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Altlasten in der Tiroler Ache in Unterwössen: Was jetzt passieren soll

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Von: Manfred Peter

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Heute ist die Müllentsorgung bis in den abgelegensten Winkel geregelt. Vor 70 Jahren sah das anders aus und die Gemeinden müssen sich nun um die Altlasten kümmern.
Heute ist die Müllentsorgung bis in den abgelegensten Winkel geregelt. Vor 70 Jahren sah das anders aus und die Gemeinden müssen sich nun um die Altlasten kümmern. © Peter

Seit Jahren wird über das Thema Altlastablagerung im Bereich der Tiroler Ache im Gemeinderat Marquartstein diskutiert. Nun stehen zwei Lösungen in Aussicht.

Marquartstein – Das Thema Altlastablagerung an der Tiroler Ache im Gebiet der Gemeinde Unterwössen wird schon seit mehreren Jahren von der Gemeinde bearbeitet. In den 50er und 60er Jahren wurde dort Hausmüll, Aushub, Bauschutt oder auch Gewerbeabfälle abgelagert. Betreiber der Deponie war damals die Gemeinde Marquartstein und darum ist Marquartstein nun dafür verantwortlich.

In den Jahren 2006/07 wurden Erkundungen durchgeführt. Zwei Jahre später erfolgten orientierende Untersuchungen, die den Verdacht auf schädliche Bodenveränderungen oder Altlasten erhärten und nach wie vor Gütigkeit haben.

Zwei Lösungen für das Problem der Altlastablagerung

Laut den Erläuterungen in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal gibt es bei der Altlastsanierung laut den Ausführungen von Geschäftsleiter Florian Stephan zwei Möglichkeiten: Zum einen könnte auf eine Detailuntersuchung verzichtet werden und die Gemeinde entnimmt auf eigene Kosten ohne Förderung die Altlasten. Das birgt das Risiko, wenn die Menge umfangreicher wird als angenommen, dass auf die Gemeinde hohe Kosten zukommen können. Oder es wird zur abschließenden Klärung des tatsächlichen Gefahrenpotenzials eine Detailuntersuchung durchgeführt, um in die Förderung zu kommen.

Detailuntersuchung und anschließende Sanierung möglich

Der Geschäftsleiter verwies darauf, dass die Detailuntersuchung sowie die anschließende Sanierung förderfähig sind. Jedoch liegt hier gemäß der der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Eigenanteil der Gemeinde bei 55 000 Euro je Maßnahme.

Wie es zu solchen Ablagerungen damals kommen konnte, wollte Gemeinderat Michael Elgass (Grüne/Offene Liste) erfahren. Da müsse man etwas auf die Historie eingehen, so Stephan. Irgendwann in den 50er Jahren gab es Produkte am Markt, die nicht mehr in den dörflichen und ländlichen Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden konnten. So hatte anfangs dieser Entwicklung fast jeder Haushalt seine eigene „Graffe Gruam“.

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Nachdem es immer mehr wurde, hätten sich dann ab Ende den 60er, Anfang der 70er Jahre die Kommunen dem Problem angenommen. Letztlich mündete die Müllentsorgung in die Gründung des Zweckverbandes Abfallverwertung Südostbayern in den 80er Jahren, um den Restmüll in den südostbayerischen Landkreisen zu entsorgen.

Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für die Detailuntersuchung.

/juf

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