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Folter-Mord: Siegsdorfer Archäologe und Tochter in Paraguay brutal hingerichtet

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Von: Martin Weidner

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Bernard von Bredow
Der Archäologe Bernard von Bredow wurde in Paraguay ermordet. © privat

Asunción/Siegsdorf - Zu einem brutalen Doppel-Foltermord kam es am anderen Ende der Welt in Paraguay. Dabei kamen der bekannte Archäologe Bernard von Bredow (†62) und seine Tochter Loreena (†14) aus Siegsdorf (Landkreis Traunstein) ums Leben.

Update, 16.38 Uhr - Trauer um „Mammut-Entdecker“ Bernard von Bredow und Tochter in Siegsdorf

Der Siegsdorfer Bürgermeister Thomas Kamm ist nach eigenen Angaben von der Brutalität des Verbrechens erschüttert. Nachbarn berichten von wenig Kontakt zu von Bredow. OVB-Online hat zu dem Thema einen Extra-Beitrag verfasst (Plus-Artikel).

Erstmeldung

Wie mehrere südamerikanische Medien in spanischer Sprache und nun auch die Bild-Zeitung übereinstimmend berichten, soll ein Freund die Leichen der beiden deutschen Auswanderer bereits am 22. Oktober in ihrem Haus in Areguá, eine kleine Stadt in der Nähe der paraguayischen Hauptstadt Asunción, gefunden haben. Offenbar wurden Vater und Tochter vor ihrem Tod gefoltert. Der Körper von von Bredow soll an verschiedenen Stellen Verbrennungen aufgewiesen haben. Dann soll er per Kopfschuss hingerichtet worden sein. Seine Tochter ist laut den Berichten nach einem Bauchschuss verblutet.

Die Hintergründe der grausamen Tat sind bislang völlig unklar. Die Polizei geht derzeit wohl von einem Raubmord aus, da das Anwesen von Bredows durchwühlt zurückgelassen wurde. Die Täter flüchteten unerkannt. Zur Ergreifung der Täter haben die Behörden inzwischen eine hohe Belohnung ausgesetzt.

Von Bredow hielt Skelett-Fund rund zehn Jahre geheim

Bernard Raymond von Bredow wurde 1959 in Siegsdorf (Landkreis Traunstein) geboren und wuchs unterhalb des Klosters Maria Eck behütet auf. 1968 wechselte er nach der Volksschule in Siegsdorf auf das Chiemgau-Gymnasium in Traunstein. Bereits in seiner Kindheit unternahm von Bredow viele Reisen, unter anderem zu seinem Onkel nach Kanada oder für mehrere Jahre zu seinem Großvater nach Neuseeland. 1975 war von Bredow gerade einmal 16 Jahre alt, als er am Fuße des Zinnkopfes mit einem Suppenlöffel einen urzeitlichen Knochen ausgrub (ein Riesen-Mammutskelett). Er hielt den Fund rund zehn Jahre geheim - es war dennoch der Start einer Archäologen-Karriere von Weltruf.

Er war anschließend zu Grabungen in Neuseeland, Russland und den USA - und gründete zugleich das UrzeitmuseumMammutheum“ in Siegsdorf, in dem er seine Leidenschaft mit der Öffentlichkeit teilte und viele seiner Funde ausstellte. Vor rund vier Jahren wanderte von Bredow dann gemeinsam mit Tochter Loreena nach Paraguay aus, kaufte sich in Areguá ein Haus und wollte sich dort einen Auswanderertraum erfüllen - der nun ein grausames Ende nahm...

mw

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