen: „Unser Wasser wird von Waldkraiburg aus zu unserem Hochbehälter hochgepumpt. Von dort kommt es in die Haushalte. Für Notfälle gibt es einen Generator. Der Bauhof hat es ausprobiert und alles funktioniert.“ Bauamtsleiter Heiko Bernhart ergänzte: „Im Falle eines Blackouts kann uns Waldkraiburg für mindestens eine Woche lang Wasser liefern.“
Peter Fürfanger. © Rath

Peter Fürfanger stellte eine ganz aktuelle Frage: „Wie ist die Gemeinde in puncto Wasserversorgung aufgestellt?“ Dazu konnte Greilmeier feststellen: „Unser Wasser wird von Waldkraiburg aus zu unserem Hochbehälter hochgepumpt. Von dort kommt es in die Haushalte. Für Notfälle gibt es einen Generator. Der Bauhof hat es ausprobiert und alles funktioniert.“ Bauamtsleiter Heiko Bernhart ergänzte: „Im Falle eines Blackouts kann uns Waldkraiburg für mindestens eine Woche lang Wasser liefern.“

Peter Stellner, Mitarbeiter der Stiftung Ecksberg stellte sich vor und teilte mit: „In Eitzing gibt es jetzt eine Außenstelle der Stiftung. Dort leben zur Zeit fünf Menschen mit geistiger Behinderung, insgesamt sollen es sieben werden.“
Peter Stellner. © Rath

Peter Stellner, Mitarbeiter der Stiftung Ecksberg stellte sich vor und teilte mit: „In Eitzing gibt es jetzt eine Außenstelle der Stiftung. Dort leben zur Zeit fünf Menschen mit geistiger Behinderung, insgesamt sollen es sieben werden.“

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