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Nach Doppel-Foltermord: Ermittler knacken endlich das große Tresor-Geheimnis

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Von: Martin Weidner

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Safe Haus Bernard von Bredow
Die zuständigen Ermittler haben nun den großen Safe (rechts) aus dem Haus von Bernard von Bredow (†62) geöffnet. © re/Ministerio Público - Fiscalía General de la República del Paraguay (Montage)

Siegsdorf/Asunción – Was war in dem großen Tresor von Bernard von Bredow (✝62)? Der Antwort auf diese Frage und damit wohl auch dem Motiv für den grausamen Doppel-Foltermord an dem Forscher aus Siegsdorf und seiner Loreena (✝14) sind die Ermittler in Paraguay nun vermutlich einen entscheidenden Schritt näher gekommen.

Mit Schneidbrenner und Schweißgerät rückten Spezialisten dem großen Panzerschrank nun zu Leibe, den die Polizei in einem Überseecontainer auf dem Grundstück von von Bredow gefunden und sichergestellt hatte. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung fanden die Spezialisten des zuständigen Ministeriums in dem Safe sieben weitere Streichinstrumente, vermutlich alle sehr wertvoll. Darüber hinaus sollen in dem Schrank persönliche Dokumente und andere Papiere von von Bredow eingelagert gewesen sein – ob sich auch die Echtheitszertifikate von vier teuren Geigen, auf die es die Täter wohl abgesehen hatten, darunter befanden, ist derzeit nicht bekannt.

Den Mördern war es zuvor nicht gelungen, den Tresor zu öffnen. Von Bredow war vor seinem Tod vermutlich gefoltert worden, um ihn zur Herausgabe des Safe-Schlüssels zu zwingen. Diesen fanden laut den Berichten jedoch auch Polizei und Staatsanwaltschaft nicht – deswegen kam es nun zum Einsatz der schweren Gerätschaften.

Tatverdächtige leugnen Mordvorwürfe weiter

Unterdessen streiten die tatverdächtigen Yves S. (60), Volker G. (58) und Stephen M. (51) die Vorwürfe weiter ab (Plus-Artikel) – und das, obwohl bei M. beispielsweise eine Waffe mit dem gleichen Kaliber wie die Tatwaffe gefunden wurde. Und im Haus von G. entdeckten die Ermittler vier sündhaft teure Instrumente, die eigentlich von Bredow gehört hatten. G. sagte gegenüber der Bild-Zeitung: „Die Vorwürfe sind fabriziert. Bernard war mein Freund. Seine Familie bat mich nach der Tat, wertvolle Instrumente aus dem ungesicherten Haus in meine Obhut zu nehmen. Deshalb waren die Geigen bei mir.“

Von Bredow, der aus Siegsdorf (Landkreis Traunstein) stammt, war zusammen mit seiner Tochter Loreena in seinem Haus in der Nähe von Aregúa hingerichtet worden – von Bredow starb durch einen Genickschuss, die 14-jährige Tochter verblutete nach einem Bauchschuss in der Badewanne (Plus-Artikel). Die beiden waren vor rund fünf Jahren nach Paraguay ausgewandert und wollten sich dort ein neues Leben aufbauen. Zuletzt hatte die Polizei bekannt gegeben, dass durch die Festnahme von den drei tatverdächtigen Deutschen bei den Ermittlungen ein großer Schritt voran gelungen sei.

mw

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