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War es Rache? Verdächtiger: „Ich bin kein Mörder – ich bin Familienvater!“

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Von: Martin Weidner

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Von Bredow Haus Paraguay
Der Siegsdorfer Forscher Bernard von Bredow und seine Tochter Loreena wurden auf ihrem Anwesen in Paraguay (rechts) ermordet. © privat/dpa (Montage)

Asunción/Siegsdorf - Nach dem grausamen Doppel-Foltermord an Archäologe Bernard von Bredow (†62) aus Siegsdorf und seiner Tochter Loreena (†14) sind die Täter weiter auf der Flucht. Jetzt gibt es allerdings einen neuen Verdacht.

Demnach könnte die grausame Tat ein Racheakt gewesen sein. Laut Polizei bzw. Mordkommission stehen inzwischen acht Bauarbeiter unter Tatverdacht. Die Männer hatten jeweils zu viert in zwei Trupps über mehrere Monate für von Bredow gearbeitet. Dieser soll jedoch mit ihrer Arbeit unzufrieden gewesen sein und die Arbeiter entlassen haben. Derzeit würden die Bewegungsprofile der Handys der Bauarbeiter ausgewertet, hieß es. Noch sind die Männer jedoch auf freiem Fuß.

Die Bild-Zeitung konnte inzwischen einen der Verdächtigen in Paraguay aufspüren. César R. (50) verteidigte sich gegenüber der Zeitung: „Ich hatte kein Problem mit Bernard, war aber enttäuscht: Er hatte einen anderen Bautrupp engagiert. (…) Ich bin kein Mörder – ich bin Familienvater. Ich würde so etwas nie tun!“

Von Bredow lebte seit fünf Jahren in Paraguay

Nach Bekanntwerden der Tat waren mehrfach grausige Details bezüglich der Ermordung von von Bredow und seiner Tochter bekannt geworden. chiemgau24.de hatte bereits mehrfach darüber berichtet. Die Rede war unter anderem von „Folter“ und „vielen Blutflecken“. Von Bredow selbst starb durch einen Genickschuss, seine Tochter verblutete - vermutlich nach einem Bauchschuss - in der Badewanne. Der Forscher, der aus Siegsdorf stammt, galt als „Tausendsassa“ und hatte seine paraguayischen Papiere laut Deutscher Presseagentur (dpa) im Jahr 2016 erhalten. Er lebte also rund fünf Jahre in dem südamerikanischen Land.

Paraguay hat rund sieben Millionen Einwohner. Das im Zentrum des Kontinents zwischen Brasilien, Argentinien und Bolivien gelegene Land ist etwas größer als Deutschland und sehr stark landwirtschaftlich geprägt. In den vergangenen Jahren machten sich auch immer wieder Deutsche auf, um in Paraguay ein neues Leben zu beginnen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes leben derzeit etwa 26.000 Deutsche dort. Zuletzt kamen auch Impfgegner, die wegen der aus ihrer Sicht überzogenen Corona-Maßnahmen in Deutschland eine neue Heimat suchen. Das Land gilt in der Region eigentlich als recht sicher. Allerdings kommt es gerade auf dem Land bei Meinungsverschiedenheiten durchaus auch zu blutigen Auseinandersetzungen. Zudem sind in Paraguay eine Reihe von kriminellen Organisationen aktiv.

mw

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